Erneuerbare Energien auf Inseln

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Ausbau der erneuerbaren Energien auf Inselstaaten, sowie Unterstützung des Globalen Netzwerks für Erneuerbare Energien auf Inseln (GREIN)
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
Land: Global
Gesamtlaufzeit: 2014 bis 2016

Ausgangssituation

Inselstaaten sind durch den Klimawandel besonders gefährdet. Der Anstieg des Meeresspiegels und extreme Wetterereignisse haben dramatische Auswirkungen. Insbesondere Küstengemeinden, Atolle und tief liegende Deltaregionen auf größeren Inseln sind durch Stürme und Hochwasser gefährdet.

Die Inseln müssen den Großteil ihres Energiebedarfs für Stromerzeugung und Transport importieren. Durch die isolierte Lage und fehlende Skaleneffekte bei den Importen sind die Energiekosten hoch und wegen der Preisschwankungen des Ölmarktes schwer zu kalkulieren. Die Strompreise in der Karibik gehören weltweit zu den höchsten, auch weil dort mehr als 95 Prozent des Energiebedarfs von importierten fossilen Brennstoffen abhängen. Der kapitalintensive Import fossiler Energieträger ist ein erhebliches Entwicklungshemmnis für Inselstaaten, durch das Wirtschaftswachstum gebremst wird.

Trotz des hohen Potenzials von erneuerbaren Energien auf vielen Inseln ist ihr Anteil an der Energieversorgung meist noch sehr gering. Politische, administrative, technische und finanzielle Barrieren blockieren die Umsetzung; zum Beispiel fehlen:

  • Entwicklungspläne für erneuerbaren Energien oder regulatorische Rahmenbedingungen als Voraussetzung für entsprechende Investitionen
  • Beteiligung des Privatsektors
  • Erfahrungen und Wissen in den zuständigen Institutionen
  • Wissens- und Erfahrungsaustausch der maßgeblichen Akteure, zur gegenseitigen Ergänzung und Verstärkung

Ziel

Die Voraussetzungen, um den Anteil erneuerbarer Energien an der Energieversorgung der Inselstaaten zu erhöhen, sind umfassend verbessert. Das Globale Netzwerk für Erneuerbare Energien auf Inseln (GREIN) ist gestärkt.

Vorgehensweise

Das Projekt wird gemeinsam von der GIZ und der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) in den drei Regionen Westatlantik, Karibik und Pazifik umgesetzt. Das Globale Netzwerk für Erneuerbare Energien auf Inseln unterstützt einen überregionalen Erfahrungsaustausch. IRENA arbeitet auf Barbados und Kiribati, die GIZ auf den Kapverden und auf Vanuatu. Das Projekt konzentriert sich auf die Stromerzeugung von Inselstaaten, unter Berücksichtigung der Wechselbeziehung mit anderen Sektoren.

Wirkung

Für Barbados und Kiribati wurden Roadmaps entwickelt. Mit ihrer Hilfe können die Regierungen und beteiligte Akteure beispielsweise Potenziale erneuerbarer Energien, Kosten, Zeitrahmen sowie juristische und administrative Erfordernisse besser planen.

Auf den Kapverden und auf Vanuatu werden die Energiebehörden bei der technischen Umsetzung ihrer Energiepolitiken und Aktionspläne zur Energiewende unterstützt. Mit der Erarbeitung eines sogenannten Grid-Codes und eines Rahmenplans für unabhängige Energieerzeuger sind auf den Kapverden Voraussetzungen geschaffen, um einen wesentlich größeren Anteil an erneuerbarer Energie in die Inselnetze einzuspeisen. Für Vanuatu wurde der nationale Energieplan überarbeitet. Außerdem wurden Studien zur Stromversorgung auf entlegenen Inseln erstellt. Aufgrund der Ergebnisse ist es nun möglich, einen größeren Teil der Bevölkerung mit Strom zu versorgen und dabei gleichzeitig den Anteil an erneuerbarer Energien zu steigern.

Die Attraktivität des GREIN-Netzwerks für die Nutzer wurde verbessert. Es stehen aktuelle Studien zu erneuerbaren Energien zur Verfügung: zur Potenzialabschätzung, insbesondere Windmessungen, zum Einsatz im Tourismussektor oder bei der Entsalzung von Meerwasser.