Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel in Honduras fördern

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Umsetzung der Agenda 2030 in Honduras (ProAgenda) 
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Honduras
Politischer Träger: Secretaría de Relaciones Exteriores y Cooperación Internacional (SRECI), Secretaría de Coordinación General de Gobierno (SCGG)
Gesamtlaufzeit: 2020 bis 2023

Ausgangssituation

Honduras erlebt im Zuge des Klimawandels zunehmend extreme Wetterphänomene wie Starkregen und Wirbelstürme sowie längere Dürre- und Hitzeperioden. Das Land kann derzeit nicht die daraus resultierenden volkswirtschaftlichen Schäden ausreichend abfedern und umfassende Handlungsstrategien für Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel entwickeln. Die Folgen treffen insbesondere die marginalisierte Landbevölkerung einschließlich indigener Gruppen sowie Frauen.

Ungleich verteilte Einkommen und fehlende Einkommensalternativen im ländlichen Raum verschärfen Probleme wie Unterernährung, Trinkwassermangel, Migration und gewalttätige Auseinandersetzungen um Ressourcen. Hinzu kommen hohe Entwaldungsraten durch Waldbrände und illegalen Holzeinschlag sowie fehlende klimafreundliche Agrarpraktiken, die den Druck auf die Umweltressourcen weiter erhöhen und für die Emission klimaschädlicher Gase sorgen. 

Die honduranische Regierung hat sich verpflichtet, die Agenda 2030 ehrgeizig umzusetzen. Ebenso hat Honduras weitreichende Ziele im Rahmen der nationalen Beiträge unter dem Pariser Klimaabkommen formuliert. Bereits seit 2010 baut das Land strategische und gesetzliche Grundlagen für Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel stetig aus. Dennoch, sind die politischen Rahmenbedingungen und Kompetenzen nach wie vor schwach ausgeprägt, um den Klimawandel umfassend zu verstehen, zu beschreiben und in Bezug zu nachhaltiger sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung zu setzen. Das ist jedoch eine Voraussetzung, um entsprechende technische, planerische und finanzielle Instrumente abzuleiten und anzuwenden. 

Ziel

Staatliche, privatwirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Handlungsträger*innen können Ansätze zum Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel für die Umsetzung der Agenda 2030 verstärkt anwenden.

Vorgehensweise

Das Vorhaben fördert die gesellschaftliche Teilhabe am nationalen Dialog zur Agenda 2030 und Klimawandel und unterstützt Institutionen mit einem politikfeldübergreifenden Ansatz. Dadurch sollen Impulse gesetzt und Änderungen eingeleitet werden, um den Klimawandel als relevant für nationale Entwicklung einzustufen und natürliche Ressourcen neu zu bewerten. Alle Maßnahmen orientieren sich an dem Prinzip der Agenda 2030: „niemanden zurücklassen“.

Dazu bildet das Vorhaben Regierungsvertreter*innen im Klimaschutz und in der Anpassung an den Klimawandel fort und fördert den Dialog von Staat, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft zu Klimawandel und nachhaltiger Entwicklung. Darüber hinaus berät es bei der Weiterentwicklung eines Observatoriums an einer wissenschaftlichen Einrichtung. Dieses soll darüber informieren, wie sich der Klimawandel und die dagegen entwickelten Maßnahmen auf den Schutz der natürlichen Ressourcen, soziale Entwicklungsprozesse sowie Frieden und Sicherheit auswirken.

Die Regierung wird dabei beraten, den Investitionsbedarf für Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel abzuschätzen. Zeitgleich unterstützt das Vorhaben den Aufbau einer neuen Beratungseinheit im Finanzministerium, um die Themen in öffentlichen Budgets und Projekten zu verankern. Auch fördert es den Austausch zu erfolgreichen Modellen und Ansätzen der guten Regierungsführung und der Klimafinanzierung in Gemeinden und Unternehmen.

Mit Unterstützung des Vorhabens entsteht eine nationale internetbasierte Plattform für Wissensmanagement und Koordinierung der Maßnahmen der Agenda 2030. Das Vorhaben fördert zudem den internationalen Austausch zu erfolgreichen Anwendungsbeispielen für Klimaschutz in der Region.

Stand: Februar 2021