Landwirtschaft und Klimawandel

Landwirtschaft und Klimawandel
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Die Landwirtschaft ist gleichzeitig von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen und ein wichtiger Verursacher von Treibhausgasemissionen. Sie muss sich an die Folgen des Klimawandels anpassen, ihre Emissionen senken und durch vermehrte Speicherung von CO2 zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen.

Die Landwirtschaft ist vom Klimawandel besonders betroffen. Temperaturerhöhungen, Starkregen, Dürreperioden, Stürme und zunehmende Extremwetterereignisse wirken sich direkt auf die landwirtschaftliche Produktion aus. In manchen Weltregionen sind bereits jetzt sinkende Ernteerträge die Folge. Im Rahmen des Möglichen muss sich die Landwirtschaft an die neuen Klimabedingungen anpassen, zum Beispiel durch die Auswahl standortangepasster Sorten oder trockenresistenter Arten, effiziente Bewässerung oder die Diversifizierung von Anbausystemen.

Dabei ist die Landwirtschaft nicht nur von den negativen Auswirkungen des Klimawandels betroffen, sondern auch ein wichtiger Mitverursacher: ihre Treibhausgasemissionen (besonders Lachgas und Methan aus der Tierhaltung und Düngung) betragen geschätzte zwölf Prozent der globalen anthropogenen Emissionen. Auch die Entwässerung von Mooren zur landwirtschaftlichen Nutzung stellt eine signifikante Emissionsquelle dar. Das gesamte Ernährungssystem von der Bereitstellung von Betriebsmitteln bis zum Konsum ist für 31 Prozent der globalen anthropogenen Emissionen verantwortlich.   

Die Landwirtschaft kann aber auch durch eine erhöhte Speicherung von CO2 aus der Atmosphäre zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen. Diese Speicherung kann zum Beispiel durch Maßnahmen erfolgen, die den Bodenkohlenstoffgehalt erhöhen, oder indem die pflanzliche Biomasse auf den Betrieben durch Agroforstwirtschaft oder Dauerkulturen vermehrt wird. Solche Maßnahmen tragen oft auch zur verbesserten Anpassung an die Folgen des Klimawandels bei.

Kleinbäuerliche Familienbetriebe in Entwicklungsländern leiden besonders unter den klimatischen Veränderungen. Die Dimension und Geschwindigkeit des Klimawandels übersteigen oft ihre Anpassungsfähigkeit und bedrohen ihre Lebensgrundlage. Es fehlt oft an Ressourcen und am nötigen Wissen, um den Folgen des Klimawandels zu begegnen.

Im Auftrag der Bundesregierung unterstützt die GIZ Partnerländer und Gebergemeinschaften bei der Entwicklung von Konzepten, die Treibhausgasemissionen mindern und die Klimawandelanpassung fördern. Dabei liegt der Fokus auf der Stärkung der Widerstandsfähigkeit kleinbäuerlicher Familien und der Förderung einer „klimaintelligenten“ Landwirtschaft. Dieses Konzept umfasst die nachhaltige Steigerung von Erträgen, die Anpassung an den Klimawandel und die Minderung von Treibhausgasemissionen. Die GIZ berät und unterstützt beim Aufbau klima- und umweltschonender landwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten. Nahrungsmittel sollen effizient und klimaschonend produziert, verarbeitet und verteilt werden. Zunehmend berät die GIZ außerdem Staaten bei der Konzeption und Umsetzung der nationalen Klimabeiträge in landwirtschaftlichen Aktionsprogrammen. Diese Programme umfassen auch den Schutz der biologischen Vielfalt. Damit leistet die GIZ einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung.

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