Ziel
Politische Teilhabe und Einfluss von Frauen in Friedensprozessen im Nahen Osten und Nordafrika sind im Sinne der Sicherheitsresolution 1325 der Vereinten Nationen nachhaltig verbessert.
Vorgehensweise
Das Vorhaben fördert die maßgebliche und effektive Teilhabe von Frauen an Friedensprozessen für einen nachhaltigen Frieden in der MENA-Region. Fokusländer der Maßnahme sind Irak, Jemen, Libyen und Syrien. Die Umsetzung findet zusammen mit UN-Women statt, der Einheit der Vereinten Nationen für Gleichstellung und Ermächtigung der Frauen.
Durch Schulungen, Beratungsangebote und regionale Workshops lernen Friedensaktivistinnen, Mediatorinnen und ausgewählte Frauengruppen, wie sie Friedensverhandlungen mitgestalten und anführen können. Sie erhalten Zugang zu einem eigens entwickelten Onlineportal und der sogenannten Peace Agreement Database sowie der PeaceFem App, die Strategiedokumente, Einzelfallstudien und Schulungsmaterialien enthalten.
Ein weiterer Fokus des Vorhabens liegt darauf, länderübergreifendes Networking und Erfahrungsaustausch zu fördern. Darüber hinaus werden Regierungen und andere Akteure von Friedensverhandlungen zur Beteiligung von Frauen und der Integration von gendersensiblen Perspektiven beraten.
Eine wichtige Komponente des Vorhabens ist die Kooperation mit renommierten internationalen Think Tanks und Forschungsinstituten. Diese untermauern mit qualitativer und quantitativer Forschung die Ansätze des Vorhabens und garantieren eine faktenbasierte und wirksame Vorgehensweise.
Wirkung
Im Rahmen des Vorhabens wurden zahlreiche Informationsmaterialien und Publikationen für Frauen in Friedensprozessen erstellt, darunter Infografiken, Forschungsberichte und Fallstudien. Diese analysieren, wie Frauen an Friedensprozessen teilnahmen, welcher Art ihr Einfluss war und welche Faktoren zum Erfolg oder Misserfolg beigetragen haben.
2019 organisierte das Vorhaben erfolgreich mehrere regionale Konferenzen zur Förderung des Erfahrungsaustauschs von Friedensaktivistinnen in der MENA-Region. Zum Beispiel entwickelten Teilnehmerinnen in Tunis innovative Ideen für stockende Friedensprozesse; in Kairo wurden die länderübergreifenden Kapazitäten von 22 Diplomatinnen gestärkt und in Beirut stand die generationsübergreifende Zusammenarbeit im Mittelpunkt. Seit Ausbruch der COVID-19 Pandemie setzt das Vorhaben verstärkt auf digitale Formate.
Das Vorhaben förderte Dialogformate und strategische Partnerschaften zwischen staatlichen Akteuren offizieller Friedensprozesse, gesellschaftlichen Führungspersonen und zivilgesellschaftlichen Friedensaktivistinnen. Dadurch erzielte es strategische Synergien zwischen den nationalen, regionalen und lokalen Friedensakteuren und zeigte Möglichkeiten für die Inklusion von Frauen auf. Somit konnten beispielsweise 470 Frauen im Jahr 2018 und 397 im Jahr 2019 an kommunalen, regionalen oder nationalen Prozessen zur Bildung eines politischen Willens oder zur Vorbereitung einer Entscheidung in Friedensprozessen teilnehmen.
Durch die Generierung von lokalem und kontextspezifischem Wissen und die Unterstützung der Beteiligung von Frauen an Friedensprozessen trägt das Programm dazu bei, Resolution 1325 in die Praxis umzusetzen.
Stand: Oktober 2020