Ferial Salem Al Jahran hat als eine der ersten Frauen im Jordantal die Ausbildung zur Klempnerin absolviert. In ihrem Umfeld besteht großes Interesse an ihren Dienstleistungen: Nur weiblichen Klempnerinnen ist es vorbehalten, in fremden Haushalten ohne Anwesenheit männlicher Familienmitglieder Arbeiten durchzuführen. Im Rahmen der „Water Wise Women Plumbers“-Initiative hat die GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung schon über 50 Frauen in Jordanien die Ausbildung zu Klempnerinnen ermöglicht.
Die Entscheidung, unabhängig zu werden. Ich habe nun meine eigene Arbeit, größeres Selbstbewusstsein und viel Bewegungsdrang!
Ich möchte ein Beispiel geben: Ich sollte anfangs Arbeiten an einer Schule verrichten und hatte das Gefühl, dass die Schulangestellten mir gegenüber skeptisch waren: Sie glaubten nicht, dass eine Frau Reparatur- und Wartungsarbeiten im Sanitärbereich vornehmen könne. Ich habe ihnen aber das Gegenteil bewiesen, die Arbeiten effizient und professionell durchgeführt, nun haben sie großes Vertrauen in mich. Heute bin ich mit viel Spaß und Enthusiasmus bei der Arbeit und freue mich, dass ich meine Familie mit der Arbeit auch finanziell unterstützen kann.
In unserer konservativen Gesellschaft müssen Frauen normalerweise warten, dass ihr Ehemann, Bruder oder Sohn zurück sind, bevor Reparaturarbeiten im Haus vorgenommen werden können. Ich bin in diesem Dorf aufgewachsen, die Leute kennen mich gut und ich erhalte als Frau auch problemlos Zugang. Die „Water Wise Women“-Initiative hat im Rahmen der Trainingskurse auch ein stabiles Frauennetzwerk aufgebaut, das mir viel Vertrauen und Zugang verschafft hat. Nur anfangs wurde ich manchmal kritisiert, dass Klempner ein Männerberuf ist und ich nur die Arbeit meines Mannes kopieren würde.
Mir ist Bewusstseinsbildung bei meiner Arbeit ein besonderes Anliegen. Ich weise meine Kundinnen immer auf Beschädigungen hin und wie diese in Zukunft vermieden werden können. Nach vollendeten Installationen komme ich normalerweise auch regelmäßig zur Wartung wieder.
Ich würde das Geld in unsere Haushaltsausgaben und in die Ausbildung investieren. Außerdem würde ich für Trainings und Bewusstseinsbildung für effiziente Wassernutzung spenden. Ansonsten würde ich gratis Wasserspar-Produkte verteilen.