Studien- und Beratungsfonds Bildung

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Studien- und Beratungsfonds Bildung in Malawi
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Malawi
Politischer Träger: Ministry of Education, Science and Technology (MoEST)
Gesamtlaufzeit: 2016 bis 2018

Malawi. Schulklasse mit Jungen und Mädchen. © GIZ

Ausgangssituation

Deutschland unterstützt seit Mitte der 1990er-Jahre den Bildungssektor in Malawi. Seit Einführung der kostenfreien Grundbildung 1994 werden fast alle schulpflichtigen Kinder eingeschult. Allerdings halten weder der Ausbau der Schulinfrastruktur noch die Ausbildungsqualität mit dieser Entwicklung Schritt. Klassen sind übervoll, es fehlen qualifizierte Lehrkräfte und Unterrichtsräume. Die Raten der Wiederholer und Schulabbrecher sind infolgedessen hoch und die Lernergebnisse auch im regionalen Vergleich niedrig.

Der National Education Sector Plan (2008-2017) sowie der darauf aufbauende Education Sector Implementation Plan (ESIP) definieren zentrale Handlungsfelder und Ansätze um den gleichberechtigten Zugang zu Bildung, Bildungsqualität und -management zu verbessern. Nationale Bildungsplanung und -management sind bislang jedoch häufig ineffizient. Fachkompetenz, Priorisierung, organisatorische Ressourcen und planerisches Know-how sind unzulänglich. Zur effektiveren Umsetzung der strategischen Schwerpunkte im Bildungssektor bedarf es ergänzender technischer Beratung.

Ziel

Das Bildungsministerium setzt den zweiten Implementierungsplan für die nationale Bildungsstrategie effektiver und effizienter um.

Vorgehensweise

Das Vorhaben unterstützt das malawische Bildungsministerium bei der Einrichtung eines von der GIZ verwalteten Studien- und Beratungsfonds. Der Fonds konzentriert sich auf Fach-, Organisations- und Prozessentwicklung. Damit stärkt er die Umsetzungsfähigkeiten des Bildungsministeriums, um die Ziele des nationalen Bildungsplanes zu erreichen. Das gesamte Spektrum von Grund-, Sekundar- und Hochschulbildung wird dabei abgedeckt. Verantwortliche des Bildungsministeriums können über den Fonds Beratung und Ressourcen beantragen: für den Einsatz von Gutachtern, um Studien zu beauftragen und Aktivitäten in den genannten Entwicklungsprozessen durchzuführen.

Die Beratungen des Vorhabens umfassen technische Beratung und Prozessberatung sowie Unterstützung bei Management und Organisation von Gutachterverträgen und -einsätzen. Zum Vorhaben gehören drei Handlungsfelder:

  1. Verbesserung der Steuerungs-und Entscheidungsstrukturen oder -prozesse im Bildungsministerium zur Abwicklung von Förderanträgen.
    Um die Umsetzung des Implementierungsplans für die nationale Bildungsstrategie (ESIP II) zu unterstützen, werden die fachlichen Arbeitsgruppen und Abteilungen bei der Identifikation von Förderbedarfen, bei Entscheidungen über förderwürdige Anträge und bei der Informationsvermittlung begleitet.
     
  2. Stärkung der Verantwortlichen für Koordination und strategische Ausrichtung.
    Die Verantwortlichen des Bildungsministeriums, die die Schwerpunktthemen des ESIP II bearbeiten, werden in ihrer Koordinationsfunktion gestärkt. Ein Steuerungsgremium zur Stärkung der strategischen Ausrichtung der Sektorplanung wird ergänzend eingerichtet.
     
  3. Förderung von Strategien zur Mädchenbildung und Inklusion.
    Die verantwortlichen Abteilungen im Bildungsministerium arbeiten bei der Beurteilung von Bewerbungen eng zusammen. Darüber hinaus sind 30 Prozent der Fördergelder für Projekte zur Unterstützung inklusiver Bildung und Bildung von Mädchen vorgesehen.

Zu Beginn des Vorhabens wurden Prozesse und Verantwortlichkeiten der Beteiligten gemeinsam mit dem malawischen Bildungsministerium definiert. Alle maßgeblichen Akteure wurde über den Studien- und Beratungsfonds Bildung informiert, mögliche Bereiche für Förderanträge wurden identifiziert. Zwei Bewerbungsrunden sind bereits abgeschlossen. Förderwürdige Projekte für Hochschul- und Sekundarbildung wurden vom Steuerungsgremium positiv beschieden.