2012.2178.7

Biodiversität und Anpassung von bewaldeten Schlüssel-Ökosystemen an den Klimawandel

Auftraggeber
BMZ
Land
Mongolei
Dauer
Partner
Ministry of Environment and Green Development

Ausgangssituation

Die Mongolei, mit ihren außergewöhnlich harten klimatischen und extremen geografischen Verhältnissen, steht vor besonderen Herausforderungen: einerseits die negativen Effekte des Klimawandels mit abnehmender Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes zu kompensieren und gleichzeitig begrenzte natürliche Ressourcen, fragile Ökosysteme und einzigartige Biodiversität zu schützen. Die negativen Effekte des Klimawandels, wie Temperaturanstieg, Rückgang der Niederschläge und Zunahme von Naturkatastrophen, sind in der Mongolei deutlicher spürbar als in den meisten Regionen der Welt.

Die Umweltprobleme sind bereits vielerorts gravierend und nehmen nicht zuletzt aufgrund des Wirtschaftswachstums zu. Mit der deutlichen Wirtschaftsdynamik im Land steigen Energie-, Wasser- und Landschaftsverbrauch signifikant an. Natürliche Ressourcen werden nicht nachhaltig und nicht an den Klimawandel angepasst genutzt. Die wichtigsten Ökosysteme der Mongolei – die bewaldeten Schlüssel-Ökosysteme – sind durch die Folgen des Klimawandels, aber auch durch fehlende nachhaltige Waldbewirtschaftung, das heißt ungeregelte Nutzung, Feuer und biotische Faktoren, zunehmend gefährdet. Es fehlen technische Kompetenzen, Know-how und Ressourcen sowie eine kohärente Politik, die Bewirtschaftung und Schutz bewaldeter Ökosysteme mit dem Schutz der Biodiversität verbindet.

Ziel

Die politischen und institutionellen Rahmenbedingungen sowie der Aufbau von Ressourcen und Kompetenzen sind verbessert. Die Biodiversität kann so gewahrt werden: durch Schutz und nachhaltiges Management ausgewählter ökologisch bedeutsamer Gebiete (Schlüssel-Ökosysteme), unter Berücksichtigung des Klimawandels und der Lebensbedingungen der ländlichen Bevölkerung.

Vorgehensweise

Das Programm gehört zum Schwerpunkt "Biodiversität" der deutsch-mongolischen Zusammenarbeit und umfasst vier Komponenten:

Klimawandel und Anpassungspolitik

Forstzertifizierung und Umsetzung von REDD+

Berufsausbildung von Forst- und Umwelttechnikerinnen und -technikern

Nachhaltiges Weidemanagement in den Schutzgebieten

Es verbindet Politikberatung zu Themen wie Klima, Biodiversität und Nutzung natürlicher Ressourcen auf nationaler Ebene mit der Umsetzung technischer und organisatorischer Innovationen auf regionaler Ebene in den Aimags des Khangai Gebirges und den Aimags Khuvsgul, Selenge und Bulgan. Zielgruppen sind ländliche von Klimawandel und Armut bedrohte Frauen und Männer in staatlichen und privaten Unternehmen sowie Organisationen, Gemeinden, Haushalte und organisierte Nutzergruppen in der Projektregion, die den Wald bewirtschaften und Waldprodukte nutzen oder sie verarbeiten und vermarkten.

Meilensteine wurden festgelegt und die Wirkungsketten ausgearbeitet: gemeinsam mit dem politischen Träger, dem Ministerium für Umwelt und Grüne Entwicklung (MEGD), sowie den Ministerien für Bildung und Wissenschaft sowie für Industrie und Landwirtschaft, mit der Forstagentur, Vertretern der Privatwirtschaft und den Zielgruppen. Zusammen mit dem MEGD wird eine Reform der Forst- und Naturschutzpolitik erarbeitet. Darüber hinaus werden die rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen für die nachhaltige Bewirtschaftung von Waldökosystemen verbessert. Neue, moderne Curricula unterstützen die Berufsschulausbildung von Forst- und Umwelttechnikerinnen und -technikern für Forstunternehmen. Eine auf partizipativen Methoden basierende Durchführungsverordnung für ein nachhaltiges Weidemanagement in den Schutzgebieten wird entwickelt.

Das Programm orientiert sich vor allem am Aktionsplan der Regierung (2008-2012), der Strategie zur Umweltreform 2021 und dem Nationalen Aktionsprogramm zum Klimawandel. Es leistet einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung von Waldökosystemen mit gefährdeter Biodiversität und zur Entwicklung einer kohärenten Naturressourcenpolitik unter dem Einfluss des Klimawandels. Durch die Förderung werden notwendige Grundlagen zur Erhaltung der Anpassungsfähigkeit von Waldökosystemen und Biodiversität unterstützt.

Wirkungen

Die Umsetzung der Management- und Anpassungsstrategien in den landnutzungsrelevanten Sektoren trägt zur Stabilisierung der Biodiversität bei. Verbesserte Finanzierungsmechanismen, die mit einer nachhaltigen Bewirtschaftung der bewaldeten Schlüssel-Ökosysteme einhergehen, unterstützen diese Prozesse.

Darüber hinaus wird die Wertschöpfung gesteigert. Möglichkeiten zur Investition in Betrieben werden geschaffen und Arbeitsplätze gesichert.

Die transparentere, attraktivere Gestaltung des Holzhandels trägt zu einer ausgeglichenen Waldwirtschaft und zur verbesserten Einkommenssituation der lokalen Bevölkerung bei. Der Biodiversitätsschutz in den Schutzgebieten der Khangai-Region wird durch verbesserte interregionale Kooperation und gemeinsame Kontrollmechanismen effektiver umgesetzt. 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
41030

Entwicklungspolitische Kennungen

Hauptziel:

  • Biodiversitätskonvention

Signifikante Nebenziele:

  • Desertifikationsbekämpfung
  • Gleichberechtigung der Geschlechter
  • Demokratische und inklusive Regierungsführung
  • Anpassung an den Klimawandel
  • Klimawandel, Minderung von Treibhausgasen

Zuständige Organisationseinheit
2A00 Asien I

Nachfolger-Projekt
2014.2129.6

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
3.617.656 €

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