Ausgangssituation
Ägyptens Städte wachsen in rasantem Tempo. Zwar kann das Land bei der Durchführung städtischer Aufwertungsmaßnahmen beachtliche Erfolge vorweisen, doch der in informellen Gebieten verwendete strategische Ansatz muss noch besser koordiniert werden. Herausforderungen für den Staat sind auch die Kontrolle der informellen städtischen Expansion und das Planungsmanagement. Im Großraum Kairo leben rund 20 Millionen Menschen, davon mehr als 60 Prozent in informellen Stadtgebieten. Diese sind dicht bebaut und haben keinen angemessenen Zugang zu öffentlichen Infrastrukturen und Dienstleistungen. Instrumente partizipativer Planung werden zu wenig genutzt, um den Stadtplanungsprozess zu verbessern.
Das Beteiligungsorientierte Infrastrukturvorhaben (PIP), ein deutsch-ägyptisches Entwicklungsvorhaben, wird gemeinsam von dem ägyptischen Ministry of Housing, Utilities and Urban Communities (MoHUUC) und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH durchgeführt. Es wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der Europäischen Union (EU) und ägyptischen Partnern finanziert und unterstützt.
Ausgehend von den im Beteiligungsorientierten Entwicklungsprogramm in städtischen Gebieten (PDP) seit 2010 gesammelten Erfahrungen entwickelt das PIP erprobte und bewährte Maßnahmen und Ansätze der integrierten und partizipativen Planung weiter. Mit Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur werden den beteiligten Akteuren praktische Lernerfahrungen vermittelt, damit sie grundlegende Dienstleistungen besser bereitstellen können. Zu den ermittelten Bedarfsfeldern, bei denen das Vorhaben ansetzt, gehört die Infrastruktur für Wasser, Abwasser, Abfall, Bildung, Gesundheit und Erholung.
Das geografische Zielgebiet umfasst neun informelle Siedlungen im Großraum Kairo mit einer geschätzten Gesamtbevölkerung von etwa zwei Millionen Menschen.
Ziel
In neun informellen Siedlungen im Großraum Kairo sind die Entwicklung und Funktionalität der grundlegenden Infrastrukturen sowie der zugehörigen Verwaltung verbessert. Das zuständige Ministerium verwendet integrative und partizipative Herangehensweisen der Entwicklungszusammenarbeit. Die Einbindung erfolgt über die Richtlinien zur Stadtentwicklungspolitik.