Aus der Arbeit der GIZ: Zehn Millionen Menschen sparen jetzt beim Kochen Energie

13.07.2015 – Ein Holzfeuer zwischen drei Steinen: So sieht Kochen in Entwicklungsländern meist aus. Die GIZ unterstützt die Verbreitung energiesparender Öfen.

In Entwicklungs- und Schwellenländern werden 90 Prozent der Energie beim Kochen verbraucht: Das Feuer wird zwischen drei Steinen auf dem Boden der Hütte entfacht, ein Topf darüber gestellt. In aller Regel verfeuern die Menschen Holz und Holzkohle. Sie sind die billigsten Brennstoffe. Doch das hat einen hohen Preis: Die Energieeffizienz ist gering, Wälder werden zerstört und die Rauchentwicklung groß. Um die Umwelt- und Gesundheitsbelastung zu vermindern, hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH beauftragt, energiesparende Herde zu verbreiten.

Das Schlagen von Feuerholz zerstört Wälder und fördert die Wüstenbildung, das Holzsammeln erfordert oft weite Wege und dauert mehrere Stunden. Die Rauchentwicklung des offenen Feuers gefährdet beim Kochen vor allem Frauen und Kinder. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass jedes Jahr mehr als vier Millionen Menschen deswegen an Atemwegserkrankungen und Krebs sterben.

Die GIZ hat erschwingliche Herde entwickelt, die zwischen 40 und 80 Prozent Energie einsparen im Vergleich zu den „klassischen“ Drei-Steine-Öfen, dabei aber fast keinen Rauch entwickeln. Die Materialien dazu stammen aus der Region. Lokale Handwerker haben eine Ausbildung durchlaufen, um die Herde zu bauen. Um einen funktionierenden Markt zu schaffen, stärkt die GIZ zusammen mit Nichtregierungsorganisationen die Nachfrageseite durch Aufklärung der Verbraucher über die Vorteile der energiesparenden Herde. Neue Vertriebswege für die Produkte entstehen: Große Verkaufsstellen wie Supermärkte oder Tankstellen nehmen die Herde in ihr Sortiment auf. So sind neue Beschäftigungs- und Einkommensmöglichkeiten entstanden. Gleichzeitig sinkt der klima- und gesundheitsschädigende Kohlendioxidausstoß beim Kochen.

In den vergangenen zehn Jahren hat die GIZ für zehn Millionen Menschen den Zugang zu energiesparender Kochtechnologie geschaffen.