Den Umgang mit Fäkalschlamm entlang der Wertschöpfungskette verbessern
Nachhaltige städtische Sanitärversorgung
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Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
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Land
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Politische Träger
Mehrere
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Gesamtlaufzeit
2021 bis 2024
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Sonstige Beteiligte
Transerve Technologies Private Limited
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Produkte und Fachexpertise
Nachhaltige Infrastruktur: Wasser, Energie, Verkehr
Ausgangssituation
Die Verstädterung schreitet in Indien mit rasantem Tempo voran. Dabei reicht die vorhandene Sanitärversorgung nicht aus, um dem gestiegenen Bedarf gerecht zu werden. Nach Schätzungen des Weltwirtschaftsforums aus dem Jahr 2019 entstehen in indischen Ballungsräumen täglich etwa 0,12 Millionen Tonnen Fäkalschlamm. Da etwa zwei Drittel der dortigen Haushalte nicht an ein Kanalisationssystem angeschlossen sind, verschmutzt Fäkalschlamm Trinkwasser und Nahrungsmittel, was zu erheblichen Gesundheitsproblemen führt.
Die landesweite Strategie zum Umgang mit Fäkal- und Klärschlamm (Faecal Sludge and Septage Management, FSSM) fördert Entsorgungssysteme, die speziell für Städte ohne Kanalisation ausgelegt sind. Der Umgang mit Fäkal- und Klärschlamm umfasst alle Prozesse, die zur Wertschöpfungskette der Sanitärversorgung gehören. Dazu zählen die Verwahrung vor Ort, der Transport von Klärschlamm sowie die weitere Nutzung und Entsorgung.
Der indische Bundesstaat Telangana nimmt in 72 städtischen lokalen Körperschaften bei Planung, Bau und Betrieb sowie bei der Weitergabe von Anlagen zur Behandlung von Fäkalschlamm eine Vorreiterrolle ein. Allerdings ist fachliche Unterstützung erforderlich, um die Fertigkeiten und das Bewusstsein der Akteur*innen in der gesamten Wertschöpfungskette der Sanitärversorgung zu verbessern.
Ziel
Die sichere Entsorgung von Fäkalschlamm ist in zwei indischen Pilotstädten verbessert.
Vorgehensweise
Das Vorhaben arbeitet im indischen Bundesstaat Telangana mit zwei städtischen lokalen Körperschaften zusammen und zeigt die Vorteile von integrierten Geoinformationssystemen und digitalen Lösungen für den Umgang mit Fäkal- und Klärschlamm. Hierdurch kann die Initiative ausgeweitet und eine Übernahme durch andere lokale Körperschaften vorangebracht werden.
Kerngebiete des Vorhabens:
- Geoinformationssysteme und andere digitale Lösungen in die Wertschöpfungskette einbeziehen. Dazu werden auch Daten erhoben und eine digitale Plattform in der lokalen Sprache eingerichtet.
- Bewusstsein und Wissen für den richtigen Umgang mit Fäkal- und Klärschlamm schaffen und die Bedeutung des eigenen Handelns sowie die Vorteile von innovativen Lösungen hervorheben. Die Zielgruppe sind Akteur*innen in den lokalen Körperschaften, Versorgungsingenieur*innen, Fahrer*innen der Transporter aber auch Haushalte.
- Relevante Akteur*innen über Geschäftsmöglichkeiten im Umgang mit Klär- und Fäkalschlamm aufklären und für die Sache gewinnen.
Stand: August 2023