Ausgangssituation:
Die Regierung der VR China strebt eine Reform ihres Ausbildungssystems an, um die Beschäftigungsfähigkeit ihrer Bürger auf nationaler und internationaler Ebene zu steigern. Vor diesem Hintergrund pilotiert die Stadt Zigong das deutsche duale Ausbildungssysgtem. Durch die Anpassung des deutschen Modells an die lokalen Gegebenheiten soll die Qualität der Aus- und Weiterbildung verbessert werden. Studierende, regionale Unternehmen und damit die regionale Wirtschaft sollen von den Veränderungen profitieren.
Ziel:
Das Berufsbildungsprogramm wird zunächst in einem Pilotbereich eingeführt: Kraftfahrzeugmechanik, Mechatronik und Gebäudetechnik (Energieeinsparung). Ziel ist es, dass die vier Pilotschulen nach Ende der dreijährigen Umsetzungsphase in der Lage sind, eine Ausbildung nach den im Programm festgelegten Curricula und Qualitätsstandards anzubieten. Darüber hinaus sollen die Pilotschulen einen System zur kontinuierlichen Verbesserung einführen, der es ihnen ermöglicht, sich ständig an die Bedürfnisse der Unternehmen anzupassen, für die ihre Schüler ausgebildet werden.
Vorgehensweise:
Der Lehrplan sowie die Prozesse und Verfahren der Schulorganisation werden neu gestaltet. Obwohl das Konzept der praxisnahen Ausbildung in China nicht völlig neu ist, erfordert ihre Umsetzung einen neuen Ansatz in Lehre und Unterricht. Die Lernmaterialien zur Unterstützung des neuen Ansatzes in der Berufsbildung werden von der GIZ und Lehrern von den vier Pilotschulen gemeinsam erstellt.
Auch die Lernmethoden müssen neu definiert werden. Ein lösungsorientierter Anstatt soll Frontalunterrricht durch die Lehrkräfte ersetzen. Der Unterricht besteht aus Problemstellungen, die im Berufsalltag auftreten können. Die Studierenden werden befähigt, selbst Lösungen für diese Probleme zu entwickeln. Auf diese Weise sollen die Studierenden lernen, Situationen zu analysieren und individuelle Lösungen für eine Vielzahl von Herausforderungen zu finden.
Darüber hinaus müssen neben dem theoretischen Teil der Lehre auch die Unternehmen in den Reformprozess einbezogen werden. Um dieses Ziel zu erreichen, etabliert das Projekt die Verantwortung der Unternehmen "Lernberater". Auf diese Weise sammeln die Studierenden nach und nach praktische Erfahrungen und bereiten sich systematisch auf ihre Abschlussprüfung und das spätere Berufsleben vor.
Obwohl das Pilotprogramm für die Ausbildung von zukünftigen Kfz-Mechanikern, Mechatronikern und Gebäudetechnikern konzipiert ist, ist der Ansatz auf mehrere Beschäftigungsfelder anwendbar. Darüber hinaus werden die Schulen und Unternehmen in die Lage versetzt, das Programm ständig an ihre individuellen und sich ändernden Bedürfnisse anzupassen.