Verbesserung der Rahmenbedingungen im Privat- und Finanzsektor

Melhoria das condições básicas para a criação de um Sector Privado e Financeiro competitivo

Projektdetails

  • Projektnummer:2016.2132.5
  • Status:laufendes Projekt
  • Zuständige Organisationseinheit: 1300 Südliches Afrika
  • Ansprechpartner: Silke Hansen 
  • Partnerländer: Mosambik

Zusammenfassung

  • Ziele:

    Kleinst-, Klein oder Mittelunternehmen nutzen verbesserte Rahmenbedingungen für inklusives Wachstum.

  • Auftraggeber:

    Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung

  • Projektpartner:

    Ministerium für Industrie und Handel

  • Finanzier:

    nicht verfügbar

 

Auftragsvolumen

  • Gesamtvorhaben:
    (inklusive aller vorangegangenen, aktuellen und nachfolgenden Projektphasen, soweit vorhanden)
    68 246 974 Euro
  • Aktuelles Projekt:47 091 592 Euro

Kombifinanzierung

  • Europäische Union (EU): 20 000 000Euro

 

Vorgänger-Projekt

  • 2012.2190.2

    Verbesserung der Rahmenbedingungen im Privat- und Mikrofinanzsektor

Nachfolger-Projekt

  • nicht verfügbar

 

Laufzeit

  • Gesamtvorhaben:
    (inklusive aller vorangegangenen, aktuellen und nachfolgenden Projektphasen, soweit vorhanden)
    14.10.2010 - 31.12.2025
  • Aktuelles Projekt:01.01.2017 - 31.12.2025

Sonstige Beteiligte

  • ARGE AFC-ADG
  • ARGE Como-Mierke
  • Arge AFC-ADG-ICC
  • Arge Como-Mierke Investment

 

Weitere Informationen

  • Projekt-Webseitenicht verfügbar

 

Entwicklungspolitische Kennungen

  • Gleichberechtigung der Geschlechter

    Signifikantes Nebenziel

  • Demokratische und inklusive Regierungsführung

    Signifikantes Nebenziel

CRS-Schlüssel

    25010 Geschäftspolitik und -verwaltung

Evaluierung

nicht verfügbar

 

Projektbeschreibung (DE)


Ausgangssituation
Mosambik gehört nach wie vor zu den ärmsten Ländern der Welt. Der größte Teil der Bevölkerung hat von den hohen Wachstumsraten der vergangenen Jahre nicht profitiert. Rund 70 Prozent der Menschen in Mosambik lebt in ländlichen Gebieten. Bei mehr als der Hälfte von ihnen liegt das Einkommen immer noch unterhalb der Armutsgrenze. Kleinste, kleine und mittlere Unternehmen (KKMU) schaffen weder ausreichend Arbeitsplätze, noch können sie die Bevölkerung mit genügend Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs versorgen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig: hohe bürokratische Hürden, Korruption, fehlende Infrastruktur, fehlende Dienstleistungen vor allem in den ländlichen Regionen und ein großer Mangel an unternehmerischer Kompetenz. Finanzdienstleistungen für KKMU im ländlichen Raum stehen kaum zur Verfügung. Die Betriebe können nicht expandieren und damit weder Arbeitsplätze noch Einkommen für die Bevölkerung schaffen. Um die Armut in Mosambik zu bekämpfen, müssen deshalb Entwicklungsimpulse für KKMU entstehen.

Ziel
Kleinste, kleine und mittlere Unternehmen nutzen bessere Rahmenbedingungen für ein Wachstum, das allen Bevölkerungsschichten zugutekommt. Durch ein breitenwirksames, von der Privatwirtschaft getragenes, Wachstum steigt die Beschäftigung im Land, erhöhen sich die Einkommen und sinkt die Armut.


Vorgehensweise
Das Projekt bearbeitet drei Handlungsfelder parallel:

Es verbessert die politischen Rahmenbedingungen für KKMU. Dafür arbeitet es mit dem mosambikanischen Ministerium für Industrie und Handel sowie mit Provinz- und Gemeindeverwaltungen. Konkret berät und unterstützt das Projekt bei der Ausarbeitung und Umsetzung einer nationalen Strategie zur Verbesserung des Geschäftsklimas. Schulungen, Workshops und Organisationsberatung vermitteln den Partner*innen im Ministerium, der Zentralbank, in den Gemeinden sowie privatwirtschaftlichen Akteuren notwendiges Wissen, um Reformen und Veränderungen umzusetzen.

Weiterhin fördert das Vorhaben inklusive Geschäftsmodelle mit KKMU. Ziel ist es, schwächere Wirtschaftsakteure wie Kleinbäuerinnen und Kleinbauern oder informelle Kleinstunternehmer*innen in die Zuliefererketten von etablierten mittleren beziehungsweise größeren Unternehmen zu integrieren. In Entwicklungspartnerschaften arbeitet das Projekt mit nationalen oder internationalen Unternehmen zusammen. Darüber hinaus fördert das Vorhaben die Verbesserung von Dienstleistungen für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern und KKMU im Agrarsektor.

Außerdem unterstützt das Projekt die Zentralbank, den Bankenverband und ausgewählte Geschäftsbanken bei der Verbesserung des Zugangs von KKMU zu formellen Finanzdienstleistungen. Der Fokus der Arbeit liegt auf der Entwicklung innovativer Vertriebsmodelle und neuer Finanzprodukte für KKMU im ländlichen Raum. Dabei kommt Spar- und Kreditgruppen, denen unter anderem finanzielle Grundbildung vermittelt wird, sowie Bankagentennetzwerken eine besondere Rolle zu. Ergänzend berät das Projekt die Zentralbank bei der Verbesserung der Regulierung für diesen Bereich.

Die Consultingfirmen AFC Consultants International/Akademie Deutscher Genossenschaften und Como/Mierke Investment unterstützen die Umsetzung des Vorhabens.

Das Projekt hat seine Aktivitäten durch eine EU-Kofinanzierung im Jahr 2019 über die bisherigen Provinzen Inhambane, Sofala und Manica hinaus auch auf Nampula und Zambezia ausgedehnt.


Wirkung
—Zusammen mit dem Ministerium für Industrie und Handel, der Privatwirtschaft und der Zivilgesellschaft hat das Vorhaben wichtige Reformen zur Verbesserung des Geschäftsklimas identifiziert und umgesetzt.
—Das Projekt begleitete die Vereinfachung des Prozesses der Unternehmenslizenzierung national und in den Provinzen. Die Zahl der lizensierten Unternehmen in Mosambik erhöhte sich seit 2013 dadurch um über 40.000 Unternehmen.
—Das Verfahren zur Erteilung von Baugenehmigungen wurde vereinfacht und in acht Gemeinden pilotiert. Diese Partnergemeinden haben seit 2017 über 1.700 vereinfachte Baugenehmigungen vergeben.
—Die an 18 Entwicklungspartnerschaften beteiligten Unternehmen konnten fast ausnahmslos ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Über 1.300 KKMU wurden seit 2017 in inklusive Geschäftsmodelle eigebunden. Erfolgreich entwickelte inklusive Geschäftsmodelle können nun adaptiert und weitere KKMU durch Investitionen einbezogen werden.
—Im Bereich der Finanzsystementwicklung wurden Banken beim Auf- und Ausbau ihres Netzes von Bankagenten unterstützt, um ländlichen KKMU formelle Finanzdienstleistungen anzubieten. Hierdurch bieten in den Provinzen Manica, Sofala und Inhambane seit 2017 insgesamt über 200 neue Bankagenten Leistungen an.
—Darüber hinaus wurde die Anbindung von Spar- und Kreditgruppen an Banken gefördert. Über 54.000 bislang vom formalen Finanzsystem ausgeschlossene KKMU im ländlichen Raum, darunter mehr als 65 Prozent von Frauen geführte Unternehmen, erlangten dadurch Zugang zu Finanzdienstleistungen. 

 

Projektbeschreibung (EN)


Context
Mozambique is still one of the world’s poorest countries. The majority of the population have not benefited from the high growth rates of recent years. Around 70 per cent of the people in Mozambique live in rural areas and the income of more than half of them is still below the poverty line. Micro, small and medium-sized enterprises (MSMEs) are neither creating sufficient jobs nor providing the people with adequate goods and services to meet their daily needs. This is caused by a variety of factors, including excessive bureaucracy, corruption, insufficient infrastructure, inadequate services, especially in rural regions, and an acute shortage of entrepreneurial skills. There are virtually no financial services for MSMEs in rural areas. Businesses are unable to expand and therefore unable to create jobs or generate a source of income for the population. To combat poverty in Mozambique, it is therefore necessary to boost the development of the MSME sector.

Objective
MSMEs take advantage of better framework conditions for growth that benefits all sections of the population. Through inclusive growth driven by the private sector, employment in Mozambique is rising, incomes are increasing and poverty is on the decline.


Approach
The project focuses on three fields of action:
It works with the Mozambique Ministry of Industry and Trade and with provincial and municipal gov-ernments to improve the policy framework for MSMEs. Specifically, the project advises and supports them in developing and implementing a national strategy to improve the business climate. Training, workshops and organisational advice provide the partners in the Ministry, central bank and municipali-ties as well as private sector stakeholders with the knowledge required to implement changes and reforms.

In addition, the project promotes inclusive business models with MSMEs. The aim here is to integrate weaker economic stakeholders such as smallholder farmers or informal micro enterprises into the supply chains of established medium-sized or large enterprises. In development partnerships, the project works with both national and international companies. Moreover, the project helps improve ser-vices for small farmers and MSMEs in the agricultural sector.

The project also supports the country’s central bank, its banking association and selected commercial banks in improving access for MSMEs to formal financial services. This work focuses on developing innovative sales models and new financial products for MSMEs in rural areas. Savings and credit groups – which are provided with training in financial literacy, for example – and bank agent networks play a particularly important role here. The project additionally advises the central bank on improving regulation in this area.

The consulting firms AFC Consultants International/Akademie Deutscher Genossenschaften and Co-mo/Mierke Investment are supporting the implementation of the project.

In 2019, EU cofinancing enabled the project to expand its activities to Nampula and Zambezia in addition to the previous provinces of Inhambane, Sofala and Manica.


Results
—Working with the Ministry of Industry and Trade, the private sector and civil society, the project has identified and implemented key reforms to improve the business climate.
—The project has supported efforts to simplify the process of obtaining a business license at national and provincial level. The number of licensed businesses in Mozambique has risen by more than 40,000 since 2013.
—The process of granting construction permits has been simplified and piloted in eight municipalities. These partner municipalities have issued over 1,700 simplified construction permits since 2017.
—Almost without exception, the companies participating in the 18 development partnerships have become more competitive. Over 1,300 MSMEs have been integrated into inclusive business models since 2017. The successfully developed, inclusive business models can now be adapted and further MSMEs included through investment.
—In the area of financial system development, banks have been supported in establishing and expand-ing their network of bank agents in order to provide formal financial services for MSMEs in rural areas. A total of over 200 new bank agents have thus been offering services in the provinces of Manica, Sofala and Inhambane since 2017.
—The project has also encouraged the development of ties between savings and credit groups and banks. As a result, more than 54,000 MSMEs in rural areas that had previously been excluded from the formal financial system, including over 65 per cent of companies managed by women, have gained access to financial services.