Stärkung der Resilienz in flüchtlingsaufnehmenden Nachbarländern in der Syrienkrise (Kofi MADAD)

Qudra

Projektdetails

  • Projektnummer:2016.2027.7
  • Status:Projekt beendet
  • Zuständige Organisationseinheit: 3300 Naher und Mittlerer Osten 1
  • Ansprechpartner: Transparenzteam 
  • Partnerländer: Mittlerer und Naher Osten, Irak, Jordanien, Libanon, Türkei

Zusammenfassung

  • Ziele:

    Verbesserung der Rahmenbedingungen für Flüchtlinge und aufnehmende Gemeinden durch die Durchführung kohärenter Maßnahmen im Hinblick auf die Stärkung der Resilienz.

  • Auftraggeber:

    Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung

  • Projektpartner:

    Zuständige Ministerien der Partnerländer

  • Finanzier:

    nicht verfügbar

 

Auftragsvolumen

  • Gesamtvorhaben:
    (inklusive aller vorangegangenen, aktuellen und nachfolgenden Projektphasen, soweit vorhanden)
    144 951 473 Euro
  • Aktuelles Projekt:79 251 473 Euro

Kombifinanzierung

  • Europäische Union (EU): 71 701 473Euro

 

Vorgänger-Projekt

  • nicht verfügbar

Nachfolger-Projekt

  • 2019.2220.2

    Qudra 2 - Stärkung der Resilienz von Flüchtlingen, Binnenvertriebenen, Rückkehrern und aufnehmenden Gemeinden im Kontext

 

Laufzeit

  • Gesamtvorhaben:
    (inklusive aller vorangegangenen, aktuellen und nachfolgenden Projektphasen, soweit vorhanden)
    22.03.2016 - 30.04.2024
  • Aktuelles Projekt:15.05.2016 - 30.09.2019

Sonstige Beteiligte

  • nicht verfügbar

 

Weitere Informationen

  • Projekt-Webseitenicht verfügbar

 

Entwicklungspolitische Kennungen

  • Gleichberechtigung der Geschlechter

    Signifikantes Nebenziel

  • Demokratische und inklusive Regierungsführung

    Signifikantes Nebenziel

CRS-Schlüssel

    73010 Kurzf. Wiederaufbau/Rehabilitierung nach Notsituationen

 

Projektbeschreibung (DE)

Ausgangssituation
Die traurige Bilanz nach fünf Jahren Bürgerkrieg in Syrien: Mehr als eine Viertelmillion Tote, 13,5 Millionen Menschen auf der Flucht, rund die Hälfte im eigenen Land. Die andere Hälfte hat jenseits der Grenzen Syriens Schutz gesucht – rund fünf Millionen in den Nachbarländern Irak, Jordanien, Libanon und Türkei. 2016 bedürfen geschätzte 17 Millionen Menschen in der gesamten Region humanitärer Hilfe. Dies ist die größte Flüchtlingskrise seit dem 2. Weltkrieg.

Ziel
Die Resilienz von aufnehmenden Gemeinden sowie Flüchtlingen und Binnenvertriebenen ist gestärkt durch:
1. bessere Infrastruktur an Schulen,
2. berufsnahe Qualifizierung,
3. Stärkung der sozialen Kohäsion,
4. Stärkung lokaler Verwaltungen,
5. Förderung des überregionalen Dialogs zwischen Flüchtlingen und aufnehmenden Gemeinden.

Vorgehensweise
Die Bundesregierung und die Europäische Union (EU) unterstützen gemeinsam die Nachbarländer Syriens bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise. Das Programm „Qudra" (arabisch für Kraft und Leistungsfähigkeit) wird zu einem Großteil aus dem MADAD Trust Fund der EU finanziert. Es bündelt das Know-how von GIZ, Expertise France (EF) und Agencia Española de Cooperación Internacional para el Desarrollo (AECID) für gemeinsame, europäische Lösungsansätze in der Region. Das Qudra-Team arbeitet mit Flüchtlingen und Binnenvertriebenen sowie den sie aufnehmenden Gemeinden im Irak, Jordanien, dem Libanon und der Türkei.
In der autonomen Region Kurdistan des Irak verbessern lokale Behörden mit europäischer Unterstützung durch Qudra grundlegende öffentliche Dienstleistungen für Flüchtlinge, Binnenvertriebene und die lokale Bevölkerung. Fortbildungen für Mitarbeitende der Verwaltungen stärken das Management administrativer Aufgaben. Ein neu aufgelegter Finanzierungsrahmen ermöglicht es, gemeindeorientierte Projekte besser zu fördern.
In Jordanien, der Türkei und dem Libanon arbeitet Qudra mit den nationalen Behörden zusammen, um Schulen bedarfsgerecht instand zu setzen. Schulpersonal wird in der Wartung der Anlagen geschult. Neue Schulbusse bieten mehr Transportmöglichkeiten. Sport- und Spielstätten entstehen und ermöglichen Begegnungen zwischen Flüchtlingen und Einheimischen. Investitionen des Programms in den Bereichen Existenzsicherung und Beschäftigung fördern den Zugang zu Arbeit. Weiterbildungsmöglichkeiten und eine berufsnahe Qualifizierung – insbesondere für oft benachteiligte Gruppen wie Frauen und Jugendliche – verbessern deren Zugang zu Beschäftigung.
In der Türkei liegt ein Fokus darauf, den sozialen Zusammenhalt zwischen den Flüchtlingen und der lokalen Bevölkerung in den Aufnahmegemeinden zu stärken. Die Türkei hat mit 2,7 Millionen Menschen die meisten Flüchtlinge pro Land weltweit aufgenommen. Bei deren Integration dürfen benachteiligte, einheimische Gruppen nicht vernachlässigt werden, da sonst der soziale Frieden gefährdet ist. Daher fördert Qudra Gemeindezentren, die von Nichtregierungsorganisationen für beide Seiten betrieben werden. Sie bieten türkische und englische Sprachkurse, IT-Fortbildungen und berufliche Qualifizierung, Rechtsberatung, gesundheitliche Aufklärung und psychosozialen Beistand an. Dadurch erhalten Flüchtlinge und Einheimische einen besseren Zugang zum Arbeitsmarkt und zu öffentlichen Dienstleistungen. Über dort stattfindende Sport- und Kulturveranstaltungen kommen sich lokale Bevölkerung und Flüchtlinge näher.
Erfahrungen austauschen, voneinander lernen – und dies über Grenzen hinweg: Um gemeinsam neue Handlungsoptionen und Zukunftsperspektiven zu entwickeln, bringt das Projekt Flüchtlinge, Binnenvertriebene und aufnehmende Gemeinden sowie andere Akteure aus der Region und Europa an einen Tisch. Sogenannte „Qudra Labs" dienen als Begegnungsstätten, wo Fragen und Probleme identifiziert und daraus Handlungsempfehlungen und Initiativen abgeleitet werden. 

 

Projektbeschreibung (EN)

Context
Five years of civil war in Syria have taken a tragic toll, leaving over a quarter of a million people dead and forcing13.5 million to flee their homes. Around half of them are internally displaced. The other half has sought refuge outside Syria, with about five million people in the neighbouring countries of Iraq, Jordan, Lebanon and Turkey. As of 2016, it has been estimated that 17 million people throughout the region are in need of humanitarian aid. This is the most severe refugee crisis since the Second World War.

Objective
The resilience of the host communities, the refugees and internally displaced persons (IDPs) has been strengthened through:
1. better facilities in schools,
2. vocational training,
3. greater social cohesion,
4. more efficient local administration,
5. enhanced supraregional dialogue between the refugees and host communities.

Approach
The German Government and European Union (EU) are working together to support Syria’s neighbouring countries in their efforts to cope with the refugee crisis. The Qudra Programme (‘qudra’ is Arabic for strength, capacity and ability) is financed primarily through the EU’s MADAD Trust Fund. The programme promotes joint European approaches to solving problems in the region by bringing together the knowledge and experience of GIZ, Expertise France (EF) and the Spanish Agency for International Development Cooperation (AECID). The Qudra team works with refugees and IDPs as well as their host communities in Iraq, Jordan, Lebanon and Turkey.
Through Qudra, the EU is helping local authorities in the autonomous region of Kurdistan in Iraq to improve basic public services for refugees, IDPs and the local population. Training for municipal employees is leading to greater efficiency in managing administrative tasks. A new funding framework is facilitating the promotion of community-oriented projects.
In Jordan, Lebanon and Turkey, Qudra is cooperating with the national authorities to equip schools with appropriate facilities. School staff are being trained to maintain this infrastructure. New school buses are making more transportation available. Sports facilities and playgrounds are also being set up and offer possibilities for interaction between refugees and local citizens. The programme’s investments in securing livelihoods and employment are improving access to work. Opportunities for continuing training and occupational training with an emphasis on groups that are often disadvantaged, such as women and young people, are also improving their chances of finding employment.
A particular focus of the work in Turkey is to strengthen the social cohesion between the refugees and local population in the host communities. With 2.7 million refugees, Turkey is the country that has taken in the largest number of refugees in the world. To maintain social peace, it is vital that any measures to integrate these refugees also benefit disadvantaged locals. To this end, Qudra is supporting community centres that are run by non-governmental organisations for both groups. These centres offer Turkish and English language instruction, IT courses and vocational training, legal advice, health education and psychosocial counselling. This provides both refugees and local citizens with better access to the labour market and public services. The sporting and cultural events held at these centres also encourage contact between local citizens and refugees.
The programme fosters the sharing of experience and mutual learning, a process that transcends national borders. It brings together refugees, IDPs, host communities and other regional and European actors to develop new courses of action and prospects for the future. ‘Qudra Labs’ are meeting spaces in which issues and problems can be identified as a basis for preparing recommendations for action and new initiatives.