Mexikanisch-Deutsches NAMA-Programm

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Mexikanisch-Deutsches NAMA-Programm
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)
Land: Mexiko
Partner: Mexikanisches Ministerium für Umwelt und Natürliche Ressourcen (SEMARNAT)
Gesamtlaufzeit: 2011 bis 2015

Mexicko. Zugverkehr © GIZ

Ausgangssituation

Im August 2009 hat Mexiko sein spezielles Klimaschutzprogramm (PECC) formuliert, in dem mehr als 100 Aktivitäten zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen (THG) im gesamten Land beschrieben werden. Es sieht eine Minderung von 51 Millionen Tonnen CO2 bis Ende 2012 vor – dies entspricht einer Gesamtreduzierung von sechs Prozent im Vergleich zum aktuellen Emissionstrend in Mexiko.

Eine NAMA (Nationally Appropriate Mitigation Action) ist eine freiwillige Maßnahme, die ein Entwicklungsland durchführt, das keinen Minderungszusagen im Rahmen der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) unterliegt. NAMAs können von einem Industrieland durch Finanzierungsmaßnahmen, Technologietransfer und/oder Capacity Building unterstützt werden. Die Regierungen Mexikos und Deutschlands sehen in der Unterstützung für NAMAs ein wichtiges Instrument, um die im Klimaschutzprogramm (PECC) festgelegten Ziele zu erreichen.

Ziel

Mexikanische NAMAs zur Reduzierung von THG-Emissionen aus Wohnhäusern oder -gebäuden (Neubau und Sanierung), KMU und Straßengüterverkehr sind für die breitenwirksame Umsetzung und internationale Kofinanzierung vorbereitet. Die Umsetzung der NAMAs hat begonnen, ein NAMA-Koordinationsbüro ist eingerichtet.

Vorgehensweise

Das Vorhaben unterstützt die mexikanischen Partner bei der Vorbereitung von NAMAs mit dem Ziel, der Emissionen in Wohnhäusern oder -gebäuden (Neubau und Sanierung), KMU und Straßengüterverkehr zu reduzieren. In allen Fällen wird bei der Erarbeitung der NAMAs ein ähnliches Vorgehen gewählt:

  • Entwicklung der NAMA-Konzepte (direkte und indirekte Minderungsmaßnahmen)
  • Entwicklung von Finanzierungsmechanismen
  • Entwicklung von MRV-Systemen (Monitoring, Reporting und Verifizierung)

Wo erforderlich, werden Pilotprojekte mit einer Kofinanzierung durchgeführt, um das Design weiterzuentwickeln und ihre Machbarkeit zu belegen, oder als Praxistest für NAMA-Konzepte, Finanzierungsmechanismen und MRV-Systeme. Neben der Erstellung der NAMAs unterstützt das Vorhaben die Schaffung eines mexikanischen NAMA-Büros, das die Maßnahmen koordinieren und die Entwicklung zukünftiger NAMAs fördern soll.

Die GIZ fungiert im Rahmen des Vorhabens als technischer Berater und fördert den internationalen, nationalen und regionalen Know-how-Transfer. Ihre Hauptpartner sind staatliche Stakeholder auf Bundesebene:

  • Ministerium für Umwelt und natürliche Ressourcen (SEMARNAT)
  • Energieministerium (SENER)
  • Verkehrsministerium (SCT)
  • Nationale Wohnungskommission Mexikos (CONAVI)
  • Institut des nationalen Arbeiterwohnfonds (INFONAVIT)

Eine bedeutende Zusammenarbeit gibt es außerdem mit Akteuren des öffentlichen und privaten Sektors auf anderen Ebenen. Das Vorhaben unterstützt insbesondere Praktiken, die die Energieeffizienz signifikant steigern sollen; zudem fördert es eine breitere Nutzung erneuerbarer Energieressourcen als eine Möglichkeit zur Reduzierung der THG-Emissionen.

Wirkung – was bisher erreicht wurde

Bei der 17. Konferenz der Vertragsparteien (COP 17) in Durban präsentierte die mexikanische Regierung das Dokument „Unterstützte NAMA für nachhaltigen Wohnungsbau in Mexiko – Mitigationsmaßnahmen und Finanzierungpakete“. Die NAMA für neue Wohnhäuser und -gebäude will die Reichweite der bisher in Mexiko umgesetzten Maßnahmen vergrößern (beispielsweise: „Ésta es tu casa” und „Hipoteca Verde”), um den Wohnungssektor umweltfreundlicher zu gestalten.

Mexiko. LKW-Transport  © GIZ

Im Gegensatz zu vorangegangenen Vorhaben, deren Schwerpunkt auf der Förderung und der Wirkungsmessung spezifischer Technologien lag, hat die NAMA bei Wohngebäudeneubau und -sanierung eine ganzheitliche Betrachtungsweise, den sogenannten Whole House Approach. So können Benchmarks für den gesamten Primärenergiebedarf eines Gebäudes festgesetzt werden, sodass eine bessere Optimierung und ein besseres Zusammenspiel der einzelnen Schritte der Gesamtmaßnahmen möglich werden.

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