Unterstützung der globalen Gesundheitspolitik Deutschlands

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Unterstützung des Bundesgesundheitsministeriums in der deutschen globalen Gesundheitspolitik
Auftraggeber: Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
Land: Deutschland
Gesamtlaufzeit: 2017 bis 2021

Ausgangssituation

In den letzten Jahren hat das Thema globale Gesundheit auf nationaler und internationaler Ebene an Bedeutung gewonnen. Wichtige Gründe dafür sind die Globalisierung und die weltweit zunehmende Vernetzung. Durch Reisebewegungen können sich Viren und Bakterien schnell auf der ganzen Welt ausbreiten. Doch nicht nur Infektionskrankheiten verbreiten sich weltweit: die Globalisierung trägt auch zur Angleichung der Lebensführung und damit zur Vereinheitlichung der Konsumgewohnheiten bei. Dies wiederum fördert die Verbreitung von nicht übertragbaren chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Krebs. Deshalb wird die weltweite und grenzüberschreitende Kooperation im Bereich der globalen Gesundheit immer wichtiger.

Deutschland engagiert sich seit mehreren Jahren sehr aktiv bei der Bewältigung dieser gemeinsamen Herausforderungen. Das starke politische Engagement der Bundesregierung, die G7- und G20-Präsidentschaften und die Rolle Deutschlands bei der Bekämpfung der Ebola-Epidemie haben die Bundesrepublik in den vergangenen zehn Jahren zu einem der wichtigsten und sichtbarsten Akteure der globalen Gesundheitspolitik gemacht. Um auf neue gesundheitspolitische Herausforderungen und geopolitische Veränderungen reagieren zu können, soll das Engagement Deutschlands in der globalen Gesundheitspolitik in Zukunft weiter ausgebaut und verstärkt werden.

Ziel

Deutschland leistet einen sichtbaren Beitrag zur globalen Gesundheit und fördert die Auseinandersetzung mit dem Thema auf nationaler und internationaler Ebene. Auch der sektor- und akteursübergreifende Austausch sowie die nationale und internationale Kooperation in diesem Bereich sind verbessert. Somit wird ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Ziele der Agenda 2030 geleistet.

Vorgehensweise

Um Deutschlands Vorreiterrolle auf dem Gebiet der globalen Gesundheit zu stärken, unterstützt das GIZ-Projekt das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) in vier Bereichen: 

  • Einrichtung eines Internationalen Beratergremiums (International Advisory Board, IAB) zur globalen Gesundheitspolitik;
  • Entwicklung einer neuen Strategie der Bundesregierung für die globale Gesundheitspolitik;
  • Stärkung der deutschen Position in internationalen Prozessen und Gremien der Globalen Gesundheit;
  • Aufbau des Global Health Hub Germany (GHHG).

Im August 2017 hat das BMG für eine hochkarätige Beratung im Bereich der globalen Gesundheit mit dem IAB ein internationales Beratergremium ins Leben gerufen. Das Gremium hat die Bundesregierung in Fragen der globalen Gesundheitspolitik vertrauensvoll und kooperativ beraten und Impulse für die zukünftige Rolle Deutschlands gegeben. Die GIZ hat das Sekretariat des IAB gestellt und die organisatorische und inhaltliche Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Sitzungen übernommen. In seiner letzten Sitzung im Juni 2019 hat das IAB der Bundesregierung seine Empfehlung für Gestaltungsmöglichkeiten in der globalen Gesundheitspolitik vorgelegt.

Neben dem Austausch mit den Bundesministerien zu den Empfehlungen, hat das IAB diese auch mit dem Unterausschuss Globale Gesundheit des Deutschen Bundestages diskutiert. Die Ergebnisse wurden anschließend im Rahmen einer Fachveranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die GIZ wurde ferner damit beauftragt, das BMG bei der Entwicklung einer Strategie zur globalen Gesundheit zu beraten. In diesem Rahmen wurde ein umfassender Konsultationsprozess durchgeführt in dem nichtstaatliche Akteure die Möglichkeit hatten über Positionspapiere ihre Prioritäten in die Strategieentwicklung einzubringen . Für die Positionierung Deutschlands in nationalen und internationalen Gremien und Prozessen unterstützt die GIZ das BMG mit technischen und strategischen Beratungsleistungen sowie mit Analysen und Konzepten.

Der Global Health Hub Germany (GHHG) wurde als Netzwerk- und Informationsplattform für nationale und internationale Akteure im Bereich der globalen Gesundheit in Deutschland gegründet. Er soll als interdisziplinäres Forum die bestehende Lücke bei der Bearbeitung von spezifischen globalen Gesundheitsthemen schließen und die Entwicklung von Multi-Stakeholder-Initiativen und sektorübergreifenden Partnerschaften unterstützen. Als Plattform zielt der Hub insbesondere darauf ab, verschiedene Stakeholder aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik sowie aus den Sektoren Gesundheit, Umwelt, Klima, Ernährung, Landwirtschaft, Bildung und Forschung zusammenzubringen. Der Hub fördert den sektor- und akteursübergreifenden Austausch und trägt zu einer besseren Koordination zwischen diesen Akteuren bei. Darüber hinaus unterstützt er die Anbahnung von neuen und innovativen sektor- und akteursübergreifenden Partnerschaften und ermöglicht die Bildung neuer Bündnisse und Projekte. Die GIZ stellt die Geschäftsstelle des GHHG und ist für die technische und konzeptionelle Planung sowie die Durchführung der Maßnahmen des GHHG verantwortlich. In diesem Zusammenhang wurden bereits mehrere Veranstaltungen mit hochrangigen Gästen durchgeführt, beispielsweise der Global Health Talk im Juni 2019.

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