E-Governance inklusiv gestalten (INDIGO)

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: E-Governance in den Palästinensischen Gebieten mit regionaler Komponente
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Palästinensische Gebiete, Nahost und Nordafrika (MENA-Region)
Gesamtlaufzeit: 2020 bis 2024

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Ausgangssituation

Mit der steigenden Verfügbarkeit von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) eröffnen sich neue Wege der Regierungsführung. Auch die Länder der MENA-Region setzen zunehmend auf Innovation in der Verwaltung und bauen effektive und langfristige E-Governance-Strukturen auf. Schließlich zeigten nicht zuletzt die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, dass digitale Technologien entscheidend dafür sind, die staatliche Leistungserbringung auch in Krisensituationen aufrechtzuerhalten und bei Bedarf auszuweiten. 

Besonders in fragilen Kontexten, wie etwa den Palästinensischen Gebieten, kann die Schaffung vielfältiger digitaler Dienstleistungen und innovativer Beteiligungsformate die regionalen Unterschiede verringern sowie den sozialen Zusammenhalt und die Teilhabe der Bevölkerung stärken. Den Kommunen kommt hierbei aufgrund ihrer Nähe zu den Bürger*innen eine besondere Rolle zu. Um den Erfolg von digitalen Transformationsprozessen sicherzustellen, ist es unerlässlich, die Bürger*innen als letztendliche Nutzer*innen in die Gestaltung und Erprobung von digitalen Lösungen einzubeziehen.

Solche nutzerzentrierten Ansätze wurden in der Region und auch im palästinensischen Kontext bisher wenig beachtet. Bereits bestehende digitale Dienstleistungen und Beteiligungsformate sind daher selten nutzerfreundlich und werden entsprechend wenig genutzt. 

Ziel

Das Angebot und die Nutzung von bürgerzentrierten, inklusiven digitalen Dienstleistungen und innovativen Beteiligungsformaten in palästinensischen Kommunen, sowie der regionale Austausch zu E-Governance-Ansätzen in der MENA-Region ist verbessert.

Vorgehensweise

Das Vorhaben arbeitet mit einer Reihe von staatlichen und zivilgesellschaftlichen Partnerorganisationen zusammen. Es zielt darauf ab, ausgewählte palästinensische Kommunen beim Aufbau langfristiger und inklusiver E-Governance-Strukturen zu unterstützen. Dabei wendet das Vorhaben die Ansätze des Human-Centred Designs an: Bürger*innen werden als letztendliche Nutzer*innen in den Mittelpunkt der Gestaltungsprozesse gestellt. Ein besonderer Fokus liegt darauf, marginalisierte Gruppen miteinzubeziehen, um neben der allgemeinen Nutzerfreundlichkeit auch Barrierefreiheit sicherzustellen. So sollen insbesondere Frauen, Menschen mit Behinderungen und Menschen, die in den marginalisierten Regionen des Gazastreifens und des Westjordanlandes leben von den verbesserten öffentlichen Dienstleistungen und Beteiligungsmöglichkeiten profitieren. 

Um den regionalen Wissensaustausch und -aufbau im Bereich E-Governance zu verbessern, entwickelt und realisiert das Vorhaben innovative Austauschformate. Die Beteiligten aus den Ländern des Nahen Ostens und Nord Afrikas sollen Räume zur kreativen Zusammenarbeit erhalten.

Das Vorhaben ist Teil der Sonderinitiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zur Stabilisierung und Entwicklung in Nordafrika und Nahost. Mit den Projekten der Sonderinitiative trägt das Ministerium dazu bei, wirtschaftliche und soziale Perspektiven für die Menschen in der Region zu schaffen. In diesem Rahmen stehen für Vorhaben der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und anderer Durchführungsorganisationen in den Jahren 2014 bis 2021 bisher mehr als 395 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung. Im Fokus stehen dabei die Themenbereiche Jugend- und Beschäftigungsförderung, wirtschaftliche Stabilisierung, Demokratisierung sowie die Stabilisierung von Nachbarländern in Krisensituationen.

Stand: September 2020

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