Ausgangssituation
Energie ist von zentraler Bedeutung, um die Lebensbedingungen von Menschen in den Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zu verbessern. Weltweit haben rund 1,1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu Strom, 2,9 Milliarden Menschen sind beim Kochen und Heizen auf Feuerholz, Holzkohle oder Pflanzenreste angewiesen. Gleichzeitig steigt der Energiebedarf, bedingt durch hohes Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum, insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern Jahr um Jahr stark an.
Der Einsatz von erneuerbaren Energien und die Steigerung der Energieeffizienz haben sich zunehmend als nachhaltige, verlässliche und klimafreundliche Lösung zur modernen Energieversorgung etabliert. Dennoch basieren derzeit nur zehn Prozent des produzierten Stroms weltweit auf erneuerbaren Energieträgern.
Die Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, mit einem expliziten Entwicklungsziel zu Energie, sowie der Klimavertrag von Paris bilden seit 2015 einen neuen internationalen Rahmen, in dem Zugang zu Energie für alle mit der Minderung von Treibhausgasen einhergehen soll. Diese globalen Ziele müssen Eingang in die Agenden entwicklungspolitischer Akteure finden und über passgenaue Energiepolitiken in Partnerländern umgesetzt werden.
Ziel
Prioritäten und Handlungsansätze der deutschen und europäischen Entwicklungszusammenarbeit im Kontext der neuen globalen Agenda „Energie für nachhaltige Entwicklung" sind Bestandteil der Energiepolitiken der Kooperationsländer.
Vorgehensweise
Das Vorhaben berät das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und die Europäische Union bei der Erstellung, Verbreitung und Umsetzung von entwicklungspolitischen Energiekonzepten. Es unterstützt Partnerländer bei der Anwendung von erneuerbaren Energien und der Steigerung der Energieeffizienz. Auf diese Weise trägt das Vorhaben dazu bei, dass die nachhaltigen Entwicklungsziele und die nationalen Klimabeiträge der Partnerländer erreicht werden.
1. Energiepolitisches Agenda-Setting
Das BMZ bringt seine Fachkompetenz in Prozesse, Dialoge, Organisationen und Initiativen ein, um erfolgreiche Ansätze und Prioritäten der deutschen Entwicklungszusammenarbeit international zu positionieren. Das Vorhaben unterstützt das Ministerium dabei.
2. Verbreitung deutscher Handlungsansätze
Das Vorhaben arbeitet aktuelle energiepolitische Themen und Ansätze auf. Es entwickelt und verbreitet umsetzungsorientierte Konzepte und Instrumente, insbesondere zu den Themen „Klima und Energie", „Urbanisierung und Energie", „Nexus Wasser-Energie-Ernährung" sowie „Energiewende".
3. Umsetzung von Prioritäten und Handlungsansätzen in Partnerländern
In den Partnerländern wird der Aufbau nachhaltiger Energiesysteme auf verschiedenen Ebenen gefördert. Dazu wurde die EU Energy Initiative Partnership Dialogue Facility (EUEI PDF) gegründet, die von der Europäischen Kommission, Deutschland, Finnland, Italien, den Niederlanden, Österreich und Schweden finanziert wird. Die Initiative stimmt die entwickelten Ansätze mit europäischen und afrikanischen Partnern ab und setzt sie in den Kooperationsländern erfolgreich um.
Die drei Handlungsfelder sind eng miteinander verzahnt und ergänzen sich.
Wirkungen
Die Positionen der deutschen EZ wurden vom BMZ auf zahlreichen internationalen Konferenzen und Foren wie der SAIREC, der Intersolar Europe, IRENA, dem REN21, der globalen Initiative Sustainable Energy for All (SE4All), der Weltbank, bei G7 und G20. Unter anderem fanden dabei Konzepte zu den Themen internationale Energiewende, Urbanisierung sowie Energie und Klima Eingang in die internationale Debatte.
In 16 Länder- und Regionalvorhaben unterstützte die EUEI PDF die Partnerländer dabei, ihre energiepolitischen Rahmenbedingungen zu verbessern und Investitionen in saubere Energien zu ermöglichen. Aktuell gibt es 13 Projekte, 2 weitere sind geplant.
46 Projekte mit einer erwarteten installierten Kapazität von 2.500 Megawatt wurden eingereicht, um im Rahmen der EUEI PDF Unterstützung bei der weiteren Projektentwicklung zu erhalten.