05.10.2016

Interviewangebot zur UN-Habitat-Konferenz: Die Megacity Kairo nachhaltig und lebenswert gestalten

Dritte Weltkonferenz der Vereinten Nationen zu nachhaltiger Stadtentwicklung vom 17. bis 20. Oktober 2016 in Quito

Über die Hälfte aller Menschen lebt heute in Städten, 2050 werden es bereits Dreiviertel der Weltbevölkerung sein. Die dritte Weltkonferenz der Vereinten Nationen zu nachhaltiger Stadtentwicklung vom 17. bis 20. Oktober 2016 im ecuadorianischen Quito soll die Weichen für eine nachhaltige Zukunft in unseren Städten stellen. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt im Auftrag der Bundesregierung nachhaltige Stadtentwicklung weltweit, zum Beispiel in Kairos Armenvierteln.

Ägyptens Hauptstadt ist eine Megacity mit 20 Millionen Einwohnern. Über die Hälfte davon lebt in Slums. Dort fehlen oft Strom- und Wasserversorgung, Schulen und Arbeitsplätze. Durch illegale Bebauung sind die Stadtteile zudem durch schlechte Straßen- und Verkehrsnetze geprägt. Die GIZ arbeitet im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums sowie der Europäischen Union an Lösungen für Kairos Bevölkerung.

„Die Bewohner wissen am besten, was ihnen in ihrem Umfeld fehlt“, erklärt der GIZ-Experte Günther Wehenpohl. „Deswegen verstehen wir uns als Vermittler. Wir helfen den Ägyptern, ihre Probleme selbst zu lösen und gestalten Städte für und mit Menschen.“ Ein Dachgärten-Projekt etwa sorgt nicht nur für grüne Dächer und funktioniert als natürliche Klimaanlage der oft vielstöckigen Häuser, sondern versorgt Familien auch mit mehr Lebensmitteln. Das Projekt richtet sich dabei insbesondere an Frauen, die dadurch mehr Selbstständigkeit und Eigenverantwortung erlangen. Denn mit dem Überschuss der Dachernte können die oft armen Bewohner ihr Einkommen deutlich verbessern.

Zusammen mit der Bevölkerung in den Armutsvierteln wurden bereits mehr als 250 solcher Kleinprojekte umgesetzt, von denen bislang schon rund zwei Millionen Menschen im Großraum Kairo profitieren konnten.

„Was als kleine Idee beginnt, kann große Veränderungen bewirken“, so Wehenpohl. „Wir haben in einem anderen Pilotprojekt die zuvor illegalen Müllsammler so weit professionalisiert, dass sie heute als Recyclingunternehmer von der lokalen Verwaltung beauftragt werden. Hier gewinnen alle: Die Menschen haben anerkannte Jobs, die Straßen im Viertel sind sauber und auch die Umwelt profitiert von weniger Müll durch mehr Recycling.“

Unser Experte Günther Wehenpohl steht am 11.10.2016 von 16:00 bis 18:00 Uhr und am 12.10.2016 von 14:00 bis 17:00 Uhr telefonisch für Interviews zur Verfügung.

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist ein weltweit tätiges Bundesunternehmen. Sie unterstützt die Bundesregierung in der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung und in der internationalen Bildungsarbeit. Die GIZ trägt dazu bei, dass Menschen und Gesellschaften eigene Perspektiven entwickeln und ihre Lebensbedingungen verbessern.