Das Dorf Jiftlik befindet sich im Westjordanland nahe Jericho. Im Auftrag des Auswärtigen Amts hat die GIZ eine ambulante Klinik für die 6.000 Einwohner und Bewohner der umliegenden Dörfer gebaut und ausgestattet. Seit 2013 ist sie Anlaufstelle für täglich rund 100 Patienten. Das Klinikteam übernimmt die grundlegende Gesundheitsversorgung sowie Betreuung von Kindern und werdenden Müttern. Doktor Jamal Mustafa Abu Salim leitet das Zentrum.
Jiftlik ist geografisch gesehen das längste Dorf Palästinas. Es ist eigentlich ein fruchtbares Stück Land mit viel Palmenanbau und Viehwirtschaft. Aber wir haben hier Probleme wie Wasserknappheit und eine unregelmäßige Stromversorgung. Über 70 Prozent der Bevölkerung lebt in Armut. Aber ich liebe Jiftlik.
Ich komme aus dieser Gegend und wollte immer hier arbeiten und meinen Leuten helfen. Als Arzt sehe ich es als meine Pflicht an. Die nächste Stadt ist mindestens eine halbe Stunde Autofahrt entfernt und es gibt keine anderen Gesundheitsstationen hier. Ich halte es für eine große Errungenschaft, dass wir die Dorfbewohner nun besser medizinisch versorgen können.
Vor der Eröffnung der Klinik haben wir in Containern gearbeitet – ohne Klimaanlage und durchgehende Stromversorgung. Wir hatten Schwierigkeiten, die Medikamente und Impfstoffe kühl zu halten und mussten sie jeden Tag nach Jericho zurückbringen. Dadurch konnten wir nur in unregelmäßigen Abständen und nur für wenige Stunden am Tag arbeiten.
Seitdem die Klinik eröffnet wurde, sind wir sieben Stunden am Tag für unsere Patienten da. Wir versorgen sie allgemeinmedizinisch und mit Impfstoffen. Wir haben ein Ultraschallgerät, ein Labor und eine Apotheke. Ein spezieller Fokus liegt auf unserem Gesundheitsprogramm für Mütter und Kinder. Früher war die medizinische Versorgung hier sehr schlecht. Jetzt kommen immer mehr Dorfbewohner zu uns.
Mein Ziel ist es, das Zentrum rund um die Uhr zu öffnen. Außerdem bräuchten wir dringend einen Krankenwagen, mit dem wir schwerwiegendere Notfälle in die nächstliegende Stadt bringen können.