Deutsche G20-Präsidentschaft 2017: Gesundheitsgefährdungen erkennen und handeln

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Deutsche G20-Präsidentschaft 2017: Gesundheitsgefährdungen erkennen und handeln - Ist die Welt besser vorbereitet?
Auftraggeber: Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
Land: Global
Gesamtlaufzeit: 2016 bis 2017

Ausgangssituation

Am 1. Dezember 2016 hat Deutschland die G20-Präsidentschaft übernommen. Das Treffen der Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer findet im Juli 2017 in Hamburg statt. Im Mittelpunkt der G20, einem zentralen Forum für internationale Zusammenarbeit, stehen traditionell das Wachstum der Weltwirtschaft und die Regulierung der Finanzmärkte. Seit 2010 behandelt die G20 auch Fragen der Entwicklungszusammenarbeit, wobei Gesundheit selten ein Thema war.

Deutschland hat Gesundheit in seiner Präsidentschaft prominent auf die Agenda der G20 gesetzt und greift die positiven Ergebnisse und Erfahrungen aus der G7 Präsidentschaft 2015 auf. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf das Thema Vorsorge und Management von globalen Gesundheitskrisen gelegt. Die Ebola-Krise in Westafrika ist Beispiel dafür, wie der Ausbruch einer Infektionskrankheit zu einer globalen Krise führen kann, die die soziale und wirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigt. Obwohl bereits viele Lehren gezogen und umgesetzt wurden, ist die Welt noch immer nicht ausreichend auf zukünftige Gesundheitskrisen vorbereitet. Es gibt weiterhin Bedarf, die internationale Koordination im Falle von Krisen aber auch die Vorbereitung darauf zu verbessern.

Vor diesem Hintergrund kommen die G20 Gesundheitsminister zum ersten Mal im Mai 2017 in Berlin zusammen und führen eine Gesundheitskrisenübung durch.

Zur Unterstützung in diesem Prozess hat das Bundesministerium für Gesundheit die GIZ beauftragt.

Ziel

Das Thema Gesundheit ist auf der Agenda der G20 verankert. Die G20 Staaten sprechen sich für weiteres Engagement zur Verbesserung von globalem Gesundheitskrisenmanagement als auch Gesund-heitssystemstärkung aus.

Vorgehensweise

Die GIZ unterstützt das Bundesministerium für Gesundheit in der Koordination des gesamten Prozesses, insbesondere der Abstimmung mit den G20 Ländern. In Kooperation mit dem Robert Koch Institut berät die GIZ fachlich zu den Gesundheitsschwerpunkten und der Gestaltung der Übung der G20 Gesundheitsminister. Darüber hinaus organisiert die GIZ verschiedene fachliche und politische Veranstaltungen zum Thema Gesundheit im Rahmen der G20 Präsidentschaft für das Gesundheitsministerium.

Für die Vorbereitung und Koordination des G20 Gesundheitsstrangs wurde eine Steuerungsgruppe eingerichtet, die sich aus Bundesgesundheitsministerium, Bundeskanzleramt, Robert Koch Institut und GIZ zusammensetzt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO und Weltbank unterstützen bei der Konzipierung der Simulationsübung.

Um das Thema Gesundheit zu diskutieren und möglichst dauerhaft in den G20 Prozess einzubinden, wurde eine G20 Arbeitsgruppe Gesundheit ins Leben gerufen. Diese Gruppe trifft sich, um eine bestmögliche Vorbereitung auf das G20 Gesundheitsminister-Treffen zu gewährleisten. Mitglieder der Gruppe sind die Delegationen bestehend aus G20 Gesundheitsfachleuten, WHO, OECD und Weltbank.
Die G20 Gesundheitsminister treffen sich im Vorfeld des Gipfels der Staats- und Regierungschefs, um sich zu den Themen Antimikrobielle Resistenzen und Gesundheitssystemstärkung in Verbindung mit Gesundheitskrisenmanagement auszutauschen. Hierbei werden die Minister auch die Gesundheitskrisensimulation durchlaufen. Ziel ist es, durch eigenes Erleben die Abläufe eines effektiven globalen Gesundheitskrisenmanagements zu verinnerlichen und Kernthemen für einen besseren Umgang mit Gesundheitskrisen herauszuarbeiten. In einer Erklärung der G20 Gesundheitsminister sollen die wichtigsten Punkte zusammengefasst werden. Die Gesundheitskrisensimulation sowie die Erklärung bilden die Grundsteine für die Verankerung des Themas Gesundheit bei den G20 Staats- und Regierungschefs und dem G20 Kommuniqué.

Bereits im Dezember 2016 wurde die Eingliederung des Themas Gesundheit in die G20 mit einer Experten-Konferenz unter dem Motto „Aktiv werden gegen gesundheitliche Bedrohungen – ist die Welt besser vorbereitet?“ eingeleitet. Dabei tauschten sich über 100 Gesundheitsexperten aus den G20 Ländern, internationale Organisationen, Privatsektor, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zu den Lehren aus der Ebola-Krise und den zukünftigen Prioritäten im Gesundheitskrisenmanagement aus. Gemeinsames Einverständnis gab es zur Notwendigkeit eines größeren internationalen Austauschs, der Förderung der Rolle der WHO sowie zur Umsetzung der Internationalen Gesundheitsvorschriften. Ende Februar 2017 folgte dann das erste Treffen der G20 Gesundheitsarbeitsgruppe.

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