Peruanische Geldscheine liegen auf einem Tisch.
© iStock.com/MSeis

26.03.2024

Mit Inspektor KI gegen Geldwäsche

Künstliche Intelligenz hilft Behörden in Peru, Fälle von Geldwäsche besser zu erkennen und zu verfolgen.

Casinos, Juwelierläden, Banken: Wo viel Geld im Umlauf ist, können Umschlagplätze für illegale Finanzgeschäfte entstehen, etwa für Geldwäsche aus dem Drogenanbau. Verdachtsfälle gehen in Peru bei der Finanzaufsicht (Financial Intelligence Unit, FIU) ein. Jährlich sind es mehr als 23.000 – Tendenz steigend. Dies stellt die Behörde vor Herausforderungen. Um zu priorisieren, hat die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH mit der Universität für Ingenieurwesen in Lima eine Software entwickelt. Das Tool wertet mit künstlicher Intelligenz (KI) die Verdachtsmeldungen aus.

Bewerteten die Ermittler*innen die Daten bisher noch händisch, strukturiert die KI sie nun digital. Das verkürzt die Bearbeitungszeit pro Meldung und hilft der Aufsicht, Hochrisikofälle zu fokussieren. Ein FIU-Manager sagt: „Dank des Tools kann sich unser Personal gezielt auf die Analyse konzentrieren und ist weniger mit den einzelnen Meldungen beschäftigt. Wir bekämpfen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung effektiver.“

Effizienter durch Mustererkennung im Text

Die KI-gestützte Software filtert automatisiert Daten wie Name, Adresse oder Zahlungsart aus den Verdachtsmeldungen heraus. Auch Freitextfelder, die bisher nicht erfasst werden konnten, liest die KI aus und filtert nach Hochrisikofällen. Unentdeckte Geldwäsche, etwa aus dem Drogengeschäft, illegalem Rohstoffabbau oder Korruption, wird so schneller erkannt und zur Anzeige gebracht.

Damit die Ermittler*innen die Software im Alltag nutzen, hat die GIZ das Personal im Auftrag das Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) geschult und beraten, internationale Standards einzuhalten. Mit Erfolg: Mit der KI-Software hat sich die Zahl der Verdachtsmeldungen, die zur rechtlichen Verfolgung an die Staatsanwaltschaft gemeldet werden, schon mehr als verdoppelt. Auf diese Weise bekämpft der peruanische Staat illegale Finanzströme, durch die ihm Steuergelder entgehen.

Weitere Informationen

Meldung

Eine indigene Frau erntet im ecuadorianischen Wald eine Kakaofrucht.

Malawi: Traumberuf Drohnenpilot*in

Meldung

Foto von Anna Sophie Herken, Vorstandsmitglied der GIZ GmbH

Sprechstunde mit Dr. Chatbot

Meldung

Foto von Anna Sophie Herken, Vorstandsmitglied der GIZ GmbH

Schnelle Verfahren, mehr Effizienz: digitale Justiz in der Mongolei