Ausgangssituation
Tadschikistan zählt zu den vom Klimawandel am stärksten betroffenen asiatischen Ländern. Die Zunahme von Naturkatastrophen, wie Schlammlawinen, Überschwemmungen und Dürren, sowie ein Rückgang von Wasserverfügbarkeit und -qualität zeigen dies deutlich. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurden große Flächen entwaldet, um den Bedarf an Feuerholz zu decken. Dies erhöht nun die Vulnerabilität gegenüber dem Klimawandel und verstärkt dessen negative Einflüsse. Landnutzungskonflikte zwischen Forstämtern und der lokalen Bevölkerung führen zudem nach wie vor zu Übernutzung und Degradierung von Waldflächen.
Wälder spielen eine wichtige Rolle im Leben der ländlichen Bevölkerung Tadschikistans. Brennholz, Futter und Heilpflanzen sowie Früchte und Nüsse können auf dem lokalen Markt gewinnbringend abgesetzt werden und sind eine wichtige Einnahmequelle. Zudem haben Wälder eine zentrale Funktion bei der Regulierung des Wasserhaushaltes und beim Schutz vor Naturkatastrophen. Rehabilitierung und Schutz der Wälder sind daher von großer Bedeutung für die Anpassung an den Klimawandel.
Die Beteiligung der lokalen Bevölkerung bei der Lösung von Landnutzungskonflikten und an einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung hat in Pilotgebieten dazu beigetragen, die Walddegradierung zu bremsen und die Rehabilitierung des Waldbestandes voranzutreiben. In vielen anderen Regionen Tadschikistans sind die Akteure jedoch gegenwärtig noch nicht in der Lage, degradierte Wälder mithilfe partizipativer Managementmodelle zu rehabilitieren.
Ziel
Die staatliche Forstagentur, Forstbetriebe und Forstnutzer sorgen gemeinsam für den Schutz und die Rehabilitierung sowie die nachhaltige Nutzung von Wäldern. In den Projektgebieten machen die Anpassung an den Klimawandel und der Schutz der Biodiversität Fortschritte, die Lebensbedingungen sind verbessert.
Vorgehensweise
Das Projekt basiert auf positiven Erfahrungen mit gemeinsamer Waldbewirtschaftung in sechs Regionen Tadschikistans. Die zentrale Idee des sogenannten Joint Forest Management (JFM) ist die langfristige Verpachtung von Forstflächen an die lokale Bevölkerung. Auf der Grundlage von Managementplänen rehabilitieren und nutzen Pächter ihr Waldgrundstück und werden dabei von den lokalen Forstbetrieben bei der Rehabilitierung der Wälder beraten. Anwendbarkeit und Wirkung der gemeinsamen Waldbewirtschaftung werden in verschiedenen Waldökosystemen demonstriert und tragen dazu bei, den Ansatz landesweit zu verbreiten.