Vorgehensweise
Die Maßnahme verbindet Politikberatung auf nationaler Ebene zu den Themen Klima, Biodiversität, Nutzung natürlicher Ressourcen mit der Umsetzung technischer und organisatorischer Innovationen auf regionaler Ebene in den Aimags und Soums. Auf lokaler Ebene arbeitet das Vorhaben direkt mit Forstkonzessionären und forstlichen Nutzergruppen zusammen.
Das Beratungsteam des Programms zum Interventionsbereich „Verbesserung der gesetzlichen und administrativen Rahmenbedingungen“ unterstützt die Schaffung gesetzlicher und administrativer Voraussetzungen für nachhaltige Waldbewirtschaftung. Gemeinsam mit den Partnern arbeitet das Vorhaben an Verordnungen zur Nutzung genetischer Ressourcen – Stichwort „Access and Benefit-Sharing“ –, an der Zertifizierung einer nachhaltigen forstlichen Bewirtschaftung oder Verordnungen zu Saat- und Vermehrungsgut, einschließlich einer umsetzungsfähigen Finanzierungsstrategie.
Der Interventionsbereich „Pilotierung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung“ zielt darauf ab, technische Instrumente und Konzepte für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung modellhaft anzuwenden. Hierbei handelt es sich insbesondere um waldbauliche Steuerung und Ertragsregelung. Hierzu gehört auch die Abschätzung des nachhaltig realisierbaren Holzaufkommens als Voraussetzung für nachhaltige Versorgungsstrategien. Forstliche Nichtholzprodukte, wie Nüsse, Samen, Beeren, Medizinalpflanzen, leisten einen wesentlichen Beitrag zur Ernährungssicherung der ländlichen und städtischen Bevölkerung und zum Teil einen erheblichen und steigerungsfähigen Beitrag zum Einkommen der ländlichen armen Bevölkerung. Auch hierzu sollen Instrumente einer nachhaltigen Nutzung entwickelt werden.
Der Interventionsbereich „Berufliche Aus- und Fortbildung“ ist darauf ausgerichtet, ein umfassendes Ausbildungssystem für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung pilothaft zu implementieren. Das Ministerium für Arbeit und soziale Sicherheit wird bei der Verbesserung der Berufsschulausbildung von Forstwirten beraten, private Inventurfirmen werden für verbesserte Forsteinrichtungsverfahren geschult, Forsteinheiten und Umweltämter werden für eine effiziente Kontrolle von geplanten und implementierten forstlichen Maßnahmen ausgebildet. Der bislang überwiegend von jungen Männern erlernte Beruf des Forstwirtes soll durch gezielte Beratung in Zukunft auch für Frauen attraktiver werden. Die Beratungsleistungen werden von einem Projektteam aus nationalen und internationalen Experten erbracht, für einige Beratungsleistungen werden europäische Consultingfirmen engagiert werden.
Die Maßnahme ist Teil des Schwerpunkts „Biodiversität“ der deutsch-mongolischen Entwicklungszusammenarbeit und orientiert sich an internationalen Standards wie UN-REDD (Minderung von Emissionen aus Entwaldung und Waldschädigung) und dem Programm zur Förderung der legalen Holznutzung ENA-FLEG (Europe and North Asia Forest Law Enforcement and Governance).
Die Consultingfirma ECO Consult Sepp & Busacker Partnerschaft unterstützt die Umsetzung des Vorhabens.
Wirkungen
Die seit 2012 eingetretenen Verbesserungen des politischen und legal-administrativen Umsetzungsrahmens haben die Wahrscheinlichkeit übergeordneter entwicklungspolitischer Wirkungen des Vorhabens deutlich erhöht. Das Vorhaben trägt entscheidend dazu bei, entwicklungs- und umweltpolitische Dialoge zu versachlichen und politische Umsetzungshindernisse zu verringern: durch den Aufbau von Kompetenzen und Leistungsfähigkeit, Informations- und Wissensmanagement sowie insbesondere durch die Bereitstellung aktueller und belastbarer Basisinformationen zu Fläche, Biodiversität, Karbonspeicher und Holzproduktion der mongolischen Wälder.
Die Weichen von einer bedarfsorientierten hin zu einer nachhaltigen Forstwirtschaft wurden erfolgreich gestellt. Mit der Bewirtschaftung sogenannter Schulwälder wurden Pilotflächen für eine nachhaltige Waldwirtschaft geschaffen. Erste Konzepte für eine nachhaltige-, an den Klimawandel angepasste Waldwirtschaft wurden veröffentlicht. Erste qualifizierte Waldfacharbeiter haben die Berufsschulen verlassen und fungieren auch als Multiplikatoren für eine nachhaltige Bewirtschaftung forstlicher Ressourcen.