22.02.2016

Der Trockenheit trotzen

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt äthiopische Bauern und Hirten dabei, trotz Dürreperioden Nahrung und Einkommen zu sichern.

Die derzeit in Äthiopien herrschende Trockenperiode wird von der internationalen Gemeinschaft als schlimmste Dürre seit Jahrzehnten bezeichnet. Hervorgerufen wird sie durch das Klimaphänomen El Niño, das etwa alle sieben Jahre auftritt. Durch eine Veränderung der Meeresströmungen im Pazifik rund um den Äquator beeinflusst es das Klima in vielen Teilen der Erde. Die Folgen sind extreme Wetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen. In Äthiopien ist die Regenzeit schwächer ausgefallen als sonst. Rund 17 Prozent der äthiopischen Bevölkerung sind in diesem Jahr auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, mehr als doppelt so viele wie im letzten Jahr. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH die Bevölkerung in mehreren Regionen Äthiopiens dabei, Dürreperioden besser zu überstehen.

In sechs von neun Bundesstaaten fördert die GIZ zusammen mit der äthiopischen Regierung die nachhaltige Landbewirtschaftung im Hochland Äthiopiens. Sie bildet Trainer aus, die die Bauern anleiten, großflächig Terrassen anzulegen und die Vegetation der Steilhänge vor Überweidung zu schützen. Das Regenwasser kann nun langsam in die trockenen Böden einsickern, es würde sonst sofort abfließen. Nun sprudeln Quellen wieder, die seit Jahrzehnten versiegt waren. Zusätzlich werden Rückhaltebecken aus Lehm für Regenwasser an den Hängen gebaut, die die Wasserverfügbarkeit im Jahresverlauf erhöhen.

Die Bauern werden auch darin geschult, über kilometerlange Kanäle aus Lehm und Steinen das Wasser auf ihre Felder zu leiten und wassersparende Techniken für die Bewässerung anzuwenden. Bei der sogenannten Tröpfchenbewässerung gelangt Wasser aus Schläuchen langsam in die Erde, was Wasserverluste durch Verdunstung verringert. So können die Bauern bessere Ernten erzielen: Ihre Erträge erhöhten sich im Verlauf der letzten fünf Jahre um bis zu 85 Prozent. Die Kleinbauern können so nicht nur ihre Familien besser versorgen, sondern auch überschüssige Produkte verkaufen und die Ernährung anderer Menschen sichern. Das von der deutschen Entwicklungszusammenarbeit unterstützte Projekt hat bisher rund eine Million Menschen erreicht.

Auch in der Tieflandregion Afar im Osten Äthiopiens berät die GIZ die Bevölkerung dabei, Maßnahmen gegen die Trockenheit zu ergreifen. Traditionell ziehen die halbnomadisch lebenden Afar mit ihren Tieren dorthin, wo genügend Futter und Wasser für die Tiere vorhanden ist. Flussschwellen verlangsamen den Wasserfluss der sporadisch auftretenden Fluten. Dadurch sickert erheblich mehr Wasser in den Boden ein, und der Grundwasserspiegel steigt. Außerdem lagert sich fruchtbarer Boden aus dem Hochland ab. Beides zusammen führt zu verbesserten Anbaubedingungen. Menschen und Tiere haben wieder Zugang zu Wasser. Durch den Anstieg des Grundwassers wurde die Trinkwasserversorgung von 30.000 Menschen in einem Distrikt gesichert.

Der Projektleiter zur nachhaltigen Landbewirtschaftung im Hochland Äthiopiens, Johannes Schoeneberger und die Leiterin des Projekts zur Dürrebekämpfung in der Afar-Region, Elisabeth van den Akker, stehen für Interviews zur Verfügung. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die GIZ-Pressestelle.

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist ein weltweit tätiges Bundesunternehmen. Sie unterstützt die Bundesregierung in der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung und in der internationalen Bildungsarbeit. Die GIZ trägt dazu bei, dass Menschen und Gesellschaften eigene Perspektiven entwickeln und ihre Lebensbedingungen verbessern.