Thailändisch-Deutsches Klimaprogramm (TGCP)

Projektkurzbeschreibung

Titel: Thailändisch-Deutsches Klimaprogramm
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)
Land: Thailand
Politischer Träger: Ministerium für natürliche Ressourcen und Umwelt (MNRE)
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2022

Ausgangssituation

Als Entwicklungsland erwachsen Thailand aus den Folgen des Klimawandels besonders hohe Risiken. Das Land hat das Klimaschutzabkommen von Paris im September 2016 unterzeichnet und ratifiziert und sich in diesem Zusammenhang ambitionierte Treibhausgasminderungs- und Anpassungsziele gesteckt.

In seinen nationalen Treibhausgasminderungsbeiträgen (NDCs) hat Thailand für 2030 eine Verringerung seiner Treibhausgasemissionen gegenüber dem Business-As-Usual-Szenario von 20 bis 25 % vorgesehen. Im Fokus der Minderungsmaßnahmen stehen die Energiewirtschaft, der Transportsektor und die Abfallwirtschaft, für die zentrale Sektorpläne umgesetzt werden sollen. Anpassungsseitig liegt der Schwerpunkt auf der Wasserwirtschaft, der Landwirtschaft und dem Gesundheitssektor.

Auf nationaler Ebene bedarf die Umsetzung der NDCs weiterer Planungen sowie eines verbesserten Monitoring-Systems. Auf subnationaler Ebene fehlt in vielen Provinzen und Kommunen nach wie vor eine strategische Planung, die den Klimawandel und die NDC-Ziele berücksichtigen würde. Darüber hinaus existiert kein zentrales Instrument zur Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen.

Um die NDCs erfolgreich zu realisieren, ist es notwendig, die individuellen und institutionellen Kapazitäten zu stärken und die Zusammenarbeit zwischen Ministerien und Behörden zu verbessern. Außerdem sollten zur Förderung der Minderungs- und Anpassungsmaßnahmen auch Stakeholder aus der Politik (z. B. Denkfabriken, NROs u. a. Akteure) und der internationalen Gemeinschaft eingebunden werden.

Ziel

Das Thailändisch-Deutsche Klimaprogramm hat das Mainstreaming der Klimaschutzstrategie aus dem thailändischen Umweltministerium in die Ministerien der anderen Sektoren sowie in die Behörden der subnationalen Ebenen gefördert. Dabei wurde ein verbessertes MRV-System eingeführt, dass die Anforderungen der UNFCCC erfüllt. Außerdem bestehen inzwischen institutionelle Strukturen zur Mobilisierung der Mittel, die für eine nachhaltige Umsetzung der NDCs notwendig sind, und die Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft wurde gestärkt. Langfristig will das Programm zur Klimaneutralität der thailändischen Volkswirtschaft beitragen und die Resilienz des Landes gegenüber den Folgen des Klimawandels stärken.

Vorgehensweise

Ein Programmteam aus nationalen und internationalen Fachkräften unterstützt Thailand im Rahmen eines sektorübergreifenden Ansatzes in den fünf Schwerpunktsektoren Klimapolitik, Landwirtschaft, Energiewirtschaft, Abfallwirtschaft und Wasserwirtschaft. Dabei kann das Programm auf der langjährigen engen Zusammenarbeit der GIZ mit ihren thailändischen Partnern aufbauen und arbeitet eng mit den zentralen Partnerministerien zusammen, die maßgeschneiderte Unterstützungsleistungen zur Umsetzung der NDCs erhalten.

Die Komponente „Klimapolitik“ übernimmt im Rahmen der Programmkoordination die Abstimmung der verschiedenen sektoralen Maßnahmen. Dadurch ist gewährleistet, dass die sektorübergreifende Realisierung der thailändischen Treibhausgasminderungsbeiträge in sinnvoller und systematischer Form unterstützt wird. Zu diesem Zweck schöpft das Programm die zwischen den verschiedenen Sektoren bestehenden Synergien aus und erreicht durch gemeinsame Maßnahmen, dass das Handeln der einzelnen Sektoren in dieselbe Richtung wirkt.

Als umfassende sektorübergreifende Initiative fördert das Thailändisch-Deutsche Klimaprogramm außerdem die Zusammenarbeit, den Dialog und den Wissensaustausch zwischen den laufenden Projekten, die von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) in Thailand gefördert werden.

Weitere Informationen