
15.05.2025
Digitale Bildung: Lehrkräfte stärken, Perspektiven schaffen
In vielen Ländern Afrikas fehlt es an digitalem Know-how im Bildungsbereich. Die GIZ fördert mit afrikanischen Partnern gezielte Bildungsreformen.
Für Jugendliche wird der Umgang mit digitalen Inhalten immer wichtiger. Digital unterwegs zu sein, heißt aktiv an der Gesellschaft teilzuhaben, berufliche Chancen zu ergreifen und zur Stabilität der Gemeinschaft beizutragen. Digitale Fähigkeiten sind entscheidend – von grundlegenden Computerkenntnissen über Software-Nutzung bis zur Informationsbewertung und Cybersicherheit. Afrikas Bildungssysteme stehen jedoch unter Druck. Eine wachsende junge Bevölkerung trifft auf überlastete Schulen, Lehrkräfte sind oft unzureichend ausgebildet, und die digitale Kluft zwischen Stadt und Land wird vielerorts breiter.
Afrikanische Bildungspartner und GIZ setzen auf Innovation
Um diese Lücke zu schließen, fördert die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) digitale Kompetenzen in Bildungssystemen mehrerer afrikanischer Länder. In Kooperation mit Bildungsministerien, Lehrerverbänden und zivilgesellschaftlichen Netzwerken unterstützt sie Fortbildungsangebote, Strategien und Plattformen, die Lösungen bieten.
In Uganda etwa schult die GIZ mit ihren Partnern rund 3.500 Lehrkräfte im digitalen Unterrichten. Côte d’Ivoire entwickelt mit Unterstützung der GIZ neue Fortbildungsformate und digitale Unterrichtsplattformen. In Mosambik entsteht eine nationale Strategie für digitale Grundbildung. Insgesamt begleitet die GIZ derzeit über 20 Initiativen in 14 Ländern. So wird digitale Bildung nicht nur punktuell, sondern systematisch verankert.
Partnerschaften mit Wirkung
Die GIZ arbeitet unter anderem mit der Global Campaign for Education, einer internationalen Bewegung von Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften für bessere Bildung, sowie den Bildungsministerien von Uganda und von Côte d’Ivoire zusammen. So entsteht ein Netzwerk für digitale Bildung, das mehrere afrikanische Bildungssysteme verbessert und globale Partnerschaften ermöglicht.
Prudence Ntaja, Lehrerin in Malawi, spürt die Wirkungen direkt. Sie nutzt WhatsApp, um Aufgaben mit Audio-Anleitungen an Eltern zu senden und ihre Schüler*innen auch nach dem Unterricht zu begleiten – ein Ansatz, der besonders Kindern aus bildungsfernen Haushalten zugutekommt und die elterliche Beteiligung am Lernen stärkt. „Digitale Bildung verändert meine Arbeit, und sie stärkt das Selbstvertrauen meiner Schüler*innen“, sagt sie. Die Wirkung reicht über den Kontinent hinaus. Wer Bildungsstrukturen stärkt, schafft Perspektiven vor Ort – das liegt auch im strategischen Interesse Europas.