Landwirtschaft und Klimawandel

Landwirtschaft und Klimawandel
© GIZ

Die Landwirtschaft ist Opfer und Mitverursacher des Klimawandels. Sie muss sich sowohl an die Folgen des Wandels anpassen, als auch den eigenen Ausstoß von Treibhausgasen senken.

 

Die Landwirtschaft ist vom Klimawandel besonders betroffen. Führt man sich vor Augen, dass 75 Prozent der Nahrungsmittelproduktion von nur zwölf Pflanzen und fünf Tierspezies abhängig sind, wird klar, wie verletzlich die weltweiten Ernährungsgrundlagen sind.

Der Klimawandel führt zu globaler Erwärmung und das Wetter wird unberechenbarer. Extreme wie Dürreperioden, Überschwemmungen und Starkwinde nehmen zu. Die veränderten Umweltbedingungen tragen dazu bei, dass die genetische Vielfalt der Agrarerzeugnisse schwindet. Unter Druck gerät die Landwirtschaft zusätzlich durch das Bevölkerungswachstum, das zunehmend Ressourcen verschlingt. Die Qualität der Böden verschlechtert sich durch unangepasste Nutzung. Die Folge sind sinkende Erträge.

Dabei ist die Landwirtschaft nicht nur Opfer des Klimawandels, sondern auch ein Mitverursacher: Stickoxide aus Böden und Dünger sowie Methan von Wiederkäuern, aus dem Reisanbau und der Dungwirtschaft sind für 90 Prozent der landwirtschaftlichen Emissionen verantwortlich. Diese machen geschätzte 10-12 % der weltweiten anthropogenen Treibhausgas-Emissionen aus.

Unter den klimatischen Veränderungen leiden in erster Linie kleinbäuerliche Familienbetriebe in den Entwicklungsländern. Die Dimension und Geschwindigkeit des Klimawandels übersteigt oft ihre Anpassungsfähigkeit und bedroht ihre Lebensgrundlage. Es fehlt ihnen an Ressourcen und am nötigen Wissen, um den Folgen des Klimawandels zu begegnen.

Im Auftrag der Bundesregierung unterstützt die GIZ Partnerländer und Gebergemeinschaften bei der Entwicklung von Konzepten, die den Treibhausgasausstoß mindern und die Anpassung an den Klimawandel erleichtern. In der Landwirtschaft liegt der Fokus auf der Stärkung der Widerstandsfähigkeit kleinbäuerlicher Familien. Ihnen vermittelt die GIZ vor allem Möglichkeiten, sich an den Klimawandel anzupassen.

Um die Anpassung an den Klimawandel zu verbessern, fördert die GIZ eine „klimaintelligente“ Landwirtschaft. Zu diesem Konzept gehören sowohl die Ernährungssicherheit als auch die Anpassung an den Klimawandel und die Minderung der Treibhausgase. Die GIZ leistet Beratung und Unterstützung beim Aufbau klima- und umweltschonender landwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten. Nahrungsmittel sollen effektiv, effizient und klimaschonend produziert, verarbeitet und verteilt werden.

Zunehmend berät die GIZ außerdem Staaten bei der Konzeption und Umsetzung der nationalen Klimabeiträge in landwirtschaftlichen Aktionsprogrammen. Diese Programme für die Landwirtschaft umfassen die Anpassung an den Klimawandel, die Minderung der Treibhausgase und den Schutz der biologischen Vielfalt. Damit leistet die GIZ einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung nachhaltiger Entwicklungsziele.