Besserer Zugang zu Versicherungen in Lateinamerika und der Karibik

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Anpassung regulatorischer und aufsichtsbehördlicher Rahmenbedingungen für einen verbesserten Zugang zu Versicherungen in Lateinamerika und der Karibik
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Jamaika, Kolumbien, Peru
Politischer Träger: Financial Services Commission, Jamaica; Superintendencia de Banca, Seguros y AFP (SBS), Peru; Superintendencia Financiera de Colombia
Gesamtlaufzeit: 2012 bis 2015

Ausgangssituation

In Lateinamerika und der Karibik hält das Wachstum der Versicherungsmärkte nicht mit der wirtschaftlichen Entwicklung Schritt. Risiken wie Krankheit, Tod eines Familienmitglieds, Unfälle, Ernteausfälle oder Zerstörung von Eigentum durch Naturkatastrophen tragen wesentlich zu Ungleichheit und Armut bei. Ärmere Haushalte sowie Klein- und Kleinstunternehmen (KKMU) sind nicht oder nicht ausreichend versichert.

Versicherungen ermöglichen wirksamen privatwirtschaftlichen Schutz von Eigentum und Leben. Aber auch staatliche Stellen nutzen Versicherungen, um die Bevölkerung vor den Folgen von Risiken und Katastrophen zu schützen und soziale Absicherung zu bieten.

Schwache politische, regulative und aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen in der Region führen jedoch dazu, dass Versicherungsunternehmen kaum Anreize erfahren, sich im Markt zu engagieren. Fehlende formelle Aufsichtsrahmen können darüber hinaus den Verbraucherschutz und die Stabilität der Finanzsysteme gefährden.

Das Thema „Zugang zu Versicherungen“ ist in Lateinamerika und der Karibik noch relativ neu und vielfach fehlt es Versicherungsaufsichtsbehörden an Kompetenzen und Leistungsfähigkeit, um passende Strategien zu entwickeln und wirksam umzusetzen.

Ziel

Einkommensschwache Bevölkerungsschichten sowie Kleinst- und Kleinunternehmen haben Zugang zu ihren Bedürfnissen angepassten Versicherungen und können sich so gegen Risiken besser schützen.

Vorgehensweise

Mit einem finanziellen Beitrag der Interamerikanischen Entwicklungsbank unterstützt das Projekt die Aufsichtsbehörden Jamaikas, Kolumbiens und Perus in ihren Bestrebungen, ihre Versicherungsregulierung- und Aufsicht dahingehend anzupassen, dass der Zugang einkommensschwacher Bevölkerungen zu hochwertigen Versicherungsprodukten verbessert wird.

Bestehende Versicherungsmärkte und die relevanten regulatorischen Rahmenbedingungen in den Projektländern werden mithilfe einer sogenannten Länderdiagnose analysiert und mögliche Hindernisse oder Barrieren für den Zugang zu Versicherungen damit identifiziert.

Auf Grundlage dieser landesspezifischen Ergebnisse formulieren die Aufsichtsbehörden mit Unterstützung des Projektes politische Empfehlungen und entwickeln einen Fahrplan für Regulierungsreformen. Für die Mitarbeiter der Aufsichtsbehörde bietet das Projekt Schulungen und Fortbildungen an, damit sie die Reformen umsetzen können. Um die Leistungsfähigkeit der Versicherungsaufsichtsbehörden in der Region insgesamt zu erhöhen, führt das Projekt Trainings- und Dialogveranstaltungen durch. Hier können sich die Versicherungsaufseher der verschiedenen Länder untereinander zu ihren Erfahrungen und Erfolgen austauschen.

Wirkungen

Das Bewusstsein für das Thema in der Region hat sich erhöht. Die Länderdiagnosen für Jamaika, Kolumbien und Peru sind erstellt, sodass die Aufsichtsbehörden dieser Länder derzeit mit Unterstützung des Projektes die Fahrpläne für eine Reform der Regulierungen und deren Umsetzung entwickeln.

Insgesamt fanden bisher 10 Schulungs- und Dialogveranstaltungen für Versicherungsaufseher und interessiertes Publikum mit zusammen 1.204 Teilnehmern statt. Im Rahmen der Dialogveranstaltungen konnten die Behördenvertreter bereits die ersten Erfahrungen und Ergebnisse innerhalb der Region austauschen und sich vernetzen.

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