19.08.2020

Gemeinsame Arbeit für Flüchtlinge: Schnelle Hilfe, anhaltende Wirkungen

Welttag der humanitären Hilfe: Vereinte Nationen und GIZ unterstützen gemeinsam Menschen auf der Flucht, damit kurzfristige Hilfe zu langfristigen Effekten führt.

Rund 80 Millionen Menschen waren Ende 2019 auf der Flucht. Schwierige, langanhaltende Konflikte und auch die Folgen des Klimawandels sorgen dafür, dass immer mehr Menschen ihre Heimat verlassen müssen. Im Globalen Pakt für Flüchtlinge haben sich die Mitgliedsländer der Vereinten Nationen daher dazu bekannt, Menschen auf der Flucht zu schützen und Länder und Regionen zu unterstützen, die besonders von Fluchtbewegungen betroffen sind.

Damit dies gelingt, wollen die Vereinten Nationen humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit stärker miteinander verknüpfen. Das UN Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH entwickeln daher in ausgewählten Regionen und Projekten gemeinsame Ansätze, um die Lage der Menschen in Fluchtregionen zu verbessern. Im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) nutzt die GIZ in diesen Projekten ihr Expertenwissen, um Soforthilfe und strukturelle Verbesserungen miteinander zu vernetzen, damit sie voneinander profitieren.

Mit Blick auf strukturelle Verbesserungen arbeitet die Partnerschaft dafür, dass Flüchtlinge, die keine Chance auf eine Rückkehr in ihre Heimatländer haben, in Aufnahmegemeinden wirtschaftlich und sozial Fuß fassen und sich eine eigene Existenz aufbauen können. In Niger etwa sollen insgesamt 35.000 Flüchtlinge aus Mali eigenes Land und eigene Unterkünfte außerhalb der Flüchtlingscamps erhalten. Zusammen mit der lokalen Bevölkerung werden sie in Handwerksberufen geschult. Auch in Mexiko fördert ein Projekt die Menschen auf der Flucht sowie die Aufnahmegemeinden, damit die Integration gelingen kann. Über 500 Flüchtlinge konnten mit dieser Unterstützung aus Flüchtlingsunterkünften in das Zentrum Mexikos umsiedeln, wo die Chancen auf dem Arbeitsmarkt deutlich besser sind.

Im Rahmen der Soforthilfe arbeiten UNHCR und GIZ zusammen, damit Flüchtlinge und die lokale Bevölkerung mit erneuerbaren Energien versorgt werden. 90 Prozent der Menschen in Fluchtunterkünften haben überhaupt keinen Zugang zu Strom und wenn doch stammt dieser meist aus umweltschädlichen Dieselgeneratoren. Die GIZ unterstützt UNHCR deshalb dabei, Lösungen mit nationalen Regierungen und dem Privatsektor zur nachhaltigen Energieversorgung der Camps zu finden. Sieben Camps in Uganda, Kenia und Äthiopien nutzen nun zunehmend Solarenergie und energieeffiziente Kochherde. Doch auch hier bleibt die Langfristperspektive im Blick: Der Anteil von Treibhausgasemissionen soll um 20 Prozent reduziert werden.

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