2010.2153.4

Anpassungs- und Minderungsstrategien zur Unterstützung des ASEAN- Klimaschutzrahmens (AFCC)

Auftraggeber
BMZ
Land
Association of Southeast Asian Nations
Dauer
Partner
ASEAN (Association of Southeast Asian Nations) Secretariat

Ausgangssituation

Ernährungssicherung ist eine wichtige Voraussetzung für wirtschaftliche Entwicklung. Die Auswirkungen des Klimawandels auf wichtige land- und forstwirtschaftliche Wertschöpfungsketten stellen die Länder des Verbands Südostasiatischer Nationen (ASEAN) vor große Herausforderungen, vor allem bei der Ernährungssicherung für eine wachsende Bevölkerung. Schwindende natürliche Ressourcen sowie steigender Qualitätsanspruch auf internationalen Märkten verlangen zudem eine stärkere Orientierung der Ernährungs-, Forst- und Landwirtschaft an ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeitskriterien.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben die ASEAN-Mitgliedsstaaten verpflichtende Handlungs- und Strategierahmen zum Klimawandel und zur Ernährungssicherung geschaffen.

Allerdings fehlen gegenwärtig noch Kompetenzen, Ressourcen und Know-how sowie Politiken, um derartige regionale Vereinbarungen auch in den einzelnen Ländern wirksam umzusetzen. So wird beispielsweise das Potenzial von Instrumenten zur Minderung von Emissionen aus Entwaldung und Walddegradierung (Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation, REDD) bislang kaum genutzt.

Ziel

In der ASEAN-Region werden regionale Politiken und Strategien zu Ernährungssicherung und Klimaschutz in Land- und Forstwirtschaft zunehmend in den Mitgliedsstaaten umgesetzt. Die Erfahrungen aus der Umsetzung von Initiativen in einzelnen Ländern fließen in die Arbeit der Regionalorganisation ein und umgekehrt.

Vorgehensweise

Das Vorhaben (GAP-CC) umfasst zwei Module:

1. Anpassungs- und Minderungsstrategien zur Unterstützung des ASEAN-Klimaschutzrahmens (AFCC) mit Sitz in Jakarta

2. Nachhaltige Agrar- und Lebensmittelwirtschaft, in Kooperation mit dem thailändischen Landwirtschaftsministerium

Beide Module kooperieren eng miteinander; sie beraten das ASEAN-Sekretariat und die Mitgliedsstaaten und binden sie in ihre Arbeit ein.

Ein Fokus der Beratung ist die Umsetzung regionaler ASEAN-Strategien für Ernährungssicherung und Klimawandel, insbesondere die sogenannte ASEAN-Rahmenvereinbarung zu Klimawandel in der Forst- und Landwirtschaft (AFCC). Die GIZ unterstützt ASEAN unter anderem durch folgende Leistungen:

Förderung fachspezifischen regionalen Wissens- und Erfahrungsaustauschs in regionalen Wissensnetzwerken, beispielsweise zur Reduzierung der Emissionen aus Entwaldung (REDD) oder zur Förderung legaler und nachhaltiger Waldbewirtschaftungsformen als Voraussetzung für den Holzhandel in der Europäischen Union (Rechtsdurchsetzung, Politikgestaltung und Handel im Forstsektor, FLEGT; Sustainable Forest Management, SFM; Zertifizierung)

Pilotaktivitäten und Analysen in sieben der zehn Mitgliedstaaten sowie regionale Trainings, beispielsweise zur Klimafinanzierung oder zur Überprüfung der Resilienz von Entwicklungsmaßnahmen gegen Klimawandelfolgen (Climate Proofing)

Die Ergebnisse werden auf ASEAN-Ebene eingebracht. Das Programm fördert vor allem die Verbesserung der Situation von Frauen. Sie tragen maßgeblich zur Wertschöpfung in der Landwirtschaft bei.

Wirkungen

Im sektorübergreifenden AFCC-Steuerungskomitee haben sich alle ASEAN-Mitgliedsstaaten auf eine Klimawandelstrategie und einen gemeinsamen Fahrplan für die Umsetzung in der Land- und Forstwirtschaft in der ASEAN-Region geeinigt.

Bei den internationalen Klimaverhandlungen in Doha (COP18) und Warschau (COP19) konnten gemeinsame ASEAN-Positionen zum Klimaschutz vorgetragen werden. Sie wurden in zentrale internationale Vereinbarungen aufgenommen, beispielsweise ins Warsaw Framework for REDD+. Das Vorhaben hat über das ASEAN Regional Knowledge Network Forestry and Climate Change (ARKN-FCC) und durch Beratung der UNFCCC-Delegationen der Mitgliedsstaaten entscheidend dazu beigetragen.

Das Vorhaben hat zusammen mit den ASEAN-Staaten einen Vulnerabilitätsindex entwickelt. Spezifische Anfälligkeiten von Schlüsselerzeugnissen wie Reis, Mais und Maniok, die besonders wichtig für Ernährungssicherung und Stabilität der Region sind, können so identifiziert werden. Darüber hinaus wurde auf regionaler und nationaler Ebene ein Netzwerk gegründet, um vorbildliche Verfahren zur Anpassung an den Klimawandel in der Region zu verbreiten.

Das Vorhaben hat verschiedene Fachinstitutionen in der Anwendung einer Methode zur Überprüfung der Resilienz von Entwicklungsmaßnahmen gegen Klimawandelfolgen im Forst- und Agrarsektor geschult (Climate Proofing). Die Institutionen bieten die Durchführung von Klimaprüfungen mittlerweile in der gesamten ASEAN-Region als Dienstleistung an.

Die Finanzierung der vereinbarten Minderungs- und Anpassungsmaßnahmen ist eine weitere Herausforderung. Unter dem Titel „Klimafinanzierung als Querschnittsthema" unterstützt das Vorhaben ausgewählte ASEAN-Länder dabei, Kernvoraussetzungen für den Zugriff auf internationale Klimagelder zu erfüllen und Klimamaßnahmen effizient, effektiv und transparent durchzuführen. Auf Einladung der Länder wurden beispielsweise umfassende Empfehlungen an die Regierungen in Laos und Vietnam erarbeitet, die von federführenden Ministerien umgesetzt werden sollen. 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
41010

Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikante Nebenziele:

  • Biodiversitätskonvention
  • Gleichberechtigung der Geschlechter
  • Anpassung an den Klimawandel
  • Klimawandel, Minderung von Treibhausgasen

Zuständige Organisationseinheit
2A00 Asien I

Nachfolger-Projekt
2014.2286.4

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
3.670.455 €

Aufträge mit ähnlicher thematischer und geografischer Passung:

Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand
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