Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung in Zentralamerika: der offene Regionalfonds FACILIDAD

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Offener Regionalfonds FACILIDAD (ORF) Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung in Zentralamerika
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Länder: Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua
Politischer Träger: Generalsekretariat des zentralamerikanischen Integrationssystems (The Central American Integration System, SICA)
Gesamtlaufzeit: 2012 bis 2018

Ausgangssituation

Agrarexporte, weiterverarbeitendes Gewerbe und Geldtransfers von Migranten prägen die Wirtschaft in den Ländern Mittelamerikas.

Obwohl in den letzten Jahren die Wachstumsraten in den Ländern der Region leicht gestiegen sind, ist der Effekt auf Beschäftigung und Einkommen bisher gering. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung Mittelamerikas lebt unterhalb der Armutsgrenze. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung stellen vor allem für Jugendliche und Frauen ein Problem dar.

Unternehmen verwenden häufig veraltete Technologien und überholte Produktions- und Managementmethoden und sind dadurch nur in geringem Maße wettbewerbsfähig. Zudem besteht ein Mangel an spezialisierten Fachkräften.

Ziel

Die Wettbewerbsfähigkeit von kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen (KKMU) und die Beschäftigungsmöglichkeiten in ausgewählten Sektoren Zentralamerikas haben sich insbesondere für Frauen und Jugendliche verbessert.

Vorgehensweise

Zwischen 2013 und 2017 wurden fünf Ideenwettbewerbe durchgeführt, aus denen insgesamt 25 regionale Projektvorschläge als Gewinner hervorgingen und umgesetzt wurden. Zudem sind 90 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zur Teilnahme an einem Managerprogramm ausgewählt worden.

Gefördert werden Projekte, die:

  • Produkt- oder Prozessinnovationen generieren, um die Wettbewerbsfähigkeit von kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen (KKMU) zu stärken.
  • die Beschäftigungssituation von Frauen und jungen Erwachsenen verbessern.
  • neue Bildungsangebote und/oder Arbeitsmarktdienstleistungen schaffen, die sich an der unternehmerischen Nachfrage orientieren.
  • innovative Kooperationen zwischen Unternehmen in Deutschland und Zentralamerika eröffnen.

Die geförderten Projekte haben eine Dauer von 18 bis 36 Monaten. Der Anteil an der Finanzierung seitens der durchführenden Institutionen beträgt durchschnittlich 50 Prozent. Zentraler Durchführungspartner des Offenen Regionalfonds FACILIDAD (ORF) ist das Zentrum für KKMU-Förderung (CENPROMYPE) mit Sitz in El Salvador. Zusammengearbeitet wird mit Institutionen aus dem öffentlichen, privaten und akademischen Sektor. Im Managerprogramm sind die Exportförderagenturen in Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras und Nicaragua die ausführenden Institutionen, mit Unterstützung der jeweiligen Außenhandelskammern (AHK).

Wirkungen

Folgende Ergebnisse und Wirkungen wurden bisher erzielt:

  • Mehr als 1.900 Menschen (davon 46 Prozent Frauen) konnten ihre Beschäftigungssituation verbessern. Rund 1.300 Menschen davon haben neue Arbeitsplätze und Lohnsteigerungen von mehr als 10 Prozent. Darunter befinden sich außerdem über 330 Existenzgründungen, die rund 340 neue Arbeitsplätze geschaffen haben; 65 Prozent dieser neu gegründeten Unternehmen und mehr als 70 Prozent ihrer Beschäftigten waren auch ein Jahr nach der Unternehmensgründung noch am Markt aktiv.
  • Bisher konnten 23 neue Bildungsangebote entwickelt werden. 17 davon wurden fest etabliert und können ohne Unterstützung angeboten werden.
  • In der Region wurden fünf grundlegende Prozess- und Produktinnovationen eingeführt, die zu einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten KKMU beigetragen haben: Finanzprodukte, Netzwerke im Gesundheitstourismus, neue Wertschöpfungsketten, Internationalisierung der Geschäftstätigkeit und Mikrofranchising-Modelle.
  • Im Rahmen des Managerprogramms haben bisher 17 KMU aus der Region Vereinbarungen mit deutschen Unternehmen mit einem Geschäftsvolumen von mehr als zwei Millionen US-Dollar abgeschlossen.

Außerdem gibt es indirekte Wirkungen:

  • Die Kooperation zwischen öffentlichen, privaten und akademischen Institutionen auf regionaler Ebene hat sich verbessert
  • Das Zentrum für KKMU-Förderung (CENPROMYPE) wird bei der Entwicklung von regionalen Strategien zur Stärkung von KKMU und Start-ups unterstützt. Zudem wird seine Kompetenz als Wissensmanager gefördert, wodurch es sich zu einer Plattform zum regionalen Austausch über Erfolgskonzepte weiterentwickelt.
  • Internationale Geber zeigen Interesse an Ko-Finanzierungen von Projekten und verfolgen Themen des Offenen Regionalfonds FACILIDAD (ORF).