Indiens textile Wertschöpfungskette in Kreisläufen denken
Aufbau einer inklusiven und zirkulären Wertschöpfungskette für Textilabfälle in Indien
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Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
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Land
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Gesamtlaufzeit
2021 bis 2024
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Sonstige Beteiligte
Concordia Textiles NV, Enviu Foundation (Enviu), PurFI
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Produkte und Fachexpertise
Klima, Umwelt, Management natürlicher Ressourcen
Ausgangssituation
Indien ist der zweitgrößte Textilproduzent der Welt und erzeugt jährlich etwa 900.000 Tonnen textile Schnittabfälle, die zu 60 Prozent aus Baumwolle bestehen. Die derzeitigen Systeme der Abfallsammlung und -bewirtschaftung sind jedoch informell und fragmentiert, was zu unsachgemäßer Entsorgung und Umweltbelastungen führt. Da Technologie und eine nachhaltige Wertschöpfungskette fehlen, werden die Textilrecyclingpotenziale nicht ausgeschöpft. Gleichzeitig sind die Arbeitsbedingungen, vor allem für Frauen und andere marginalisierte Gruppen, oft schlecht. Als Antwort auf diese Probleme haben die Projektpartner Concordia und PurFi eine innovative Technologie entwickelt, um baumwollhaltige Textilabfälle zu hochwertigen neuen Baumwollfasern aufzuarbeiten.
Ziel
In Indien ist eine inklusive und zirkuläre Wertschöpfungskette für Textilabfälle aufgebaut.
Vorgehensweise
Das Vorhaben zielt darauf ab, eine formelle Lieferkette für die Bewirtschaftung von Textilabfällen aufzubauen, in der die neue Technologie in größerem Maßstab angewendet werden kann. Es fördert umweltfreundliche Verfahren, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch Maßnahmen in den folgenden Bereichen:
- Einbindung der Industrie und Aufbau von Netzwerken zur Verbesserung des lokalen Textilrecyclingsystems. Das Vorhaben baut Partnerschaften mit maßgeblichen Akteuren auf allen Ebenen auf, die in der Lage und engagiert sind, die im Rahmen des Vorhabens gesammelten Textilabfälle zu sortieren, wiederzuverwenden und zu recyceln.
- Einrichtung von Sammel- und Sortierzentren, die über die erforderlichen Maschinen und Sicherheitsstandards verfügen, um Materialien zu sammeln, zu beschaffen und zu sortieren. Daneben soll ein solides Geschäftsmodell für Sortierzentren entwickelt werden.
- Kompetenzentwicklung und Wissensaustausch unter allen maßgeblichen Akteuren, die geschult werden, Abfälle zu sammeln, zu sortieren und sicherzustellen, dass diese wiederverwendet werden.
Das Vorhaben wird Kommunikationsmaterialen erstellen, um die gewonnenen Erkenntnisse zu verbreiten, und sie somit auch auf andere Bundesstaaten und Länder übertragen zu können.
Stand: Juni 2023