Gegen Ausbeutung und Hungerlohn: Bildung statt Kinderarbeit

20.05.2015 – Weltweit arbeiten rund 150 Millionen Kinder – oft auch unter ausbeuterischen Bedingungen. Während für einen Hungerlohn geschuftet wird, bleiben Schule und Ausbildung oft auf der Strecke.

Extreme Armut, schnelles Bevölkerungswachstum, geringe Alphabetisierung und eine hohe Jugendarbeitslosigkeit – die Ursachen von Kinderarbeit sind vielfältig. Nach wie vor sind viele der rund 150 Millionen arbeitenden Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahren unter Bedingungen beschäftigt, die Gesundheit und Entwicklung schwer schaden. Während für einen Hungerlohn in der Landwirtschaft, im Straßenverkauf oder in Fabriken geschuftet wird, bleiben Schule und Ausbildung meist auf der Strecke. So auch in Burkina Faso, wo trotz der nationalen Schulpflicht nur etwa 30 Prozent aller Kinder die Grundschule abschließen können. Nicht nur die hohen Kosten für den Schulbesuch und weite Entfernungen, sondern auch der Bedarf an zusätzlicher Arbeitskraft im Haus halten viele Familien davon ab, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Dies alles erhöht das Risiko von Kinderarbeit.

Mit dem Ziel, Kinderarbeit und auch häufig auftretenden Kinderhandel einzudämmen, arbeitet die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Burkina Faso für die Rechte und den Schutz von Kindern. „Da Bildung die beste Möglichkeit ist, den Teufelskreis der ausbeuterischen Kinderarbeit zu durchbrechen und nachhaltig zu beseitigen, stehen die Erhöhung der Einschulungsrate sowie die Reduzierung der Schulabbrecher im Mittelpunkt der Arbeit.“, so Günther Taube, Experte für Bildung der GIZ. Mit gezielten Aufklärungskampagnen im Osten und Südwesten des Landes werden Familien über die Rechte von Kindern sensibilisiert, wie nachteilig eine fehlende Schulbildung sowie ausbeuterische Kinderarbeit für ihre Kinder sind. Erste Erfolge gibt es schon: „Mit Hilfe der Arbeit der GIZ konnte der vorzeitige Schulabbruch bei rund 30.000 Kindern verhindert und die Einschulungsrate allgemein gesteigert und von Mädchen im Speziellen etwa verdoppelt werden.“, zeigt sich Günther Taube erfreut.

Auch die Beratung des Baumwoll- und Transpostsektors, wo viele Kinder beschäftigt sind, bringt große Fortschritte: Die Unternehmen verpflichten sich mit Kodizes, keine Kinder zu beschäftigen oder als Anhalter auf Lastwagen mitzunehmen, wenn sie offensichtlich als Arbeitsmigranten unterwegs sind. In den letzten Jahren konnte der Prozentsatz von auswandernden Kindern auf unter zwei Prozent gesenkt werden.