30.01.2019

Obst und Gemüse in Ghana: Mit mehr Qualität zu höherem Einkommen

Nachhaltiger Anbau und Zugang zu neuen Märkten - in Ghana profitieren Landwirte von Schulungen.

Ananas, Chili, Mango, Papaya, Zitrusfrüchte – vieles, was in deutschen Supermarktregalen angeboten wird, kommt frisch oder getrocknet aus Ghana. Knapp die Hälfe aller Arbeitskräfte Ghanas sind in der Landwirtschaft beschäftigt. Der Sektor erwirtschaftet ein Viertel des Bruttosozialprodukts und sichert damit die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln aber auch nationale Exporterlöse.

Der Anbau und Vertrieb von landwirtschaftlichen Produkten in dem westafrikanischen Land steht allerdings vor Herausforderungen: Kleinbetrieben fehlt es an Betriebsmitteln, Finanzierung und Möglichkeiten zur Vermarktung. Darunter leidet die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe, die fast vier Fünftel der gesamten Agrarprodukte erzeugen.

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) die ghanaische Regierung dabei, landwirtschaftliche Wertschöpfungsketten langfristig zu verbessern. Gefördert wird das Programm durch eine finanzielle Beteiligung der Europäischen Union.

Dabei sind vor allem Wissen über nachhaltige Anbaumethoden und Vermarktungsoptionen gefragt. Seit 2017 haben mehr als 25.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern an Schulungen teilgenommen, um ihre Erträge zu steigern und bessere Produkte ernten.

Durch die Qualitätsverbesserung können ghanaische Produkte nun leichter exportiert werden. Neue Märkte und Kontakte zu Exporteuren wie auch die Zertifizierung nach Bio-Standards steigern die Wettbewerbsfähigkeit landwirtschaftlicher Produkte national wie international. 5.500 Landwirte haben zudem seit 2017 Abnahmeverträge mit Agrarunternehmen geschlossen. Das bietet Absatzsicherheit und erleichtert den Zugang zu Betriebsmitteln. Durch Zertifizierung, Abnahmeverträge und verbesserte Anbaumethoden haben sich die Preise, die die Landwirte für ihre Produkte erzielen können um teilweise bis zu 50 Prozent gesteigert.

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„Mit dem Geld durch die Gemüseproduktion können wir Schulgebühren, Krankenversicherungen und Rechnungen zahlen und unsere Kinder ernähren“, sagt die Gemüsebäuerin Grace Bayelebara aus Jirapa, in Ghanas Upper West Region, die selbst Teilnehmerin einer Schulung war. So bietet der nachhaltige Anbau den Landwirten gute Aussichten auf ein langfristig gesichertes Einkommen.

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