Nachhaltige und klimafreundliche Verringerung von ozonzerstörenden Substanzen

Projektkurzbeschreibung

Programmbezeichnung: Nachhaltige und klimafreundliche Verringerung von ozonzerstörenden Substanzen
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und Europäische Union (EU)
Länder: Lateinamerika und Karibik; (Mexiko, Kolumbien, Costa Rica, Kuba, Grenada, Venezuela, Paraguay)
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2020

Ausgangssituation

Der Kältesektor ist für einen erheblichen Teil der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Gleichzeitig steigt vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern die Nachfrage nach Kühlgeräten wie Klimaanlagen oder Kühlschränken. Gründe sind Bevölkerungswachstum, eine wachsende Mittelschicht, veränderte Lebensstile und steigende Temperaturen.
Die meisten Kühlgeräte verwenden immer noch fluorierte Gase als Kältemittel. Da diese bei Betrieb, Wartung und Entsorgung austreten können, verursachen sie erhebliche Emissionen mit hoher Ozon- und Klimawirkung – ungefähr so viel wie der weltweite Transportsektor. Kostengünstigere und umweltfreundlichere Alternativen, zum Beispiel natürliche Kältemittel, sind daher einer der wichtigsten Ansätze für eine bessere Klimabilanz des Kältesektors. 

Die Produktion und der Verbrauch ozonschichtschädigender Substanzen wird über das Montreal Protokoll geregelt. Das Umweltabkommen wurde 1987 von den Vertragsparteien des Wiener Übereinkommens zum Schutz der Ozonschicht angenommen und ist eine Konkretisierung dieses Übereinkommens. Es trat am 1. Januar 1989 in Kraft. Vertragsstaaten sind verpflichtet, den Vorgaben des Montreal Protokolls nachzukommen.

Ziel

Ausgewählte lateinamerikanische und karibische Länder erfüllen mit schnellen und wirksamen Maßnahmen ihre Verpflichtungen aus dem Montrealer Protokoll zur Minderung von Kältemitteln mit hohem Treibhauspotenzial.

Vorgehensweise

Politikberatung, Pilotprojekte mit neuen technischen Lösungen, ein Technologie- und Wissenstransfer sowie der Kapazitätsaufbau sind wertvolle Ansätze, um eine nachhaltige Kühlung anzustoßen.
Das Projekt fördert daher das Verständnis der Partnerländer, wie der Kälte- und Klimatisierungssektor zum nationalen Energieverbrauch und den gesamten Treibhausgasemissionen beiträgt. Klimafreundliche Alternativlösungen, etwa der Einsatz von verbesserten Technologien, sowie der Austausch zwischen den Partnerländern werden angestoßen. 
Konkrete Aktivitäten sind die Entwicklung von Aktionsplänen zur Minderung von klimarelevanten und ozonzerstörenden Kältemitteln. Außerdem erarbeitet das Vorhaben mit seinen Partnern Strategien, um die Verfügbarkeit von natürlichen Kältemitteln in Lateinamerika und der Karibik zu erhöhen und veraltete Kühlgeräte nachhaltig zu entsorgen. Diese Aktivitäten werden durch technische Trainings ergänzt, insbesondere zum sicheren Umgang mit natürlichen Kältemitteln bei Betrieb und Wartung von Kühlgeräten und –anlagen. Außerdem bietet das Vorhaben Schulungen zur Finanzierung von nachhaltigen Projekten im Kältesektor. Zudem werden beispielhafte Pilotprojekte identifiziert und beim Start, der Umsetzung und dem Transfer in weitere Länder unterstützt.
Unterstützt wird das Projekt durch Förderverträge für die Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) und das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP).

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