Anpassung landwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten an den Klimawandel im Shan State in Myanmar

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Anpassung landwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten an den Klimawandel im Shan State in Myanmar
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Myanmar
Politischer Träger: Ministry of Agriculture, Livestock and Irrigation (MOALI)
Gesamtlaufzeit: 2015 bis 2018 

Ausgangssituation

Die Folgen des Klimawandels – vor allem die Zunahme von Wasserknappheit und Überschwemmungen – stellen die landwirtschaftliche Entwicklung Myanmars bereits heute vor große Herausforderungen. Aufgrund der prognostizierten Zunahme von Extremwetterereignissen und einer landwirtschaftlichen Entwicklungsplanung, die diese Klimafolgen außer Acht lässt, wird mit steigenden Verlusten und Schäden gerechnet. Privatwirtschaftliche und staatliche Akteure sind mit klimaangepassten Technologien kaum vertraut. Ein systematisches Risikomanagement in betrieblichen Ansätzen und Planungsprozessen, um sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen, fehlt. Akteure haben keine Kenntnisse, um Maßnahmen vorzunehmen, die die Klimarisiken minimieren. Für eine zukunftsfähige Entwicklung des ländlichen Raums ist die Anpassung des landwirtschaftlichen Sektors an den Klimawandel notwendig.

Der Shan-Staat, in dem knapp 40 Prozent der ländlichen Bevölkerung in Armut leben, ist durch die Auswirkungen des Klimawandels besonders gefährdet. Die kleinbäuerliche Landwirtschaft gilt als besonders vulnerabel. Dürren, Überschwemmungen und Bodenerosion bedrohen die Existenzgrundlagen der Bevölkerung, die auf landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten beruhen, zum Beispiel Tee, Früchte, Gemüse und Reis. Vor allem Betriebe entlang der Wertschöpfungsketten Tee und Mango haben nur eine geringe Resilienz gegenüber klimawandelbedingten Risiken.

Ziel

Die Resilienz der Betriebe entlang ausgewählter landwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten gegenüber klimawandelbedingten Risiken ist erhöht.

Vorgehensweise

Das Partnerministerium und die Abteilung für Landwirtschaft des Shan-Staates werden dabei unterstützt, ihre Beratungskompetenz durch das Thema Anpassung an den Klimawandel zu erweitern. Gemeinsam mit Interessenverbänden der landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten Tee und Mango sowie Experten regionaler Universitäten und Forschungseinrichtungen soll profundes, praktisches Wissen zur Anpassung an den Klimawandel in den Wertschöpfungsketten erarbeitet werden. Die neuen Ansätze sollen verbreitet und beispielhafte Anwendungen gefördert werden.

Etwa 1.000 Kleinbauern und deren Betriebe der Wertschöpfungsketten Tee und Mango in neun Gemeinden des Shan-Staates profitieren unmittelbar von den Maßnahmen des Vorhabens: Eine klimaresiliente Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion schafft ein sicheres Einkommen und stabile Arbeitsplätze und trägt zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im ländlichen Raum bei.

Das Vorhaben der Übergangshilfe leistet Beratung und unterstützt sowohl die Landwirtschaftsabteilung im Shan-Staat als auch landwirtschaftliche Betriebe der Wertschöpfungsketten Tee und Mango. Es konzentriert sich auf drei Handlungsfelder:

  1. Bereitstellung von verbessertem, aktuellem Wissen und praktischen Erfahrungen für Tee- und Mangoanbaubetriebe
  2. Erhöhung der Leistungsfähigkeit landwirtschaftlicher Beratungsdienste
  3. Integration von Anpassungskonzepten an den Klimawandel in landwirtschaftliche Entwicklungspläne

Wirkung

Tee- und Mangobauern aus 561 kleinbäuerlichen Betrieben wenden erlernte Anpassungsmaßnahmen an. Im Teeanbau sind dies vor allem verbesserte Anpflanztechniken zur Erosionsminderung, im Mangoanbau sparsame Bewässerungstechniken sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und zur integrierten Schädlingsbekämpfung.

Etwa 30 Mitarbeiter der Abteilung für Landwirtschaft und 40 Bauern beraten und unterstützen Teebauern bei der Umsetzung klimaangepasster Anbaumethoden.

6 Mitarbeiter der Abteilung für Landwirtschaft haben ihr erlerntes Wissen über partizipative Klimaplanungsworkshops in 2 Dorfgemeinschaften angewendet.