Asunción und seine Ballungsräume nachhaltig gestalten

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Gemeinsame Innovationsgestaltung für die Nachhaltigkeit von Asunción und seinen Ballungsräumen
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Paraguay (Empfängerland), Mexiko (Süd-Geber), Deutschland (traditioneller Geber)
Partner: PARAGUAY: Secretaría de Desarrollo Agrario, Territorial y Urbano (SEDATU) / Behörde für Agrar-, Territorial- und Stadtentwicklung (SEDATU), MEXIKO: Secretaría de Desarrollo Urbano y Ecología (SEDUE) del Estado de Chihuahua / Behörde für Stadtentwicklung und Ökologie (SEDUE) des Bundesstaats Chihuahua
Politischer Träger: PARAGUAY: Secretaría Técnica de Planificación (STP) – Technische Planungsbehörde (STP), MEXIKO: Agencia Mexicana de Cooperación Internacional para el Desarrollo (AMEXCID) / Mexikanische Agentur für Internationale Entwicklungszusammenarbeit (AMEXCID)
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2020

Ausgangssituation

Im Jahr 2050 werden 85  Prozent der Weltbevölkerung in Städten und Ballungsräumen leben. Das rasche Städtewachstum hat Auswirkungen: Luftverschmutzung, Verkehrsstaus und Abfälle nehmen zu, und es fehlt an Dienstleistungsangeboten, Infrastruktur und Transportmöglichkeiten. In diesem Zusammenhang und angesichts der Folgen des Klimawandels ist es erforderlich, die Widerstandsfähigkeit der Bürgerinnen und Bürger zu stärken

Dabei unterstützen innovative Initiativen zur Stärkung der städtischen Resilienz im urbanen Raum. Hier konzentrieren und vernetzen sich verschiedene Akteure, die am Innovationsprozess und an der nachhaltigen Stadtentwicklung beteiligt sind, über Erfahrungen verfügen und Erfolgsbeispiele vorweisen können.

Der Großraum Asunción hat eine Flächenausdehnung von 1.029 Quadratkilometern und 2.198.662 Einwohner (Stand 2016) und steht vor vielfältigen städtischen Herausforderungen, die in dem Plan ASU VIVA („Lebendiges Asunción“) der Stadtverwaltung von Asunción benannt werden. Hierzu gehören die Bürgerbeteiligung, das Abfallmanagement und die Mobilität. Diese zentralen Themen bieten Chancen für die gemeinsame Gestaltung städtischer Innovationen unter Mitwirkung der öffentlichen Hand, der Privatwirtschaft, der Universitäten und zivilgesellschaftlicher Organisationen.

Mexiko und seine Gemeinden kennen viele dieser Herausforderungen und haben zu einigen bereits umfangreiche Erfahrungen und Erfolgsbeispiele im Hinblick auf Innovation und gemeinsame städtische Gestaltungsprozesse gesammelt. Daraus sind nachhaltige, skalierbare (technologische und/oder gesellschaftliche) Innovationen entstanden, die zwar nicht ausschließlich, aber doch ganz besonders auf die Lösung städtischer Problemfelder ausgerichtet sind. Über Vertreterinnen und Vertreter aus Lokalregierungen, zivilgesellschaftlichen und privatwirtschaftlichen Initiativen bringen vier mexikanische Städte und ein Bundesstaat ihre Erfahrungen im Großraum Asunción ein: Cozumel, Puebla, Saltillo und Zapopan sowie der Bundesstaat Chihuahua.

Durch ihre Programme nachhaltiger Stadtentwicklung verfügt die GIZ Mexiko über Erfahrungen in den Bereichen Abfallverringerung und effizienter Ressourcennutzung, sowie bei der Stärkung der Zivilgesellschaft zur Einflussnahme auf die Formulierung einer inklusiven staatlichen Umweltschutzpolitik. Darüber hinaus gibt es Erfahrungen, wie die Städte durch innovative Lösungen in den Bereichen Mobilität resilienter werden und wie zugleich urbane Biodiversität bewahrt und genutzt werden kann.

Ziel

Die Stadtverwaltung von Asunción ist in der Lage, geeignete Rahmenbedingungen und Initiativen für die gemeinsame Gestaltung von Innovationen mit Blick auf die Nachhaltigkeit des Stadt- und Ballungsgebiets Asunción unter Mitwirkung der Zivilgesellschaft, der öffentlichen Hand und der Wirtschaft zu managen.

Vorgehensweise

Die Dreieckskooperation bietet Erprobungs-, Innovations- und Führungsräume bei der Umgestaltung hin zu einer nachhaltigen Entwicklung durch die Weitergabe von Kenntnissen, Erfolgsbeispielen und Erfahrungen der mexikanischen an die paraguayischen Partner.

Herzstück des Vorhabens ist der gemeinsame Lernprozess. Deshalb unterstützt die GIZ diesen Austausch durch fachspezifische Beratung in Methoden zu gemeinsamer Gestaltung, Innovation, Stadtentwicklung, Mobilität und Abfallmanagement. Darüber hinaus finden regelmäßige Besuche im Empfängerland (Paraguay) sowie im Süd-Geberland (Mexiko) zur Sensibilisierung und Weitergabe bisheriger Erfolgsbeispiele und Erfahrungen statt. Darüber hinaus ist die Teilnahme von Expertinnen und Experten sowie führenden Vertreterinnen und Vertretern deutscher Initiativen an diesen Treffen geplant, um so den Austausch zu bereichern.

Durch solche Initiativen können Städte und Ballungsräume als Wegbereiter für nachhaltige Innovationen ein hohes Wirkungspotenzial entwickeln. Hierzu gibt Mexiko seine relevanten Erfahrungen weiter, denn sie zeigen, wie Innovationsförderung ein Auslöser für eine nachhaltige Entwicklung auf lokaler und regionaler Ebene (Zapopan) sein kann. Auch wird verdeutlicht, wie öffentliche Räume durch eine Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft sauberer werden können (Saltillo). Die Erfahrungen des Bundesstaats Chihuahua im Bereich Mobilität bilden ebenfalls einen Beitrag Mexikos zur nachhaltigen Stadtentwicklung des Großraums Asunción.

Deutschland verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der Dezentralisierung und der Beteiligung der Zivilgesellschaft, der Hochschulen und der Privatwirtschaft an der Planung und Umsetzung öffentlicher Maßnahmen, insbesondere auf regionaler und lokaler Ebene. Dialog und Abstimmung zwischen den lokalen Akteuren sind grundlegende Merkmale der politischen Kultur. Verschiedene Erfolgsbeispiele zeigen, wie dieser Dialog durch Präsenz- und Online-Angebote gestärkt werden kann. Hierzu gehören beispielsweise die Gelbe Liste der Sozialen Innovationen in Hamburg oder das Social Impact Lab Leipzig.

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