2012.9013.9

Biodiversität und Klimawandel

Auftraggeber
Bundesministerium f.Umwelt,Naturschutz,nukleare Sicherheit u.Verbr.
Land
Indonesien
Dauer
Partner
Ministry of Forestry

Ausgangssituation

Indonesien zählt mit der weltweit drittgrößten Tropenwaldfläche zu den „Biodiversitäts-Hotspots" der Erde. Das Land verfügt über die größten Torfflächen in den Tropen. Fortschreitende Entwaldung und die Degradierung von Wäldern und Mooren insbesondere durch Brandrodung führen zu einer raschen Abnahme der Artenvielfalt. Gleichzeitig tragen sie maßgeblich zu den hohen CO2-Emissionen des Landes bei.

Der Rückgang der Artenvielfalt beeinträchtigt die Anpassungsfähigkeit der Ökosysteme an den Klimawandel. Gleichzeitig laufen schätzungsweise 40 Millionen Indonesier in ländlichen Gebieten Gefahr, ihre Lebensgrundlage zu verlieren. Vor allem in Südsumatra sind die verbliebenen Waldökosysteme stark fragmentiert und von illegalem Holzeinschlag, Ausdehnung von Bergbau und Plantagenwirtschaft sowie von Waldbränden bedroht. Die Herausforderung besteht darin, Strategien zum Schutz und zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Wäldern mit hohem Schutzwert zu entwickeln, die von der Bevölkerung, der Privatwirtschaft und den Entscheidungsträgern gleichermaßen mitgetragen werden.

Ziel

Behörden und Institutionen in Südsumatra sind in der Lage, nachhaltige Schutz- und Managementkonzepte für besonders wertvolle Wälder zu entwickeln und zu implementieren.

Vorgehensweise

BIOCLIME unterstützt die indonesische Regierung dabei, die Biodiversitäts- und Klimaschutzziele zu erreichen, zu denen das Land sich im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt und der Klimarahmenkonvention verpflichtet hat. Projektpartner ist das indonesische Ministerium für Umwelt und Forstwirtschaft.

Dazu erstellt BIOCLIME eine neue Datengrundlage, wählt dann besonders schützenswerte Waldgebiete aus und entwickelt gemeinsam mit den Partnern Konzepte zu ihrem Schutz und für eine nachhaltige Bewirtschaftung. Das Vorhaben unterstützt die Implementierung transparenter, partizipativer Planungs- und Entscheidungsprozesse, so dass Managementstrukturen auf lokaler Ebene gestärkt und illegale Aktivitäten reduziert werden. Hierbei werden besonders lokale staatliche Institutionen und Dorfgemeinschaften gestärkt. So werden in den lokalen Verwaltungen Monitoringsysteme eingerichtet, mit denen die Folgen von Verwaltungsentscheidungen laufend überwacht werden können. Durch die Entwicklung alternativer Einkommensmöglichkeiten für die im Bereich von Schutzgebieten lebende Bevölkerung wird langfristig sichergestellt, dass die neuen Schutzkonzepte im Einklang mit den sozioökonomischen Strukturen stehen.

Mit dem Aufbau von neuen Systemen für das Datenmanagement trägt das Projekt zu einer Landnutzungsplanung bei, welche besonders wertvolle Ökosysteme, Artenvielfalt und Klimabelange berücksichtigt. Darüber hinaus hilft es der indonesischen Regierung auch bei der Implementierung ihrer „One-Map-Policy". Diese hat das Ziel, überlappende Landnutzungsrechte zu klären und bestehende Landnutzungsformen in Einklang mit der offiziellen Raumplanung zu bringen.

Die indonesischen Forstbehörden werden zudem bei der Umgestaltung ihrer Organisationsstrukturen unterstützt. Insbesondere werden neue lokale Forstverwaltungseinheiten aufgebaut, die in Kooperation mit den verschiedenen Interessengruppen ein gezieltes Waldökosystemmanagement betreiben, das die biologische Vielfalt erhält und die Folgen des Klimawandels berücksichtigt.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
41030

Entwicklungspolitische Kennungen

Hauptziele:

  • Biodiversitätskonvention
  • Klimawandel, Minderung von Treibhausgasen

Zuständige Organisationseinheit
2A00 Asien I

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
4.259.368 €

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