Durch nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken die Lebensbedingungen der Menschen in Kameruns Baumwollanbaugebieten verbessern
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Unterstützung der ländlichen Entwicklung in den Baumwollregionen (ABC-PADER)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Kofinanziert von: Europäische Union
Land: Kamerun
Partner: Cameroon Cotton Development Company (SODECOTON)
Politischer Träger: Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung
Gesamtlaufzeit: 2020 bis 2024
Ausgangssituation
Das größte Baumwollanbaugebiet in Kamerun gilt als die Gegend mit der höchsten Armutsrate des Landes. Dazu gehören die Regionen Adamaoua, Nord und Extrême-Nord. Etwa 80 bis 85 Prozent der Bevölkerung lebt von Landwirtschaft und Viehzucht und fast ein Drittel lebt direkt oder indirekt von der Baumwollindustrie.
In der Gegend findet zurzeit ein demografischer Wandel statt, der Konflikte über den Zugang zu natürlichen Ressourcen und Migrationsbewegungen in großem Umfang auslöst. Dies führt zusammen mit einem fortschreitenden Verlust an Bodenfruchtbarkeit dazu, dass landwirtschaftliche Flächen nicht nachhaltig und wirtschaftlich genutzt werden. Von den Folgen sind Frauen und junge Menschen besonders betroffen. Etwa 24 bis 30 Prozent der Ackerflächen sind unfruchtbare Böden (etwa 1,7 Millionen Hektar). Außerdem hat das Bevölkerungswachstum zu einem Rückgang der verfügbaren Anbauflächen geführt. Diese Situation führt nicht nur zu Konflikten zwischen Acker- und Viehbäuer*innen und übt starken Druck auf Wälder und Nationalparks aus, sondern hat auch Auswirkungen auf den Klimawandel.
Ziel
Die Einführung moderner, an den Klimawandel angepasster landwirtschaftlicher Praktiken in Kameruns Baumwollanbaugebieten verbessert das wirtschaftliche Leistungsvermögen von Akteur*innen in den Bereichen Landwirtschaft und Viehzucht.
Vorgehensweise
Das ABC-PADER-Programm zielt darauf ab:
- sichere Besitzverhältnisse und ein nachhaltiges Landmanagement zu fördern, indem es eine geregelte und sichere Nutzung von Land, Weideflächen sowie von Wasser und Waldressourcen in acht ausgewählten Gemeinden sicherstellt. Ziel ist es, Konflikte zu vermeiden, Investitionen zu fördern, die Produktivität in Landwirtschaft und Viehzucht dauerhaft zu steigern und höhere Einkommen zu schaffen.
- für landwirtschaftliche Produzent*innen und Viehzüchter*innen den Zugang zu Finanzmitteln zu erleichtern und Unternehmertum zu fördern.
- die Produktivität und Nachhaltigkeit beim Baumwoll- und im Fruchtfolgeanbau und in der Viehzucht zu verbessern, indem die Auswirkungen des Klimawandels berücksichtigt werden. Zusätzlich fördert das Programm die Digitalisierung des Informationsaustauschs und den Ausbau der Leistungsfähigkeit von Organisationen für landwirtschaftliche Produzent*innen und Viehzüchter*innen.
- Branchenstrategien und Dialog zwischen den Institutionen zu unterstützen, um die Handlungsfähigkeit von staatlichen Akteur*innen, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft in den Bereichen Landwirtschaft und Viehzucht zu verbessern. Hierzu gehören ein angemessener Rahmen für Beratungen und Dialogforen zur Strategieentwicklung in der Branche.
- Für die Bereiche Landwirtschaft und Viehzucht Möglichkeiten zur beruflichen Aus- und Weiterbildung zu schaffen und bestehende Angebote auszubauen, damit sie den Bedarfen in der Branche entsprechen. Hierdurch wird sich die Arbeitsmarktfähigkeit junger Menschen und die Leistungsfähigkeit beruflicher Schulen im Hinblick auf Gender und Digitalisierung verbessern.
Stand: Mai 2023
Stand: Oktober 2022