Perspektiven für Flüchtlinge und Migranten

Einsatz entlang der Fluchtrouten und in Flüchtlingslagern

Auf der sogenannten Balkanroute in Mitteleuropa sind Ende 2015 täglich mehr als 10.000 Menschen unterwegs, darunter viele Frauen mit Kindern, ältere oder behinderte Menschen. An den Grenzübergängen müssen sie stunden-, mitunter sogar tagelang warten. Die GIZ unterstützt die Flüchtlinge im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit acht mobilen Einsatzteams, die an den Knotenpunkten tätig sind, wo besonders viele Menschen zusammenkommen. Die 35 Mitarbeiter unterstützen die Arbeit der vor Ort tätigen Organisationen. Sozialarbeiter, Psychologen und Übersetzer, Krankenschwestern und Rechtsberater kümmern sich um die Ankömmlinge, versorgen sie mit warmen Getränken oder trockener Kleidung und mit notwendiger Hilfe bei Formalitäten. Geachtet wird dabei auf besonders schutzbedürftige Menschen wie Frauen und ihre Kinder. Rund 200 Menschen werden so täglich betreut.

Außerdem unterstützt die GIZ die Kommunen, die an den Hauptrouten liegen und die Versorgung der vielen Menschen kaum gewährleisten können. Der Wasserverbrauch steigt, Essen muss herangeschafft, Abfall entsorgt werden. Manchmal ist es daher schon die Reparatur eines Müllwagens, die die Infrastruktur einer Kommune entlasten kann, oder die Reorganisation der Abfallentsorgung, damit alles läuft.

Infrastrukturaufbau ist einer der Schwerpunkte der Arbeit der GIZ in Flüchtlingslagern. Zum Beispiel hat sie im Nordirak im Auftrag des BMZ zusammen mit der Welthungerhilfe und UNICEF in einem Flüchtlingslager und in sechs Camps für Binnenvertriebene  Schulen, Gesundheitsstationen und Gemeindezentren gebaut. Bis Ende 2015 profitierten mehr als 200.000 Menschen von der verbesserten Infrastruktur in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Soziales – in den Unterkünften und den umliegenden Kommunen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die psychosoziale Betreuung der Menschen, die häufig Grausames erlebt haben. In den Nordirak sind mehr als 2 Millionen Binnenvertriebene vor den Bürgerkriegswirren und dem Terror des sogenannten „Islamischen Staats“ geflohen. Aus Syrien kamen weitere rund 200.000 Menschen.