20.08.2019

Die GIZ in Chile – ist der Andenstaat Vorreiter der Energiewende?

Interviewangebot zur Arbeit der GIZ in Chile

Time for action is now – Jetzt ist die Zeit zu handeln – Unter diesem Motto findet die Weltklimakonferenz COP25 vom 2. bis 13. Dezember 2019 in Chile statt. Mit dabei: die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Denn die GIZ unterstützt die Bundesregierung, ihre internationale Vorreiterrolle beim Klimaschutz wahrzunehmen – so auch in Chile.

Seit 2008 unterstützt die GIZ den Andenstaat im Auftrag des Bundesumweltministeriums beim Umstieg auf erneuerbare Energien und energieeffiziente Technologien. Das Potenzial erneuerbarer Energien in Chile liegt bei einer Leistung von etwa 1.900 Gigawatt, so die gemeinsame Berechnung der GIZ und des chilenischen Energieministeriums. Das entspricht etwa der zehnfachen Leistung aller Kraftwerke in Deutschland. Chile birgt viele Quellen für erneuerbare Energien: Sonne, Wind, Wasser und Erdwärme.

Mit Unterstützung der GIZ konnte die Leistung von Solaranlagen von unter 7 Megawatt 2014 auf mehr als 2.400 Megawatt 2018 und die Leistung aus Windparks von 335 Megawatt auf mehr als 1.700 Megawatt gesteigert werden. Der damit erzeugte Strom konnte im vergangenen Jahr den Bedarf von mehr als zwei Millionen Menschen decken. Und: Solarenergie ist in Chile auch ohne Subventionen wirtschaftlich rentabel. Strom aus Solaranlagen kann aktuell für weniger als drei US-Cent pro Kilowattstunde erzeugt werden – das ist ein Rekordwert weltweit. In Deutschland liegt der Preis derzeit zwischen fünf und sieben US-Cent.

Um den Kohleausstieg in Chile voranzubringen, ist die GIZ außerdem Teil der Kohleausstiegskommission – und das weltweit erstmalig. Derzeit werden in Chile immer noch etwa 40 Prozent des Strombedarfs aus Kohle erzeugt – wie in Deutschland. In den kommenden Jahren soll dies jedoch abnehmen und die Energieerzeugung mithilfe erneuerbarer Quellen weiter zunehmen. Bereits heute wird in Chile fast die Hälfte des Stroms mithilfe erneuerbarer Energien erzeugt. Bis 2050 sollen es 70 Prozent sein.

In puncto Energiewende gibt es in Chile viel zu sehen: Das erste und größte südamerikanische Solarkraftwerk wird gerade in der Atacama-Wüste gebaut - mit 10.600 Spiegeln, die auf einem 240 Meter hohen Turm Sonnenlicht konzentrieren. Solaranlagen und energieeffiziente Kraft-Wärme Kopplung werden zudem landesweit durch kleine und mittelgroße Unternehmen genutzt.

Welche Partner berät die GIZ in Chile, die Energiewende weiter voranzubringen? Welche Technologien werden vorzugsweise angewandt – und warum? Lohnen sich erneuerbare Energien auch für kleine Unternehmen? Spielen Zukunftsthemen wie die Produktion von Wasserstoff mithilfe erneuerbarer Energien, innovative Speichertechnologien oder auch die Meerwasserentsalzung eine Rolle? Wie trägt die GIZ zum Kohleausstieg bei?

Diese und andere Fragen beantwortet Ihnen der Leiter des Energieprogramms in Chile, Rainer Schröer. Telefonische Interviews arrangieren wir zwischen dem 23. und 27. September 2019. Sollten Sie sich für Dreharbeiten, ein Interview vor Ort oder ein Gespräch zu einem anderen Zeitpunkt interessieren, freuen wir uns auf Ihre Rückmeldung.