Universal Health Coverage – Universelle soziale Absicherung im Krankheitsfall

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Universal Health Coverage (UHC)  – Universelle soziale Absicherung im Krankheitsfall
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Global
Politischer Träger: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ);
Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA)
Gesamtlaufzeit: 2017 bis 2020

Studierende in der Bibliothek, Äthiopien. © GIZ / Heather Oh

Ausgangssituation

Mindestens die Hälfte der Weltbevölkerung hat noch immer keinen Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten. Etwa 800 Millionen Menschen müssen mehr als zehn Prozent ihres Einkommens für Gesundheit aufwenden; fast 100 Millionen Menschen verarmen jährlich in Folge von Krankheit. Präventionsmaßnahmen, wie Impfungen oder Aufklärung, werden vielerorts nicht ausreichend finanziert und angeboten. Der Ebola-Ausbruch in Westafrika 2013 bis 2016 hat gezeigt, dass viele Gesundheitssysteme nicht angemessen auf veränderte Anforderungen reagieren können, die zum Beispiel durch Klimawandel, Naturkatastrophen oder Krankheitsausbrüche entstehen. In vielen Ländern ist das öffentliche Gesundheitswesen unterfinanziert und durch Parallelstrukturen fragmentiert.

Ziel

Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung nennt allgemeine Gesundheitsabsicherung (Universal Health Coverage, UHC) als Leitkonzept für gesundheitspolitisches Handeln. Die Umsetzung von UHC wird zunehmend gestaltet und vorangetrieben. Das Ziel des Sektorvorhabens UHC hierbei ist, dass „die Umsetzung von UHC maßgeblich vom BMZ und der deutschen Entwicklungszusammenarbeit gestaltet und befördert wird“.

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Vorgehensweise

Schwerpunkt des Vorhabens ist die überregionale fachliche und politische Beratung des Hauptauftraggebers Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zu allgemeiner Gesundheitsabsicherung (Universal Health Coverage) sowie die Positionierung des BMZ und der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in internationalen Netzwerken. Es ist das zentrale Vorhaben des BMZ zur überregionalen Umsetzung der Strategie Gesundheit und unterstützt die Bundesregierung bei der Weiterentwicklung ihrer Strategien und Konzepte zu Globaler Gesundheit und Gesundheitssystemstärkung.

Flankiert wird dieser überregionale Beratungsansatz durch Entsendungen an internationale Organisationen (Europäische Kommission und Weltbank) sowie durch gezielte Beratung und Aktivitäten auf Partner- und Länderebene. Letztere wird vorrangig über zwei Instrumente umgesetzt: Die ‚Schnell einsetzbare Expertengruppe Gesundheit (SEEG)‘ und die aktive Mitgliedschaft im ‚Providing for Health Network (P4H)‘.

Durch technische Beratung unterstützt das Programm das P4H-Netzwerk und das bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Weltbank angesiedelte Koordinierungsbüro sowohl auf globaler Ebene als auch auf Länderebene. Das Vorhaben hat Mitarbeiter*innen als Berater (Focal Points) in insgesamt fünf Partnerländer entsandt, wo sie die Regierung und Partner zur Abstimmung der UHC-Partnerbeiträge und zu nationalen Prozessen der Gesundheitsfinanzierung und UHC-Agenda beraten. Über das „Leadership for UHC (L4UHC)“-Programm werden themen- und länderübergreifend in den Partnerländern Kompetenzen aufgebaut, um die nationale UHC-Agenda voranzubringen und gemeinsame Lösungen für Wirkungshemmnisse zu finden. Wichtiger P4H- Kooperationspartner des Vorhabens und Ko-Finanzier ist die Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA).

Die ‚Schnell einsetzbare Expertengruppe Gesundheit‘ reagiert zusammen mit dem Robert-Koch-Institut und dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin auf Krankheitsausbrüche mit epidemischem Potenzial in Partnerländern und unterstützt bei einer frühzeitigen Erkennung, Reaktion und Eindämmung.

Zudem ist das Vorhaben offizielles Kollaborationszentrum der WHO zu ‚Health Systems‘ Strengthening and Health Financing for UHC‘ (Stärkung der Gesundheitssysteme und Finanzierung für UHC). Hierbei unterstützt das Vorhaben die Weltgesundheitsorganisation in drei Schwerpunkten: Strategischer Einkauf von Gesundheitsdiensten, Qualitätssicherung und Gesundheitsinformationssysteme. Die GIZ erhält zur Umsetzung dieser Maßnahme einen Zuschuss vom Bundesministerium für Gesundheit.

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