Entwaldungsfreie Lieferketten schaffen

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Programm für nachhaltige Agrarlieferketten und Standards
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Côte d’Ivoire
Politischer Träger:Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Gesamtlaufzeit: 2017 bis 2019

Foto 1 CAZ

Ausgangssituation

Die Strategie des vollständigen Entwaldungsstopps (Zéro-déforestation) wurde mit Unterstützung der UN-Initiative REDD+ entwickelt. Sie verfolgt das Ziel, die Entwaldung zu reduzieren und somit CO2 stärker durch die Wälder zu binden. Bisher wurde die Strategie allerdings nicht konsequent umgesetzt. Für die notwendige Unterstützung wurde die Initiative „Entwaldungsfreie Lieferketten“ geschaffen. Im konkreten Fall der Côte d‘Ivoire zielt das Projekt Entwaldungsfreie Lieferketten darauf ab, in der Region San Pedro Forstmodelle, beispielsweise nach dem Prinzip der Agroforstwirtschaft zu schaffen. Dabei werden mehrjährige Hölzer zusammen mit landwirtschaftlichen Nutzpflanzen angebaut. Diese Modelle sollen danach auch in anderen Gegenden angewandt werden. Hierdurch wird aktiv auf das Ziel des Entwaldungsstopps hingewirkt.

Ziel

Nationale Strategien für den Entwaldungsstopp und die Wiederherstellung der Wälder werden unterstützt. Die Menge an Waldfläche konnte erhöht werden. Lieferketten (Kakao, Gummi und Ölpalme) nach Deutschland und Europa konnten nachhaltig und rückverfolgbar gestaltet werden. Der Entwaldungsstopp wird in Côte d’Ivoire auf nationaler Ebene als Vorhaben wirkungsvoll umgesetzt.

Foto 2 CAZ

Vorgehensweise

Es gibt zurzeit sechs Pilotmodelle, die in der Region San Pedro ausgeführt werden, u.a.:

  • Anpflanzung von Forstbäumen zusammen mit der Neuanlage von Kakaoplantagen mit dem Ziel der Verstärkung des Forstcharakters der Pflanzung
  • Mischkultur von Kautschuk und Forstbäumen zur Verstärkung des Forstcharakters von neuen Pflanzungen.
  • Einführung von Schattenbäumen (100 Bäume pro Hektar) in bestehende Kakaoplantagen
  • Die Schaffung von Waldfläche durch Anpflanzung von Forstbäumen in nicht mehr genutzten illegalen Kakaoplantagen
  • Entwicklung von Schutz- und Managementkonzepten für verbleibende Restwälder in Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung
  • Aufforstung von Uferböschungen im freiwilligen Schutzgebiet der Nichtregierungsorganisation CEM

Partner aus Industrie und Zivilgesellschaft, die dabei unterstützen, die Rodung von Waldflächen für Plantagen zu verhindern, erhalten die notwendige technische und inhaltliche Beratung und werden bei der Anpflanzung von Forstbäumen gefördert. Neben der Wiederaufforstung wird die Entwicklung von einfachen Bewirtschaftungsplänen für Forst- und Agroforst-Flächen unterstützt, um die Waldflächen langfristig zu sichern.

Wirkungen 

  • Mit der Region San Pedro besteht eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding [MOU]) zum Schutz von Waldflächen
  • Zehn Hektar erneuerte Kautschukplantage in Verbindung mit Waldbäumen (Teak / Cedrela) und Nahrungspflanzen
  • 30 Hektar Fläche in Côte d’Ivoire konnten aufgeforstet werden
  • Auf mehr als 60 Hektar Fläche in Kakaobetrieben wird Agroforstwirtschaft betrieben