26.11.2020

Nepal: Grüner Strom im Himalaya

Ländliche Gebiete in Nepal leiden unter einem schlecht ausgebauten Stromnetz. Die nachhaltigste und einfachste Lösung: Strom aus Wasser und Sonne.

Die Landschaft des Himalayas ist eine besondere Herausforderung für Nepal, wenn es um die Stromversorgung geht. Gerade in den entlegenen Gebieten ist der Anschluss an das Stromnetz schwierig. Eine Lösung bieten erneuerbare Energien: Sonne und Wasser sind reichlich vorhanden. Mit Hilfe von Solar- und Wasserkraftwerken haben tausende Menschen in Nepal nun erstmalig Zugang zu verlässlicher und nachhaltiger Energieversorgung. Besonders wichtig für das bergige Land: die Anlagen funktionieren auch ohne Anschluss an das zentrale Stromnetz.

Auch bei Manoj Thakur fiel ständig der Strom aus. Der nepalesische Wanderarbeiter war nach vielen Jahren in Kuweit nach Nepal zurückgekehrt, um sich in seinem Heimatdistrikt Ilam, ganz im Osten des Landes, mit einem Friseurgeschäft selbstständig zu machen. Mehrfach am Tag unterbrachen Stromausfälle seine Arbeit. Die Lösung: eine Solaranlage auf dem Dach seines Geschäftes. Dafür hatte Thakur Zugriff auf einen Kreditfond für erneuerbare Energien und Beratung von Expert*innen: „Ich hatte schon befürchtet, ich muss mein Geschäft aufgeben. Jetzt mache ich mir keine Sorgen mehr. Ich kann von meinen Einnahmen leben“, sagt er. Realisiert wurde die zuverlässige Stromversorgung im Rahmen eines Projekts des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ). Die Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH setzt es in Kooperation mit der nepalesischen Regierung um.

Erneuerbare Energie: Verlässlich, nachhaltig und wirtschaftsfördernd

Der Friseursalon von Manoj Thakur ist kein Einzelfall: Durch das Projekt haben inzwischen über 140.000 Menschen in Nepal verlässlichen Zugang zu nachhaltigem Strom. Dieser kommt nicht nur privaten Haushalten sondern auch öffentlichen Einrichtungen wie Krankenhäusern zugute. Der Zusammenschluss in Inselnetzen, sogenannten „Mini-Grids“, bietet ihnen unabhängig vom öffentlichen Netz verlässliche Stromversorgung. Das Projekt löst damit nicht nur existenzielle Probleme, sondern trägt auch zum Klimaschutz bei: Über sieben Tonnen CO2 werden nun jedes Jahr eingespart. 

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