Drei IT-Entwickler*innen basteln an einem Computer.
© GIZ

01.11.2023

Sprechstunde mit Dr. Chatbot

Seriöser als Dr. Google: In Ruanda gibt eine künstliche Intelligenz Gesundheitstipps aus verlässlichen Quellen. Ihr Code ist frei zugänglich.

Was mache ich, wenn ich Fieber habe? Woran erkenne ich, dass ich Corona habe? Antworten darauf hat der „RBC-Mbaza Chatbot“. Er berät zu Fragen zu Corona,  informiert zu Symptomen und Prävention – und das immer besser. Denn der Chatbot basiert auf künstlicher Intelligenz. Wenn Ruander*innen ihn nutzen, erhalten sie nicht nur verlässliche Antworten, sondern das System lernt gleichzeitig dazu, indem es sich hilfreiche Antworten und häufig gestellte Fragen merkt und diese entsprechend verknüpft. Der Chatbot baut auf bestehende Informationssysteme in Ruanda auf, darunter auf Datenbanken des Biomedical Centre und der ruandischen Behörde für die Informationsgesellschaft. Das Besondere: Der Chatbot arbeitet auch in Kinyarwanda, der lokalen Sprache.

Der Zugang zu Informationen und Dienstleistungen war bisher stark eingeschränkt. Der Chatbot öffnet nun Zugänge und ermöglicht allen, Informationen zu erhalten. Die über 2,2 Millionen Nutzer*innen zeigen die Nachfrage – das sind rund 15 Prozent der Bevölkerung.

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH berät in Ruanda das Ministerium für Informations- und Kommunikationstechnologie – ein Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums. Gemeinsam mit lokalen Partnern wie Digital Umuganda gründete die GIZ ein digitales Transformationszentrum. Es macht öffentliche Leistungen für alle Ruander*innen erreichbar. Der dort entwickelte Chatbot ist ein erster Erfolg.

Künstliche Intelligenz mit offenem Quellcode: Grundstein für mehr

Der Code des Bots ist frei zugänglich. Er ist ein digitales öffentliches Gut und das macht es einfacher, ihn weiterzuentwickeln. Audace Niyonkuru leitet das Start-up Digital Umuganda, das sich auf künstliche Intelligenz und Sprachverarbeitung spezialisiert. Er sagt: „Allen die in Kinyarwanda oder in anderen afrikanischen Sprachen arbeiten, bietet das eine große Hilfe. Sie haben nun eine Infrastruktur, auf der sie aufbauen können. Die Früchte werden in einigen Monaten oder Jahren zu sehen sein – in Form von Produkten und Innovationen.“

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