Weltbodentag: Kleinbauern und Gemeinden planen grüne Zukunft

04.12.2015 – Teile des äthiopischen Hochlands sind von Dürregebieten zu Oasen geworden. Das Beispiel zeigt, wie kluge Planung der gemeinsamen Landnutzung langfristig die Erträge steigert und Ernährung sichert.

Der 5. Dezember ist Weltbodentag. Seine Botschaft: Boden ist eine wertvolle, aber bedrohte Ressource und Lebensgrundlage. Allein in Äthiopien gehen jährlich rund 30.000 Hektar Boden durch Übernutzung verloren. Da die Anbauflächen nicht ausreichen, um den Nahrungsbedarf der wachsenden Bevölkerung zu decken, werden neue Felder an steilen Hanglagen gesucht. Wälder an den Hängen werden zugunsten von Äckern gefällt. Ohne Schutz durch Bäume und Sträucher wird der Boden schnell durch Wind und Regen abgetragen. Der Klimawandel verstärkt diese Entwicklung. Böden, die als Weideland genutzt werden, sind durch übermäßigen Viehbesatz ausgelaugt. Das Resultat: Die Bodenfruchtbarkeit sinkt und die Ernten werden weniger.

In Zusammenarbeit mit der äthiopischen Regierung unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Kleinbauern in sechs Regionen Äthiopiens. Durch kluge Planung der Landnutzung wird die Bodendegradierung verhindert und die Erträge werden langfristig gesteigert. 200.000 Hektar zuvor fast unfruchtbaren Landes werden mittlerweile nachhaltig bewirtschaftet.

In über 600 Dörfern werden zusammen mit den Kleinbauern Nutzungspläne erarbeitet, die das Land der gesamten Dorfgemeinschaft einbeziehen. Darin enthalten sind Regeln zur Weidenutzung, zum Anbau von Nutz- und Futterpflanzen und zur Befestigung des Bodens durch Terrassen. Bei der Umsetzung der Pläne fassen alle Dorfbewohner mit an, gemeinsam gebaute Bewässerungsanlagen leiten zum Beispiel klares Wasser ins Tal. Viele Bauern können ihre Felder daher heute sogar während der Trockenzeit bestellen. Auf dem fruchtbaren Boden werden Felder und Gärten angelegt, wo neben Getreide unter anderem Papayas, Orangen und Kaffeesträucher wachsen und Bienen gezüchtet werden.

Durch die gemeinsame Planung konnten die Gemeinden ihre Erträge um bis zu 85 Prozent steigern. Die Kleinbauern können ihre Familien ernähren und durch den Verkauf der überschüssigen Ernte einen zusätzlichen Gewinn erzielen. Insgesamt wurden knapp 200.000 äthiopische Haushalte erreicht – rund eine Million Menschen.


        
    
Foto: Thomas Imo / GIZ

        
    
Foto: Thomas Imo / GIZ

        
    
Foto: Thomas Imo / GIZ

        
    
Foto: Thomas Imo / GIZ