Better Rice Initiative Asia – Philippinen

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Better Rice Initiative Asia – Fostering Agriculture and Rice Marketing by improved Education and Rural advisory Services (BRIA-FARMERS)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Philippinen
Politischer Träger: Landwirtschaftsministerium
Gesamtlaufzeit: 2013 bis 2017

Ausgangssituation

In ihrem Nationalen Entwicklungsplan für den Zeitraum 2011-2016 hat die Regierung der Philippinen die Verbesserung der Ernährungssicherheit und die Steigerung der Einkommen als übergeordnete Ziele für die Landwirtschaft festgelegt. Zur Unterstützung dieser Ziele hat das Landwirtschaftsministerium das Food Staples Sufficiency Program auf den Weg gebracht, mit dem eine ausreichende Versorgung mit Grundnahrungsmitteln gewährleistet werden soll. Auf den Philippinen ist die Ernährungssicherheit eng mit der Reisproduktion verknüpft. Die Einwohner des Landes decken 45 Prozent ihres durchschnittlichen Kalorienbedarfs mit Reis; gleichzeitig werden 20 Prozent des typischen Haushaltseinkommens für den Kauf von Reis aufgewendet. Mehr als zwei Millionen Haushalte bauen Reis an und mehrere Millionen Farmarbeiter sowie mehrere zehntausend Händler verdienen mit dem Anbau bzw. Verkauf von Reis ihren Lebensunterhalt.

In den letzten zwei Jahrzehnten stagnierten die öffentlichen Investitionen in wichtige Infrastrukturen und Dienstleistungen wie Bewässerungssysteme, Forschung und Entwicklung und Agrarberatungsdienste; es gilt, zusätzliche Mittel bereitzustellen, um wieder verstärkt in diese Bereiche zu investieren. Außerdem ist es notwendig, die Effizienz der Investitionen sowie er Agrardienstleistungen zu verbessern. Wirkungsvolle Beratungsleistungen zur Verbreitung von Wissen, Kompetenzen und Technik in den Agrarbetrieben sind ein wichtiges Mittel zur Schließung der bestehenden Lücken. Wegen der geringen Priorität und fehlender Finanzmittel hat sich die Qualität der von den Lokalregierungen vorgehaltenen Agrarberatungsdienste jedoch verschlechtert.

Ziel

Die Bäuerinnen und Bauern in ausgewählten Kommunen profitieren von einer verbesserten Marktposition und höheren Einkommen. Dies trägt zur Verbesserung der Ernährungssicherheit bei.

Vorgehensweise

Die Better Rice Initiative Asia ist eine Multi-Stakeholder-Entwicklungspartnerschaft mit der Privatwirtschaft. Auf den Philippinen unterstützt die Initiative den Nationalen Entwicklungsplan mit dem Ziel, eine wettbewerbsfähige, nachhaltige und technikbasierte Landwirtschaft mit effizienten Wertschöpfungsketten aufzubauen, die einen Beitrag zu inklusivem Wachstum und Armutsminderung leistet. Die wichtigsten Partner der GIZ aus dem öffentlichen Sektor sind das Landwirtschaftsministerium (sowohl die Zentrale als auch die regionalen Dienststellen), das Agricultural Training Institute und das Philippine Rice Research Institute. Die privaten Unternehmen Bayer und Yara fördern das Projekt durch einen finanziellen Beitrag, Knowhow und technische Beratungsleistungen. Außerdem haben die privaten Partner einen Fachkräftepool aufgebaut, um Maßnahmen in den Provinzen Aurora, Iloilo und Southern Leyte durchzuführen. Das Projekt arbeitet hauptsächlich in den folgenden Bereichen:

Verbesserung der Reisproduktion: Die öffentlichen und privaten Partner unterstützen gemeinsam ein System aus Agrarschulen. Diese bieten Fort- und Weiterbildungen an, und zwar nicht nur für die 200 Mitarbeiter der Agrarberatungsstellen, sondern auch für technische Fach- und Führungskräfte in Agrarbetrieben sowie die privaten Anbieter von Agrardienstleistungen aus 13 Kommunen der drei Provinzen. In den Fort- und Weiterbildungen werden folgende Themen behandelt: Training of Trainers; Betriebswirtschaft für Landwirte; sachgerechte und sichere Anwendung von Pflanzenschutzmitteln; reis- und reisbasierte integrierte Agrarsysteme sowie die Wertschöpfungskette Reis. Nach Durchführung der Kurse führen die lokalen Beratungsdienste und andere Dienstleister in den Agrarbetrieben Lehrveranstaltungen durch, mit denen etwa 8.000 Bäuerinnen und Bauern erreicht werden.

Bessere Marktanbindung: Das Projekt erschließt Vertriebswege für die Direktvermarktung von Reis und Reisnebenprodukten. Außerdem unterstützt das Projekt die Bauernorganisationen bei der Förderung ihrer Mitglieder und sorgt für einen besseren Zugang zu Informationen über Marktpreise. Gleichzeitig soll ein direkter Kontakt zwischen Bauern und Bauernorganisationen sowie privaten Mühlenbetreibern und staatlich geförderten Beschaffungsstellen hergestellt werden. Das Projektteam sucht gezielt nach weiteren Partnern entlang der Wertschöpfungskette, um zusätzliche Tätigkeiten einzubeziehen und einen größeren Teil der Wertschöpfungskette Reis zu erfassen. Außerdem bemüht sich das Projekt darum, vor Ort geeignete Reismühlen und Händler für seine Ziele zu gewinnen, und ermutigt diese dazu, langfristige Abnahmeverträge mit Bauernorganisationen zu schließen.

Politischer Dialog und Wissensmanagement: Das Projekt dokumentiert seine Lernerfahrungen und bewährten Praktiken und speist sie in den laufenden politischen Dialog ein. Außerdem sucht das Projekt den Erfahrungsaustausch mit öffentlichen Institutionen, der Privatwirtschaft und der Zivilgesellschaft. Diese Informationen werden auf regionaler Ebene auch an andere Länder weitergegeben, die an der Better Rice Initiative beteiligt sind. Darüber hinaus organisiert und beteiligt sich das Projekt an nationalen und regionalen Veranstaltungen zu den Themen Landwirtschaft und Ernährungssicherheit. Dazu gehört ein jährlich stattfindender „Runder Tisch“, an dem alle Partner und relevanten zivilgesellschaftlichen Akteure teilnehmen.