Dreieckskooperation zwischen Mexiko, Kuba, Deutschland: Grüne Energie nachhaltig einsetzen

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Dreieckskooperationsvorhaben „Stärkung der institutionellen Kapazitäten für die Umsetzung von Policy-Maßnahmen zu erneuerbaren Energien und Energieeffizienz in Kuba“
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Kuba
Politischer Träger: Kuba: Ministerio del Comercio Exterior y la Inversión Extranjera (MINCEX) / Ministerium für Außenhandel und Auslandsinvestitionen (MINCEX) / Ministry of Foreign Trade and Foreign Investment (MINCEX), Ministerio de Energía y Minas de la República de Cuba (MINEM) / Ministerium für Energie und Bergbau der Republik Kuba (MINEM) / Ministry of Energy and Mines of the Republic of Cuba (MINEM), Ministerio de Industrias de Cuba (MINDUS) / Ministerium für Industrie Kubas (MINDUS) / Ministry of Industries of Cuba (MINDUS), Grupo de la Industria Electrónica, la Información, la Automatización y las Comunicaciones (GELECT) / Elektronik‑, Informations-, Automations- und Kommunikationsindustrie (GELECT) / Electronic Industry, Information, Automation and Communications (GELECT)
Mexico: Agencia Mexicana de Cooperación Internacional para el Desarrollo  (AMEXCID / Mexikanische Agentur für Internationale Entwicklungszusammenarbeit / (AMEXCID // Mexican Agency for International Development Cooperation (AMEXCID)
Gesamtlaufzeit: 2017 bis 2019

Ausgangssituation

2011 wurde in Kuba als Teil der wirtschafts- und sozialpolitischen Planungen des Landes ein Umbauprozess des Energiesektors hin zu erneuerbaren Energien eingeläutet. Ziel ist es, die Effizienz des Stromversorgungssystems zu steigern und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Es wird angestrebt, das Verhältnis zwischen Energieerzeugung und Verbrauch zu verbessern und hohe Energiekosten zu senken.

Die zunehmende Nutzung erneuerbarer Energien gehört zu den Grundpfeilern der nationalen Politik Kubas. Der Anteil der regenerativen Energien an der Energieerzeugung liegt derzeit bei vier Prozent. Bis 2030 will das Land 24 Prozent seiner Energie aus erneuerbaren Energiequellen erzeugen.

Bisher verfügt Kuba nicht über ausreichende Kenntnisse über photovoltaische Systemtechnik, Solarwarmwasseranlagen und Energieeffizienz. Zudem gibt es nur wenig ausgebildetes Personal, das Service-Leistungen bei Solarwarmwasser- und Photovoltaikanlagen unterstützt. Herausforderungen bestehen für das Land auch darin, zuverlässige Versorgungsnetze für Strom und Wasser zu gewährleisten sowie die Forschungs- und Lehreinrichtungen auf dem aktuellen Stand der Technik zu halten. Zudem fehlen formale Standards und Programme zur Zertifizierung, mit denen Solarwarmwasser- und Photovoltaikanlagen geprüft und Geräte gekennzeichnet werden.

Ziel

Die kubanische Regierung und verschiedene Institutionen des Energiesektors verfügen über größere wissenschaftliche Kompetenzen und technologische Leistungsfähigkeit. Dadurch ist die Umsetzung von politischen Maßnahmen zugunsten der regenerativen Energien und der Energieeffizienz verbessert.

Platz der Revolution in Havanna mit dem Denkmal für den Nationalhelden José Martí

Vorgehensweise

Das Vorhaben stärkt die wissenschaftlich-technischen Leistungsfähigkeit Kubas und Mexikos, indem ein Erfahrungsaustausch im Bereich der photovoltaischen Solarenergie ins Leben gerufen wurde. Darüber hinaus hat das Projekt gemeinsam mit seinen Partnern ein Förderprogramm für Solarwarmwasseranlagen für Kuba entwickelt. Das bereits bestehende Programm ist gestärkt. Dazu gehört eine Infrastruktur für die Qualitätssicherung, um ein zuverlässigen Arbeiten von Technologie und Anlagen auf dem lokalen Markt sicherzustellen. Eine Austausch- und Transferplattform zum Capacity Development (Entwicklung von Menschen und Organisationen) im Bereich der energetischen Nachhaltigkeit ist umgesetzt. Themen der Plattform sind Energieeffizienz, erneuerbare Energiequellen, bioklimatische Architektur und nachhaltiges Bauen.

Solarerhitzer im Ort Santa Clara im Zentrum der Insel

Wirkung

Mehr als fünfzig Vertreterinnen und Vertreter von elf kubanischen Institutionen haben an Fortbildungs- und Austauschveranstaltungen teilgenommen, wobei der Frauenanteil bei über 25 Prozent lag. Die Teilnehmenden beschäftigten sich mit Themen der Photovoltaik- und Solarthermie-Technologie. Erfahrungen, die Mexiko in der Installation von Solarwarmwasser- und Photovoltaikanlagen gewonnen hat, sind in die Planung lokaler Konzepte in Kuba eingeflossen. Zudem fanden zwei Austausch- und Fortbildungsveranstaltungen statt, in denen die in Mexiko gemeinsam mit der mexikanischen Nationalen Hypothekenbank für Arbeiter und Angestellte (INFONAVIT) gemachten Erfahrungen in der Förderung von Solarwarmwasseranlagen im sozialen Wohnungsbau weitergegeben wurden. Eine Absichtserklärung eines mexikanischen Unternehmens für konzentrierte Solarenergie sieht ein auf die kubanische Industrie ausgerichtetes Pilotprojekt vor.