Deutsch-malaysische Dreieckskooperation mit Timor-Leste: Capacity Development für Fischereigenossenschaften in Baucau, Timor-Leste

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Einzelmaßnahme als Beitrag zur Umsetzung des Vorhabens „Trilaterale Kooperation zwischen Malaysia, Deutschland und südostasiatischen Entwicklungsländern“
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Malaysia, Timor-Leste
Politischer Träger: Malaysian Ministry of Foreign Affairs (MFA), Malaysia Technical Cooperation Programme (MTCP), Ministry of Agriculture, Forestry and Fisheries Timor-Leste (MAF)
Gesamtlaufzeit: 2014 bis 2016

Ausgangssituation

Timor-Leste ist nach erst zehnjähriger Unabhängigkeit von Indonesien eines der ärmsten Länder Südostasiens. Die Ernährungssicherung und die Entwicklung des ländlichen Raums stellen für Timor-Leste fortdauernde Herausforderungen dar. Dabei fungieren Genossenschaften als wichtige Säule der Agrarwirtschaft und leisten einen wertvollen Beitrag zur Selbstorganisation der Bevölkerung.

Der Fischereisektor besitzt das Potenzial, durch die Schaffung beruflicher Perspektiven und die Verbesserung der lokalen Lebensbedingungen eine entscheidende Rolle bei Ernährungssicherheit und ländlicher Entwicklung zu spielen. Maritime Fischerei wird in Timor-Leste bisher jedoch häufig ohne feste Strukturen und ohne ausreichende Kenntnisse betrieben. Der Distrikt Baucau verfügt bereits über eine Fischereigenossenschaft mit entsprechender Infrastruktur, die jedoch bisweilen nicht ihren bestimmungsgemäßen Funktionen nachkommt. Der Fischfang entspricht aufgrund fehlender Fachkenntnisse nur einem Bruchteil des möglichen Fangpotenzials. Bisher gelingt es nicht, den Fang zu steigern sowie die Weiterverarbeitung und Vermarktung zu professionalisieren. Es bedarf daher gezielter Interventionen in verschiedenen Bereichen entlang der Fischereiwertschöpfungskette.

Ziel

Die Fischereikooperative am Pilotstandort Baucau in Timor-Leste hat ihre Produktivität gesteigert. Die Fähigkeiten Malaysias zur gemeinsamen Entwicklung, Durchführung und Evaluierung von Maßnahmen der internationalen Zusammenarbeit sind gestärkt.

Vorgehensweise

Das Vorhaben wird als zweite Einzelmaßnahme der deutsch-malaysischen Dreieckskooperation durchgeführt. Die komplementären Stärken Malaysias und Deutschlands unterstützen Timor-Leste wirkungsvoll: Malaysia stellt die Erfahrungen zur Verfügung, die es im Verlauf der eigenen Entwicklung hin zu einem Schwellenland gewonnen hat. In Südostasien ist das Land bekannt für seine hochwertigen Trainingsprogramme und -institute im Bereich des Fischereiwesens. Die GIZ stellt ergänzendes fachliches und technisches Know-how bereit und garantiert internationale Standards der Entwicklungszusammenarbeit. Die GIZ und das Malaysia Technical Cooperation Programme (MTCP) nehmen das Monitoring der Projektumsetzung gemeinsam vor.

Alle Aktivitäten der Maßnahme dienen der Weiterentwicklung der Beschäftigungsförderung entlang der Fischereiwertschöpfungskette in Timor-Leste.

  • Entscheidungsträger aus relevanten timorischen Ministerien erhalten ein Trainingsprogramm, in dem sowohl malaysische Erfahrungen als auch deutsche Ansätze der Strategie- und Politikgestaltung thematisiert werden.
  • Timorische Berater und Fischereiexperten aus der Pilotregion werden im Rahmen eines Kurzzeitkurses in Malaysia zu Meeresfischerei und Genossenschaftswesen fortgebildet. Ein „Training of Trainers“-Kurs wird integriert.
  • Malaysische Sachverständige werden für einen Monat nach Timor-Leste entsandt, um die Fischer in Baucau bei ihrer Arbeit und der Inbetriebnahme der Genossenschaft zu unterstützen und die bereits geschulten Berater vor Ort zu betreuen.
  • Eine Sensibilisierungskampagne in Form einer Fischereiausstellung wird veranschaulichen, inwiefern der Fischereisektor Timor-Leste bei Ernährungssicherheit und Beschäftigungsförderung voranbringen kann.

Zusätzlich soll ein Politikforum Beschäftigungsförderung und Produktivitätssteigerung der Fischerei in Timor-Leste diskutieren.

Die Einzelmaßnahme kooperiert eng mit dem bilateralen Vorhaben „Unterstützung der friedlichen Entwicklung durch innovative Beschäftigungsförderung“. Durch die Zusammenarbeit stärken sich die Projekte gegenseitig, ein harmonisiertes Auftreten der deutschen internationalen Zusammenarbeit wird befördert.

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