Menschen verschiedener Nationalitäten besprechen sich an einem Tisch.

Territorien zum Leben II: Traditionelle Völker und Gemeinschaften sind durch die Nutzung der Plattform für Traditionelle Gebiete besser geschützt

Agenda 2030 - Beitrag zur Umsetzung des Prinzips „Niemanden zurücklassen“ II

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  • Auftraggeber

    Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

  • Land
  • Politische Träger

    Mehrere

  • Gesamtlaufzeit

    2024 bis 2027

  • Produkte und Fachexpertise

    Schutz und Nachhaltige Nutzung des Tropenwaldes (Umwelt und Klima)

Ausgangssituation

Brasilien erkennt offiziell 28 traditionelle Völker und Gemeinschaften (traditional peoples and communities, PCT) an, wie beispielsweise indigene Völker, Quilombola oder Flussanrainergemeinschaften. Durch ihre Lebensweise und ihr umfassendes Wissen zu ökologischen Zusammenhängen tragen sie erheblich zum Schutz von Wald, Umwelt und Biodiversität bei. Dennoch sind ihre Gebiete und Landrechte oft nicht offiziell anerkannt und sie sind Bedrohungen und Verletzungen von Menschen- und Umweltrechten ausgesetzt.

Aufgrund fehlender Daten zur Nutzung traditioneller Gebiete, den kulturellen Gegebenheiten der PCTs und wegen ihres Beitrags zum Klimaschutz ist es für den brasilianischen Staat schwierig, die PCTs gegen Verletzungen von Rechten zu schützen. Die Plattform für Traditionelle Gebiete (PTT) ist ein digitales Werkzeug, das seit 2018 georeferenzierte Daten zu den traditionellen Gebieten in Brasilen integriert und von der brasilianischen Bundesgeneralanwaltschaft (Federal Public Prosecution Office, MPF) gemeinsam mit dem nationalen Rat von traditionellen Völkern und Gemeinschaften (National Council of Traditional Peoples and Communities, Conselho Nacional de Povos e Comunidades Tradicionais, CNPCT) entwickelt wurde. Die Eingaben und Informationen der PTT basieren auf autodeklarierten Besitzansprüchen der PCTs und sind von großer Bedeutung, um die Besitzansprüche der PCTs nicht nur sichtbar zu machen, sondern sie diese Daten durch staatliche Organe wirksam zum Schutz von PCTs und ihrer Rechte einzusetzen.

Ziel

Menschen- und Umweltrechte von Traditionellen Völkern und Gemeinschaften werden in ihren traditionell genutzten Gebieten durch die PTT und andere digitale Tools besser geschützt.

Vorgehensweise

Das Projekt unterstützt die Partner mit folgenden Maßnahmen:

Es entwickelt innovative digitale Lösungen für die Bundesgeneralanwaltschaft und andere staatliche Akteure, damit georeferenzierte Daten der PTT zur Verfügung stehen und für einen effizienten und wirksameren Schutz für die Menschen- und Umweltrechte der PCTs in den von ihnen beanspruchten Gebieten verwendet werden können.

Zudem unterstützt das Projekt Optimierung von Strukturen und Prozesse der PTT-Verwaltung, für verbesserte Registrierungsprozesse und Wissensmanagement.

Es fördert Kompetenzentwicklung zu sicheren Nutzung von PTT-Informationen für PCTs, um die PTT für Monitoring ihrer Gebiete sicher zu nutzen.Ferner werden Organisationen und traditionelle Authoritäten sowie Vertreter*innen von PCTs in digitalen Themen qualifiziert, um die PTT für strategische Vernetzung und in der Kommunikation einzusetzen. Die Gestaltung und Umsetzung des Projekts orientieren sich am Prinzip „Niemanden zurücklassen“, das in der Agenda 2030 festgeschrieben ist. Alle Maßnahmen des Vorhabens sind gendersensitiv und richten sich direkt an junge Menschen.

Stand: Februar 2024

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