2014.2290.6

Berufliche Bildung im Norden Sri Lankas

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Land
Sri Lanka
Dauer
Partner
Ministry of Skills Development and Vocational Training

Ausgangssituation

Der 2009 beendete jahrzehntelange bewaffnete Konflikt in Sri Lanka hat noch immer negative Auswir-kungen auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Besonders im Norden und Osten ist es für Jugendliche schwer, eine produktive Beschäftigung zu finden. In den früheren Konfliktgebieten fehlt es an Berufsbildungsangeboten, die sich an den Bedarfen der Wirtschaft, aber auch an den Bedürfnissen der Gesellschaft orientieren. Es fehlt an adäquat qualifiziertem Lehrpersonal. Vor allem im ländlichen Raum ist darüber hinaus jungen Frauen und Menschen mit Behinderung eine Teilnahme an formalen Ausbildungsangeboten aus kulturellen Gründen, wegen der Entfernung der Berufsschulen vom Woh-nort sowie ihrer familiären und wirtschaftlichen Verpflichtungen nicht möglich.

Auf dem Arbeitsmarkt zeichnet sich gleichzeitig ein deutlicher Fachkräftemangel ab. Es gibt jedoch nicht genügend Ressourcen und Fachwissen in der Region, um bedarfsorientierte Berufsbildungsein-richtungen aufzubauen. Durch den verbesserten Zugang zu beruflicher Bildung und dadurch entste-hende verbesserte Beschäftigungsmöglichkeiten soll unmittelbar auch ein Beitrag zu Friedensförderung und Konflikttransformation im Land geleistet werden.

Ziel

Jugendliche nutzen ein verbessertes, bedarfsorientiertes Ausbildungsangebot in der Nord- und Ost-provinz Sri Lankas.

Vorgehensweise

Das Projektteam unterstützt derzeit 15 Berufsbildungseinrichtungen im Norden und Osten Sri Lankas dabei, ihr Ausbildungsangebot zu verbessern. Das im Juli 2016 eröffnete Sri Lanka-German Training Institute (SLGTI) stellt den Kern dieses Netzwerkes an Berufsbildungseinrichtungen dar. Das SLGTI bietet vielfältige Ausbildungsprogramme an - beispielsweise in den Bereichen Nahrungsmittelverarbei-tung, Bauwesen, Kfz-Mechanik und Elektroinstallation. Die Ausbildungsgänge sind an die Anforderun-gen des Arbeitsmarktes angepasst und werden in Zusammenarbeit mit dem Privatsektor durchgeführt.

Der Bau des SLGTI wurde von der KfW Entwicklungsbank finanziert. Die GIZ unterstützt die Qualifizie-rung der Lehrkräfte, die Lehrplanentwicklung, den Aufbau der Managementstrukturen und den Betrieb des SLGTI.

Damit ausreichend qualifizierte Bewerber für das neue Institut zur Verfügung stehen, wurden mehrere Berufsbildungseinrichtungen, sogenannte Satellitenzentren, identifiziert. Das Vorhaben unterstützt die-se Einrichtungen beim Ausbau von Ausbildungsgängen, um den Jugendlichen die notwendige Vor-Qualifizierung für den Eintritt in das SLGTI zu verschaffen.

Inhalte wie unternehmerisches Handeln, Englisch und IT-Kenntnisse werden in alle Ausbildungspro-gramme integriert, um den aktuellen Anforderungen des Marktes gerecht zu werden. Zu allen Kursen am SLGTI und den Satellitenzentren gehören auch Praxisphasen in Unternehmen, um sicherzustellen, dass die Auszubildenden praktische Kenntnisse und Erfahrungen sammeln, die den Übergang ins Ar-beitsleben vereinfachen.

Die Unterstützung der Berufsbildungsangebote in der Ostprovinz wird durch durch eine Kofinanzierung des Schweizer Staatsekretariats für Migration ermöglicht.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

2012 eröffnete das erste Ausbildungszentrum. Seither haben dort fast 2400 Schüler eine berufliche Ausbildung absolviert. Im Juli 2016 starteten 285 Schüler aus ganz Sri Lanka am neu errichteten SLGTI, mehr als 1700 Schüler nehmen an einer der elf Berufsausbildung in einem der 14 Satellitenzentren teil. Über 400 Schüler aus vier Satellitenzentren haben die Gelegenheit, an betrieblichen Praktika teilzuneh-men. 173 Absolventen haben bereits ihr anerkanntes Abschlusszeugnis in der Tasche.

Mit der Jetwing-Hotel-Gruppe entstand eine Kooperation, bei der fast 60 Schüler der Berufsschule in Karainagar bei einem Praktikum in einem der Hotels der Gruppe in Sri Lanka teilnehmen konnten. 42 dieser ehemaligen Schüler haben eine Anstellung in dem neu eröffneten Jetwing Hotel in Jaffna be-kommen.

2012 und 2013 fand das Kulturfestival "Jung und Divers" in Kilinochchi und Mullaitivu statt. Hier kamen junge Leute verschiedener Ethnien, Religionen und sozialer Hintergründe zusammen. Es entstand ge-genseitiges Verständnis und Vertrauen. Im September 2016 fand dieses Festival erneut in Trincomalee statt.

Zwischen 2012 und 2015 fanden jedes Jahr Schülerbesuche unter dem Motto "der Norden trifft den Süden" statt. Das gab den Schülern aus dem Norden die Gelegenheit, singalesische und muslimische Jugendliche, Unternehmer und Berufsschullehrer in Colombo zu treffen.

Die GIZ hat ein Modul zur "Entwicklung sozialer Kompetenzen" erarbeitet, das in den Satellitenzentren im Norden und Osten eingesetzt wird.

Weiterführende Informationen

Lokale Website des Projekts

http://www.vtnaita.com

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
11330

Kombifinanzierung
  • Staatssekretariat für Migration (962,40 Tsd. €)
  • Distilleries Company of Sri Lanka (1,64 Mio. €)
Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikante Nebenziele:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter
  • Demokratische und inklusive Regierungsführung

Zuständige Organisationseinheit
2A00 Asien I

Vorgänger-Projekt
2011.2173.0

Nachfolger-Projekt
2018.2089.3

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
10.600.636 €

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